CT434(Text-ID UXTPVL7UE5DMRM2TEGOSTMQWP4)


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Datentyp: Text

Kommentar zur Schrift:
Die hier übersetzten Texte sind in Kolumnen, von rechts nach links orientiert, angeordnet. Laut Lacau (1906, 133) wurden sie in derselben Technik angebracht wie die Texte des Innensarges, d.h. die kursiven Hieroglyphen wurden in blauer Tinte auf gelben Hintergrund gemalt; zur Markierung der Titel fand zudem Rot Verwendung (Lacau 1906, 127).

Kommentar zur Datierung:

  • Die Datierung basiert auf typologischen Überlegungen, orthographisch-sprachlichen Beobachtungen der Särge, den weiteren Grabfunden und der chronologischen Reihung der Gaufürsten (am ausführlichsten: Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180, Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 28–36, 157–164). Die ursprüngliche Datierung von Lacau (Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 150) in die 9. bis 10. Dynastie (d.h. um 2000 v. Chr.) (ebenso PM IV, 1934, 265) ist überholt. Die Särge des Mezehti tradieren altes Textgut, könnten daher zu den älteren oder ältesten Särgen mit Sargtextsprüchen gehören: Laut Fecht sind die Sargtexte auf den Särgen des Mezehti in der Metrik des Alten Reiches geschrieben, während die Sargtexte sonst in der Metrik des Mittleren Reiches stehen (Fecht, Der Vorwurf an Gott in den „Mahnworten des Ipu-wer“, Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse, Jahrgang 1972, 1. Abhandlung, Heidelberg 1972, 143); die Dekanliste bei Mezehti S1C (Neugebauer – Parker, Egyptian Astronomical Texts. I. The Early Decans, London 1960, 4–5) ist typologisch älter als die auf dem Sarg der Aschait aus der Reichseinigungszeit (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 143), könnte in Assiut aber noch bis in die 12. Dynastie hinein verwendet worden sein (Lapp 1993, 139). Hannig weist in seiner paläographischen Studie der Hieroglyphen auf den Särgen von Assiut die Särge S1C und S2C seinem Typus B+b1b zu, die er mit weiteren Särgen einer Werkstätte zuordnet und in die 11. Dynastie datiert (Hannig, Zur Paläographie der Särge aus Assiut, HÄB 47, Hildesheim 2006, 100–101, 147). Für Schenkel datieren orthographische Vergleiche zwischen dem Innen– und Außensarg von Mezehti und den Gräbern Siut IV (Kheti II. aus der Ersten Zwischenzeit) und Siut I (Djefaihapi I. aus der Zeit Sesostris‘ I.) sowie weitere orthographische Beobachtungen die Särge ans Ende der 11. Dynastie, nach der Wiedervereinigung, oder an den Anfang der 12. Dynastie (Schenkel, Frühmittelägyptische Studien, Bonner Orientalische Studien, NS 13, Bonn 1962, 117–118; Kahl, Ancient Asyut. The First Synthesis after 300 Years of Research, The Asyut Project 1, Wiesbaden 2007, 83). Eine paläographische Untersuchung der Hieroglyphen der Särge S1C und S2C durch Kahl bestätigt die Einordnung zwischen Siut IV und Siut I (J. Kahl, Zum Alter der Sargtext-Artefakte aus Assiut, in: P. Dils & L. Popko [Hrsg.] Zwischen Philologie und Lexikographie des Ägyptisch-Koptischen, Abh. SAW. Phil.-hist. Kl. 84/3, Stuttgart/Leipzig 2016, 38-39).
  • In den jüngeren Studien zur Sargtexttypologie wird keine Festlegung auf einen so engen Zeitrahmen vorgenommen, wobei die beiden Särge des Mezehti nur wenig explizit angesprochen werden. Die beiden gehören zu den Särgen mit einer lokalen, spezifisch assiutischen Dekoration. Willems 1988 hat diese assiutischen Särge mit der spezifisch lokalen Dekoration außer Betracht gelassen, aber er hält die traditionelle Datierung in die 9.–10. Dynastie für unbegründet. Wegen Teilparallelen mit Särgen aus Meir und Deir el-Berscheh aus der früheren 12. Dynastie würde er sie eher der 12. Dynastie zuweisen, zumal manche Särge aus Assiut das lokale Dekorationsprogramm mit auch anderswo gefundenen allgemeinen Dekorationstypen der 12. Dynastie kombinieren (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 102–104). Lapp setzt die Särge wegen der Schriftbänder– und Randbegrenzungsdekoration typologisch in seinen Typ der 11. Dynastie für Assiut (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 122–125), die weitere Dekoration passt in seinen Typ Siut, die eher zur 12. Dynastie gehört (Lapp 1993, 132–135), aber eine chronologische Eingrenzung dieser beiden Typen innerhalb der späteren 11. oder der 12. Dynastie ist kaum möglich (Lapp 1993, 139–146). Alle Argumente zusammen, einschließlich der hölzernen Soldatengruppen, die im Grab gefunden wurden und eventuell noch auf die Reichseinigungszeit verweisen, sowie der Chronologie der frühen Gaufürsten könnten zu einer Datierung des Grabes bzw. der Särge in die späte 11. Dynastie oder in die frühere 12. Dynastie tendieren, laut Zitman wegen der Gaufürstenchronologie am ehesten ans Ende der 11. Dynastie (Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180 (Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 164).


Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung

  • Nach de Buck, Coffin Texts.


Bibliographie

  • – A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, OIP 73, 1954, V 283c-285e. [H]
  • – P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986, 327. [Ü]
  • – C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, 2, 2004, 1051. [Ü]
  • – R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, II, 1977, 74. [Ü,K]
  • – K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 166–167 (Spruch 11). [U,Ü,K]


Beschreibung
Die uns hier interessierenden Schlangenbeschwörungssprüche 375 (Kol. 25–26), 377 (Kol. 26–27) und 434–436 (Kol. 22–25) finden sich gruppiert auf dem Kopfende (Kol. 1–48) des Sarges (Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents, Berkeley 1979, 79).


Datensatz-Protokoll

  • – Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006
  • – Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 22.02.2019
  • – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 23.06.2019

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Katharina Stegbauer; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "CT434" (Text-ID UXTPVL7UE5DMRM2TEGOSTMQWP4) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/UXTPVL7UE5DMRM2TEGOSTMQWP4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/UXTPVL7UE5DMRM2TEGOSTMQWP4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)