Torso Wien, rechte Seite, Spruch I: Horusstelentext B(Text-ID EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM)
Persistente ID:
EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM
Datentyp: Text
Schrift: reguläre Hieroglyphenschrift
Sprache: Egyptien(s) de tradition
Datierung: 30. Dynastie – Ptolemaios I. Soter I.
Kommentar zur Datierung:
- Unterschiedliche Argumente werden für eine möglichst genaue Datierung angeführt: Objekttypologie, Stilistik, Sprache, Orthographie, Textredaktion der Sprüche A und B. Drioton hat den Sockel in die Ptolemäerzeit datiert, ohne dies weiter zu begründen (Drioton 1927, 134). Laut H.W. Müller spricht die Ausarbeitung der Füße und des Stegs hinter dem linken Fuß für die frühe Ptolemäerzeit (in: Klasens 1952, 2 mit Anm. 14). Klasens selbst möchte sich nicht auf eine so präzise Datierung festlegen, die von ihm erwähnten Parallelstücke (1952, 2) datieren zwischen der 25. Dynastie und der frühen Ptolemäerzeit und einige orthographische und sprachliche Merkmale (1952, 5) passen in dieselbe Zeit. Altenmüller 1965, 14 setzt für die rekonstruierte Statuenform eine Datierung in die 30. Dynastie oder die Ptolemäerzeit bis ins 1. Jh. v. Chr. an. Er präzisiert anschließend, dass die Qualität der Arbeit und der Redaktionsstatus der magischen Sprüche für die 30. Dynastie oder die frühe Ptolemäerzeit und gegen die späte Ptolemäerzeit sprechen. Er schlägt entsprechend eine Datierung in die zweite Hälfte des 4. Jhs. vor (Altenmüller 1965, 14 und 33). Rogge 1992, 138 folgt dieser Datierung. Gutekunst hat „Frühptol.(?)“ für den Socle Béhague und „30. Dyn.–Frühptol.“ für den Torso Wien (Gutekunst 1995, 371 bzw. 375). Er kann den von ihm untersuchten „Text B“ seiner redaktionsgeschichtlichen „P-L-Version“ aus der „Hochphase“ (spätdynastisch bis frühptolemäisch) zuweisen, die, wie es zuvor schon Altenmüller erkannt hatte, erst in der 30. Dynastie erscheint (Gutekunst 1995, 282, 284). Sternberg-El Hotabi 1999 thematisiert das Objekt nicht in ihrer Studie, weil die eigentliche Horusstele zerstört ist. Sie datiert es in ihrer Auflistung (Bd. II, 106 und 111) in die „Frühe Hochphase“, d.h. ca. 380 – ca. 280 v. Chr. (Bd. I, 105). Bei PM VIII/2 steht „early Ptolemaic“. Die wenigen datierbaren Heilstatuen in der Gestalt von Privatpersonen, die eine Horusstele vor sich halten, stammen alle aus der späteren 30. Dynastie und der frühen Ptolemäerzeit, ob andere Heilstatuen dieser Art auch älter sein könnten, ist bislang nicht beweisbar. Weil auch die übrigen Textträger von „Text B“ nur schwer datierbar sind, ist über diesen Weg ebenfalls keine frühere Datierung als die 30. Dynastie nachweisbar. Nicht hilfreich ist die Angabe „Late Periode; 30e Dynastie of vroege Ptolemaërtijd 380-30 v.Chr.“ auf der Homepage von Leiden (https://hdl.handle.net/21.12126/13375). Die von Bergmann angesetzte Datierung des Wiener Torsos in die 26. Dynastie entspricht nicht länger dem Stand der Forschung (Bergmann 1886, VIII).
Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung
- Kolumnenzählung nach Rogge 1992, S. 141 (Zeilenumbruch teilweise unsicher wegen der Lücken)
Bibliographie
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– H. Altenmüller, Der „Socle Béhague“ und ein Statuentorso in Wien, in: Oudheidkundige Mededelingen uit het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden 46, 1965, 14–22, 30 und Taf. II.1-2 [P,*H mit Textsynopse,Ü,K]
-
– E. Rogge, Statuen der Spätzeit (750 – ca. 300 v. Chr.), (Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum. Kunsthistorisches Museum Wien. Ägyptisch-orientalische Sammlung 9), Mainz am Rhein 1992, 138–144 [*P,F,Ü,K]
-
– E. Ritter von Bergmann, Hieratische und hieratisch-demotische Texte der Sammlung aegyptischer Alterthümer des Allerhöchsten Kaiserhauses, Wien 1886, VIII [H]
-
– W. Golenischeff, Die Metternichstele, Leipzig 1877, 6 (Textvertreter „K“)
-
– W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen (Trier 1995), 84, 89, 234, 371 und 375 [K]
-
– W. Wreszinski, Aegyptische Inschriften aus dem K.K. Hofmuseum in Wien, Leipzig 1906, 146–151, Nr. II.6 (fälschlicherweise Sockel genannt) [H,K]
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#Weitere Bearbeitungen (vor allem nach der Metternichstele, die teilweise textlich abweicht):
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– W. Golenischeff, Die Metternichstele, Leipzig 1877, 3-4 und Taf. III [H,Ü]
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– Möller, DZA 50.041.270 – DZA 50.041.290 (Zettel 27-35) [H,Ü]
-
– A. Moret, in: RHR 72, 1915, 255-260 [Ü,K]
-
– G. Roeder, Urkunden zur Religion des alten Ägypten (Religiöse Stimmen der Völker), Jena 1915 (= 1923), 87 [Ü]
-
– F. Lexa, La magie dans l’Égypte antique de l’Ancien Empire jusqu’à l’Époque copte. Bd. II: Les textes magiques, Paris 1925, 70-71 (Nr. 12-14) [Ü]
-
– W.D. van Wijngaarden und B.H. Stricker, Magische stèles, in: OMRO 22, 1941, 6-38 (hier: 8-9)
-
– K.C. Seele, Horus on the Crocodiles, in: JNES 6, 1947, 43-52 (hier: 47) [Ü nach Horusstele OIM 16881 und 10738]
-
– H. Jacquet-Gordon, Two Stelae of Horus-on-the-Crocodiles, in: The Brooklyn Museum Annual 7, 1965-1966, 53-64 (hier: 62-63) [H von Horusstele Brooklyn 60.73, Ü]
-
– E. Jelínková-Reymond, Les inscriptions de la statue guérisseuse de Djed-Ḥer-le-sauveur, BdE 23, Le Caire 1956, 47-56 [H,Ü,K der Heilstatue des Djedher]
-
– J.F. Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, NISABA 9, Leiden 1978, 85-86 (Nr. 124)
-
– S. Hodjash und O. Berlev, The Egyptian Reliefs and Stelae in the Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow, Leningrad 1982, 249-253 [Ü von drei Versionen in Moskau]
-
– H. Sternberg-el-Hotabi, Die Metternichstele, in: O. Kaiser (Hrsg.), Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. II. Religiöse Texte (Rituale und Beschwörungen, II), Gütersloh 1988, 375-376 [Ü]
-
– H. Sternberg-el Hotabi, in: SAK 16, 1989, 277-278 [Ü]
-
– L. Kákosy, Egyptian Healing Statues in Three Museums in Italy (Turin, Florence, Naples) (Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima. Monumenti e testi. Vol. IX), Torino 1999, 20, 24-26 mit Fig. II [H,Ü]
-
– H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999, Bd. I, 41-46 [Ü,K nach CG 9403 und Metternich]
-
– C. Andrews, A Stone Vessel with Magical Scenes and Texts, in: W. Clarysse, A. Schoors, H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur, Part I, OLA 84, Leuven 1998, 297-310 (hier: 301-310) [Ü,K]
-
– A. Gasse, Les stèles d’Horus sur les crocodiles, Paris 2004, 23-24 [Ü]
-
– J. Allen, The Art of Medicine in Ancient Egypt, New York / New Haven / London 2006, 60 [Ü]
- – M.B. Panov, Die Statue des Horchebe, Novosibirsk 2014, 56-58 (Statue Moskau, Z. 42-48 von Metternich) und 68-69 (Z. 38-41 von Metternich) [Ü]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
- Peter Dils, Ersteingabe, 14. Juli 2022
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Horusstelentext B" (Text-ID EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/EC432YUQOVFF5AQITYXOVS5ECM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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