Horusstelentext B mit Maga(Text-ID WXCMKMTH7NHD7O7XMPWE5DETEA)


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Datentyp: Text


Datierung: 26. Dynastie  –  Ptolemäerzeit

Kommentar zur Datierung:

  • Die Datierung beruht auf stilistischen, bildtypologischen, textgeschichtlichen und orthographischen Kriterien, die kein einheitliches Bild vermitteln. Laut von Bissing stammt das Objekt wegen der „naturalistischen rundlichen Körperformen“ aus „der ersten Ptolemäerzeit“ (Bissing 1934, 145). Karig akzeptiert die Datierung von von Bissing als „frühe Ptolemäerzeit“ (Karig 1962, 56). Er verweist auf die plastischen Ausarbeitungen der Körper der Isis, des Horuskindes und der Reliefdarstellung des Horuskindes auf dem Krokodil, die für eine ptolemäische Datierung sprechen (Karig 1962, 56 und 57). Für die Kombination von Isisstatue mit dem Horusstelenmotiv nennt er als Vergleichsstück die Kalksteinstatuette Kairo CG 39304 aus Sais, welche Daressy als „travail grossier d’époque ptolémaïque“ beschreibt (Daressy 1906, 327; Karig 1962, 57). Die Kalksteinstatuette aus Sais stellt Isis lactans dar; es befinden sich Hathorköpfe auf den Seiten des Thrones sowie eine Horusstele auf der Rückseite. Nach Meinung von Karig passen außerdem auch die hieroglyphische Zeichenwahl sowie die Orthographie als chronologische Indizien für eine Datierung in die Ptolemäerzeit (Karig 1962, 59). Gutekunst übernimmt die Datierung „Ptolemäisch“ von Karig. Er weist jedoch auf textgeschichtliche (einige Formulierungen des Horusstelenspruchs B könnten vielleicht auf die Textversion Kf-D der texttypologischen Mittelphase zurückgehen, d.h. auf die 26.-28. Dynastie) und orthographische Besonderheiten (die Schreibung des Namens Orisis) hin, die eine Abschrift einer älteren Vorlage vermuten lassen könnten (Gutekunst 1995, 317-318). Laut Sternberg-El Hotabi (1999, I, 98, Anm. 42) weisen gerade die von Gutekunst beobachtete textgeschichtliche Version von Spruch B sowie die Orthographie des Namens Osiris auf die Saitenzeit hin. Sie datiert daher das Stück in ihre typologische Mittelphase, d.h. 26.-29. Dynastie (1999, II, 102), wobei die Kombination einer Götterstatue mit Horusstele für sie eine Innovation der Saitenzeit darstellt. Dass das Horuskind seitwärts schreitet, ist laut Sternberg-El Hotabi nur für die Zeit vor der 30. Dynastie belegt. Vielleicht ist die Verwendung der hieroglyphischen Form Aa13 statt Aa15 ein Indiz für eine präptolemäische Datierung.


Bibliographie

  • – J.S. Karig, Die Göttinger Isisstatuette, in: ZÄS 87, 1962, 54-59 und Taf. IV [P,U,Ü,K]
  • – M. Borla, in: E.A. Aslan (ed.), Iside. Il mito, il mistero, la magia, Mailand 1997, 221 (Nr. IV.201) [*P]
  • – PM VIII/2, 1085 (Nr. 802-059-120) [B]
  • – F.W. von Bissing, Eine Stele des Horos auf den Krokodilen aus einer Aedicula konstantinischer Zeit, in: Egyptian Religion 2, 1934, 140-147 (hier: 144-145, mit 4 kleinen Fotos zwischen S. 142 und 143) [P,K]
  • – W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen, Diss., Trier 1995, 75, 310, 317-318, 369 [K]
  • – L. Kákosy, Some problems of the magical healing statues, in: A. Roccati und A. Siliotti (Hrsg.), La magia in Egitto ai tempi dei faraoni, Milano 1987, 174 (nur Nennung im Inventar der Heilstatuen)
  • – J.F. Quack, Eine magische Stele aus dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Inv. H 1049) (Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Nr. 58), Heidelberg 2018, 32 [K]
  • – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999. Teil I: Textband, 98; Teil II: Materialsammlung, 102 [K]
  • – M. Wagner, Der Sarkophag der Gottesgemahlin Anchnesneferibre (Studien zur spätägyptischen Religion 16), Wiesbaden 2016, 77 [U,Ü,K]


Datensatz-Protokoll

  • Peter Dils, 5. September 2023, Erstaufnahme

Texttranskription

  • Peter Dils, 5. September 2023

Textübersetzung

    • de Peter Dils, 5. September 2023

Textlemmatisierung

  • Peter Dils, 5. September 2023

Grammatische Annotation

  • Peter Dils, 5. September 2023

Hieroglypheneingabe

  • Peter Dils, 5. September 2023 (nach den Fotos bei Borla)

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: 05.09.2023, letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Horusstelentext B mit Maga" (Text-ID WXCMKMTH7NHD7O7XMPWE5DETEA) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/WXCMKMTH7NHD7O7XMPWE5DETEA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/WXCMKMTH7NHD7O7XMPWE5DETEA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)