Verso: Abwehrzauber(Text-ID HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I)


Persistente ID: HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I


Datentyp: Text


Weitere Bezeichnungen / Übersetzungen

  • Papyrus Ramesseum C + 19

Kommentar zur Sprache:
Der Text beider Seiten weist mittelägyptische Satzkonstruktionen und Graphien auf.

Kommentar zur Datierung:

  • Die Datierung des Papyrus basiert zum einen auf der Einordnung des archäologischen Fundkontextes, zum anderen auf text– bzw. konvolutinteren Überlegungen. Die Nekropole, in der das Konvolut gefunden wurde, kann in das Mittlere Reich und die frühe Zweite Zwischenzeit datiert werden (Leblanc, in: Memnonia 16, 2005, 33–34; Nelson, in: Memnonia 17, 2006, 115–116; Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 71). Über die im Grabschacht gefundenen Objekte ist keine chronologische Eingrenzung möglich, da viele dieser Gegenstände in Bestattungen des späten Mittleren Reiches gut belegt sind, teils sogar bis in die frühe 18. Dynastie fortlaufen (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 143–145). Laut Geisen, Commemoration Ritual for Senwosret I, 7, 10–15 würden Streufunde in der Umgebung sowie die Grabfunde selbst in Kombination mit Informationen aus den Papyri für eine Datierung der Bestattung in die mittlere 13. Dynastie sprechen.
  • Die Papyri selbst sind unterschiedlichen Alters und erstrecken sich paläographisch (hieratisch) über einen Zeitraum von etwa einem Jahrhundert (Gardiner, Ramesseum Papyri, 1–2; Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149). Einen Terminus post quem für die Zusammenstellung des Konvoluts geben der Papyrus Ramesseum VI (Sobek-Hymnus) mit der Nennung Amenemhets III. (12. Dynastie, ca. 1818–1773 v. Chr.) sowie das Onomastikon auf Papyrus Ramesseum D, das ein mit dem Namen Sesostris’ III. (ca. 1837–1818 v. Chr.) gebildetes Toponym aufweist. Die älteste Gruppe bilden mit R.B. Parkinson die kursiv-hieroglyphischen Texte aus der späten 12. Dynastie, zu denen bspw. Papyrus Ramesseum V gehört (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149). Die jüngsten Texte gehören in die späte 13. Dynastie (bis ca. 1630 v. Chr.), da sie dem mathematischen Papyrus Rhind und dem Papyrus Boulaq 18 paläographisch aufgrund der runden Formen und stärkeren Verwendung von Ligaturen nahestehen (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 150).
  • Die Erstbeschriftung des Papyrus Ramesseum C (= Recto mit den Semna-Dispatches) gehört in die älteste Phase. Die Dispatches nennen das Jahr 3 eines unbekannten Königs, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Amenemhet III. handelt. Denn Text Nr. 6 ist an einen Beamten namens Samonth adressiert, den Smither, in: JEA 31, 1945, 10, Anm. 6 plausibel mit einem Mann gleichen Namens und gleicher Titel aus dem ersten Jahrzehnt dieses Königs identifiziert (vgl. auch Gunns Vorwort zu Smither, in: JEA 31, 1945, 5). Auch ein gewisser Ameny lässt sich mit einem Mann gleichen Namens aus der Zeit Amenemhets III. korrelieren, s. Kraemer/Liszka, in: JEgH 9 (1), 2016, 39.
  • Die magischen Texte auf dem (technischen) Verso des Papyrus müssen logischerweise jünger sein, doch muss das nicht bedeuten, dass viel Zeit zwischen den Beschriftungsphasen lag. Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149 datiert den Papyrus als Ganzes in die älteste Textgruppe, nicht nur das Recto allein, und Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 403 datiert Recto und Verso explizit ans Ende der 12. Dynastie.


Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung

  • Kolumnen– und Zeilenzählung nach Gardiner und Meyrat.


Bibliographie

  • https://www.britishmuseum.org/collection/search?title=Papyrus%20Ramesseum%20C (zuletzt geprüft 13.10.2023) [*P]
  • – A.H. Gardiner, The Ramesseum Papyri. Plates (Oxford 1955), 11, Taf. 29–32 [*P,*T]
  • – P. Meyrat, Les papyrus magiques du Ramesseum. Recherches sur une bibliothèque privée de la fin du Moyen Empire, BdÉ 172 (Le Caire 2019), 26–41, 297–306 [*P,*T,*U,*Ü,*K]


Datensatz-Protokoll

  • – Ersteingabe Transkription, Übersetzung, Kommentierung L. Popko, 17. Juli 2020.
  • – Hieroglypheneingabe K. Klinger, Dezember 2020.
  • – Hieroglypheneingabe geprüft, L. Popko, Januar 2020.

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Kay Christine Klinger, Peter Dils, Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: 17.07.2020, letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Kay Christine Klinger, Peter Dils, Daniel A. Werning, "Verso: Abwehrzauber" (Text-ID HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/HK7NWMCG7ZA3XA7FMPYSEIZV2I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)