x+4-x+13 Spruch gegen Apophis(Text-ID GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ)


Persistente ID: GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ


Datentyp: Subtext

Kommentar zur Schrift:
Quack 2018, 20 beschreibt die Schrift als: „Die Hieroglyphen (...) sind sauber und relativ ‚trocken‘ geschnitten, mit ausreichend Freiraum dazwischen und einer Tendenz zu dünnen Linien.“ Der Text fängt auf der Rückseite an, hört dort unten links auf, wird auf der links anschließenden Schmalseite (= rechte Seite aus Zuschauerperspektive) fortgeführt und endet auf der gegenüberliegenden Schmalseite (= linke Seite aus Zuschauerperspektive).


Sprache: Mittelägyptisch

Kommentar zur Sprache:
Der zweite Text weist ebenfalls überwiegend mittelägyptische Formen auf. Ein prothetischer Imperativ j:ḫr (Z. 9) ist Neuägyptisch oder auch Altägyptisch. Eine unsichere Form ḫsff Passiv könnte nur ein altes sḏmm=f sein. Das Demonstrativpronomen twy ist ebenfalls altertümlich. Quack 2018, 60, Anm. (k) und 68-73 fragt sich deshalb, ob dieser Text eventuell schon aus dem Alten Reich stammen könnte. In der Orthographie gibt es einen Einfluss des jüngeren Ägyptischen in der Graphie .tw für Stativ .tj (z.B. x+6), aber dieses Kriterium besagt nichts über die Redaktionszeit des ursprünglichen Textes.


Datierung: 20. Dynastie  –  22.–23. Dynastie

Kommentar zur Datierung:

  • Hauptkriterium für die Datierung ist meistens die Objekttypologie, die jedoch umstritten ist. Zunächst wurde das Stück in die 22.–25. Dynastie datiert (Kákosy 1986, 104, ohne Begründung; Gutekunst 1995, 346, Anm. 162 mit Horusstele Avignon Nr. 58 als mögliches Vergleichsstück; zur Datierung der Horusstele Avignon Nr. 58 vor oder in die 26. Dynastie siehe Gutekunst 1995, 257 und 326; Sternberg-El Hotabi 1999, I, 93 mit Anm. 25 und II, 4), dann – mit Fragezeichen – in die Zeit 380–280 v. Chr. (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 110: frühe Hochphase). Quack 2018, 18–24 gibt als Begründung für eine Frühdatierung dieses Objekttypus in die 20.–22. Dynastie, möglicherweise sogar in die 19.–22. Dynastie, folgende Argumente: (1) Die Seth-Hieroglyphe wurde nachträglich ausgemeißelt, was mit dem Verpönen des Seth in der mittleren oder späten 22. Dynastie (oder vielleicht sogar erst in der frühen 25. Dynastie) zusammenhängt. Das Stück muss also älter sein. (2) Der seitlich schreitende und mit Lendenschurz und Stierschwanz bekleidete Gott ist typisch für Sched und hat vor allem im Neuen Reich Parallelen, vielleicht noch in der 25. Dynastie. (3) Die Anordnung der antithetischen Krokodile über die volle Breite passt zu Beispielen aus der 19.–20. Dynastie. (4) Die Form mancher Hieroglyphen findet sich zumindest in der Zeit der 19.–22. Dynastie.


Bibliographie

  • – J.F. Quack, Eine magische Stele aus dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Inv. H 1049) (Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Nr. 58), Heidelberg 2018 [*P,*F,*H,*U,*Ü,*K]
  • – L. Kákosy, Magische Stele, in: E. Feucht, Vom Nil zum Neckar, Berlin/Heidelberg 1986, 104, Nr. 235 [F,K, Zeichnungen der Inschriften]
  • – J.F. Quack, Magische Stele, in: S. Albersmeier, Ägyptische Kunst. Bestandskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe/München 2007, 48-50 [P,Ü,K]
  • – S. Köpstein, Das Abklatscharchiv beim Wörterbuch der ägyptischen Sprache. Teil 2 (Mitteilungen aus der Arbeit am Wörterbuch der ägyptischen Sprache 5), Berlin 1996 [13-59: Biographie Reinhardt].
  • – W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen (Diss. Göttingen 1992), Trier 1995, 346 [K]
  • – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen. Ägyptologische Abhandlungen 62, Wiesbaden 1999, Bd. 1, 110; Bd. 2, 45 [K, zur Datierung]


Datensatz-Protokoll

  • – Joachim F. Quack: Transkription und Übersetzung, 2018
  • – Peter Dils: Texteingabe mit Lemmatisierung und Grammatikkodierung gemäß Transkription und Übersetzung von J.F. Quack; Hieroglyphenkodierung auf der Grundlage der Photos bei Quack, März 2020; Metadaten 08 Sept. 2022

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Joachim Friedrich Quack; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: 23.03.2020, letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Joachim Friedrich Quack, unter Mitarbeit von Peter Dils, Daniel A. Werning, "Spruch gegen Apophis" (Text-ID GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/GUQCFYATNRDLRLBK6XEYY6NQKQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)