OAD P2, pLouvre E 8083(Text-ID 4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q)
Persistente ID:
4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q
Datentyp: Text
Schrift: Späthieratisch
Kommentar zur Schrift:
Der Text ist in einem recht gut lesbaren deutlich kursiven Späthieratisch geschrieben, s. Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xiv, 1; vgl. Verhoeven, Buchschrift, 13.
Sprache: Neuägyptisch
Kommentar zur Sprache:
Die im Text verwendete Sprache ist nach Orthographie und Grammatik eindeutig dem Neuägyptischen zuzuordnen. Indizien sind z.B. die Schreibung der Suffixpronomen sowie der Gebrauch des Possessivartikels oder der Periphrase mit jri̯. Zudem ist im Futur III die Präposition r nicht geschrieben, vgl. zur Morphologie der Verben in den OAD die zitierten Beispiele bei Winand 1992, 536–537.
Kommentar zur Text-Kategorie:
Die orakelgebenden Götter bzw. der orakelgebenden Gott (Die Versprechen sind in der ersten Person Singular formuliert, aber in der Vorstellung der Götter sind mit Mut und Chons in Theben, Neferhotep, mindestens zwei genannt, vermutlich ist zu Beginn des Textes auch Amun-Re genannt) verspricht der Besitzerin des Amuletts, Nestairetrau, Tochter von Hori und Tabeketnetmut, Schutz vor unterschiedlichen Gefahren und Bedrohungen sowie die Gesunderhaltung ihres Körpers. Die Beschreibung des Körpers in seinen Einzelteilen sowie die Aufzählung der Gefahren und Bedrohungen generiert sich aus einem standartisierten Katalog, der allen Texten des Korpus zugrundeliegt, s. Grams in: SAK 46, 2017, 55–100.
Datierung: 21. Dynastie – 22.–23. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Edwards (HPBM 4, Bd. 1, xiii–xiv) geht von einer Datierung des gesamten Korpus der Amulettpapyri mit Orakeldekreten in die 22./23. Dynastie aus. Ein einziger Text (L7: pBM EA 10730) liefert einen Hinweis auf die Datierung, denn er ist für einen Prinzen und zukünftigen General in der Armee eines Königs Osorkon geschrieben, bei dem es sich nach Edwards (HPBM 4, Bd. 1, xiv) und Ritner (The Libyan Anarchy, 74) vermutlich um Osorkon I. handeln dürfte, während Jacquet-Gordon (in: GS Sauneron I, 175, Anm. 5; Ead., in: BiOr 20, 1963, 32) und ihr folgend Verhoeven (Buchschrift, 13) von Osorkon II. ausgehen. Diese Datierung basiert auf Textparallelen im Text auf einer Statue aus Tanis (Kairo CG 1040 + CG 881 + Philadelphia E 16159: s. Jacquet-Gordon, in: JEA 46, 1960, 23), die ursprünglich für Sethos I. angefertigt und für Osorkon II. wiederverwendet und neu beschriftet wurde (Sourouzian, in: FS Gaballa, 97–105). Der Text L7 wäre also in die 22. Dynastie, oder für den Fall, dass es sich ungeachtet der Parallelen doch um einen späteren Osorkon handeln würde, spätestens in die 23. Dynastie zu datieren. Nach Koenig (in: CRIPEL 9, 1987, 31) ist aufgrund der Paläographie sowie spezifischer Schreibungen mindestens für einen Teil der Texte, den hier bearbeiteten nicht mit eingeschlossen, eine Datierung in die 21. Dynastie anzunehmen.
Bibliographie
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– I. E. S. Edwards. Hieratic Papyri in the British Museum. Fourth Series: Oracular Amuletic Decrees of the Late New Kingdom I. Text. London 1960, 81–83. [*Ü, *K]
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– I. E. S. Edwards. Hieratic Papyri in the British Museum. Fourth Series: Oracular Amuletic Decrees of the Late New Kingdom II. Plates. London 1960, pl. XXX–XXXI. [*T, *P]
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– B. André-Leicknam, Chr. Ziegler, Christiane (Hrsg.). Naissance de l’écriture: cunéiformes et hiéroglyphes. Galeries nationales du Grand Palais. Paris 1982, 301 [256]. [P]
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– M. Étienne. Heka: Magie et envoûtement dans l’Égypte ancienne. cat. exp. Musée du Louvre. Paris 2000, 54–55 [139]. [P Recto]
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– F. Gombert-Meurice/F. Payraudeau, (Hrsg.). Servir les dieux d'Egypte: Divines Adoratrices, Chanteuses et Prêtres d’Amon à Thèbes. Musée de Grenoble, Paris 2018, 190 [99]. [P]
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– T. Deveria. Catalogue des manuscrits égyptiens au Musée égyptien du Louvre. Paris 1872, 178 [VIII, 9]. [Erwähnung]
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– M. Bellion. Égypte ancienne: catalogue des manuscrits hiéroglyphiques et hiératiques et des dessins, sur papyrus, cuir ou tissu, publies ou signalés. Paris 1987, 221. [Erwähnung]
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– T. G. Wilfong. The Oracular Amuletic Decrees: A Question of Length. In: JEA 99, 2013, 295–300. [K]
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– A. Grams. Der Gefahrenkatalog in den Oracular Amuletic Decrees. In: SAK 46, 2017, 55–100. [K]
- – A. Roß. Der Schutz von Kindern im alten Ägypten. Die religiösen und soziokulturellen Aspekte der Oracular Amuletic Decrees. GM Beihefte 17, Göttingen 2019. [K]
Datensatz-Protokoll
- Ersteingabe: Anke Blöbaum, 12. November 2022
Texttranskription
- Anke Blöbaum, 12. November 2022
Textübersetzung
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- Anke Blöbaum, 12. November 2022
Textlemmatisierung
- Anke Blöbaum, 12. November 2022
Grammatische Annotation
- Anke Blöbaum, 12. November 2022
Hieroglypheneingabe
-
Svenja Damm, 02. Februar 2023
- Anke Blöbaum, 06. Februar 2023 (Kontrolle)
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Daniel A. Werning, "OAD P2" (Text-ID 4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4TDUQMWFAJHJZPWZCMIWDPLZ2Q, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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