Vorderseite Z. 9-35, Spruch 3: Beschwörung einer gestochenen Katze(Text-ID OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU)
Persistente ID:
OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU
Datentyp: Text
Schrift: reguläre Hieroglyphenschrift
Sprache: Egyptien(s) de tradition
Kommentar zur Sprache:
Es gibt keine eindeutigen Hinweise für spezifische Altägyptische oder Neuägyptische Einflüsse in der Grammatik. Unsicher ist die Verwendung des neuägyptischen proklitischen Pronomens tw=j in einem Adverbialsatz (Z. 14). Die Konstruktion jnk sḏm.n=j (Z. 14) findet sich im Altägyptischen und in der Spätzeit. Substantivalsätze vom Typ AB ohne Kopula pw (Z. 15-32) werden in den Wechselsätzen der Gliedervergottung verwendet, die als Texttyp alt ist. Als Demonstrativpronomen wird nur tn verwendet. Der Artikel wird nicht benutzt, bis auf fast systematisches tꜣ mtw.t (nicht nur im Vokativ). Sprachliche Verjüngung ist erkennbar in der Kontaminierung von Artikel und Demonstrativpronomen in tꜣ mjw.t tn (Z. 34) und tꜣ mtw.t tn (Version Statue des Djedher Z. 168).
Im Wortschatz ist die Präposition r-ḥꜣ (Z. 14) ab der Zeit Amenhoteps III. belegt (Katzensarg; Grab des Cheruef). Die Konstruktion des Verbs pḥ mit der Präposition r (Z. 10) statt mit direktem Objekt gibt es ab der 18. Dynastie. Die transitive/kausative Verwendung von nhp (Z. 29) ist ab der Ramessidenzeit belegt; vgl. auch das transitive/kausative pẖr (Z. 31).
In der Orthographie sind jüngere Spuren vorhanden: Status pronominalis in zꜣ.t.ṱ=k (Z. 9, 14); Wiedergabe des Pseudopartizips .tj durch .tw (Z. 11, 13); Abhängiges Pronomen sj geschrieben als sw (Z. 12) und s (Z. 10); die Negation nn ist immer n(n) geschrieben; Orthographie j(w)=s (Z. 13); Partizip des Verbs ḏd mit Objektspronomen als ḏd.ṱ s(t) (Version Statue des Djedher Z. 180); Imperativ Feminin mj.t (Z. 35); Verwendung von d für ḏ in tꜣ (r)-ḏr=f (Z. 19), hier auch mit Auslassung der Präposition r; Schreibung jḥ.tj für ḥty.t (Z. 23) erscheint in der Spätzeit; Graphie n für Präposition m (Z. 26).
Die Verpönung des Seth (Z. 31) als nicht-sprachliches Kriterium gehört in die Zeit nach der 20. Dynastie (ab der 22. Dynastie?), aber das Sethtier wird noch als Hieroglyphe verwendet.
Kommentar zur Text-Kategorie:
Textparallele:
- Heilstatue des Djedhor: Kairo JE 46341 (Daressy, in: ASAE 18, 113-158) = Reymond, Djed-Her, BdE 23, S. 78-84
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung erfolgt aufgrund der Namensnennung Nektanebos’ II. in Kartuschen. Diese befinden sich sowohl auf der Vorder– als auch auf der Rückseite, beide Male im Giebelfeld, auf der Vorderseite ist der Pharao sogar in Verehrung abgebildet. Außerdem finden sich die Königsnamen auf der Oberseite des Sockels in Formeln mit Schutzwünschen als Zusätze zu den vorangehenden Sprüchen 10 und 12 (Z. 163-166).
Bibliographie
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– C.E. Sander-Hansen, Die Texte der Metternichstele (Analecta Aegyptiaca VII), København 1956, 20-29 [H mit Textsynopse Djedhor,Ü,K]
-
– N.E. Scott, The Metternich Stela, in: The Metropolitan Museum of Art Bulletin 9/Fasc. 8, April 1951, 205-207 (https://www.jstor.org/stable/3258024) [*P,Paraphrase]
-
– https://images.metmuseum.org/CRDImages/eg/original/147444.jpg [*P]
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– https://images.metmuseum.org/CRDImages/eg/original/DT558.jpg [P]
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– https://images.metmuseum.org/CRDImages/eg/original/DP319007.jpg [P]
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#Weitere Bearbeitungen:
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– W. Golenischeff, Die Metternichstele, Leipzig 1877, 3-4 und Taf. II [H,Ü]
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– Möller, DZA 50.041.210–DZA 50.041.250 (Zettel 11-23)
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– Moret, in: RHR 72, 1915, 226-230 [Ü,K]
-
– G. Roeder, Urkunden zur Religion des alten Ägypten (Religiöse Stimmen der Völker), Jena 1915 (= 1923), 84-86 [Ü]
-
– F. Lexa, La magie dans l’Égypte antique de l’Ancien Empire jusqu’à l’Époque copte. Bd. II: Les textes magiques, Paris 1925, 68-69 (Nr. 8) [Ü]
-
– E. Jelínková-Reymond, Les inscriptions de la statue guérisseuse de Djed-Ḥer-le-sauveur, BdE 23, Le Caire 1956, 78-84 [H,Ü der Heilstatue des Djedher]
-
– J.F. Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, NISABA 9, Leiden 1978, 56-58 (Nr. 87) [Ü, Mischübersetzung vor allem nach der Heilstatue des Djedher]
-
– H. Sternberg-el-Hotabi, Die Metternichstele, in: O. Kaiser (Hrsg.), Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. II. Religiöse Texte (Rituale und Beschwörungen, II), Gütersloh 1988, 362-365 [Ü]
-
– P.I. Kousoulis, Spell III of the Metternich Stela: Magic, Religion and Medicine as a Unity, in: GM 190, 2002, 53-63 [Ü, K] (teilweise wiederholt in: Kousoulis, Stop, O Poison, That I May Find Your Name According to Your Aspect, in: JAEI 3/3, 2011, 14-26)
- – J. Allen, The Art of Medicine in Ancient Egypt, New York / New Haven / London 2006, 53-54 [Ü]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
- – P. Dils, Erstbearbeitung, Mai 2020
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Daniel A. Werning, "Spruch 3: Beschwörung einer gestochenen Katze" (Text-ID OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/OHYF6IYF2ZFBHMFDOI7HXAEGEU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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