CT265(Text-ID ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY)
Persistente ID:
ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY
Datentyp: Text
Schrift: Kursivhieroglyphisch
Kommentar zur Schrift:
Die hier übersetzten Texte sind in Kolumnen, von rechts nach links orientiert, angeordnet. Die kursiven Hieroglyphen wurden in blauer Tinte auf gelben Hintergrund gemalt; zur Markierung der Titel fand zudem Rot Verwendung (Lacau, Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 127; vgl. 112 zu Côté 1 und 114 zu Côté 3).
Datierung: 11. Dynastie (nach der Reichseinigung)
Kommentar zur Datierung:
-
Die Datierung basiert auf typologischen Überlegungen, orthographisch-sprachlichen Beobachtungen der Särge, den weiteren Grabfunden und der chronologischen Reihung der Gaufürsten (am ausführlichsten: Zitman 2010a, 28–36, 157–164). Die ursprüngliche Datierung von Lacau (1906, 150) in die 9. bis 10. Dynastie (d.h. um 2000 v. Chr.) (ebenso Porter – Moss 1934, 265) ist überholt. Die Särge des Mezehti tradieren altes Textgut, könnten daher zu den älteren oder ältesten Särgen mit Sargtextsprüchen gehören: Laut Fecht sind die Sargtexte auf den Särgen des Mezehti in der Metrik des Alten Reiches geschrieben, während die Sargtexte sonst in der Metrik des Mittleren Reiches stehen (Fecht 1972, 143); die Dekanliste bei Mezehti S1C (Neugebauer – Parker 1960, 4–5) ist typologisch älter als die auf dem Sarg der Aschait aus der Reichseinigungszeit (Lapp 1993, 143), könnte in Assiut aber noch bis in die 12. Dynastie hinein verwendet worden sein (Lapp 1993, 139). Hannig weist in seiner paläographischen Studie der Hieroglyphen auf den Särgen von Assiut die Särge S1C und S2C seinem Typus B+b1b zu, die er mit weiteren Särgen einer Werkstätte zuordnet und in die 11. Dynastie datiert (Hannig 2006, 100–101, 147). Für Schenkel datieren orthographische Vergleiche zwischen dem Innen– und Außensarg von Mezehti und den Gräbern Siut IV (Kheti II. aus der Ersten Zwischenzeit) und Siut I (Djefaihapi I. aus der Zeit Sesostris‘ I.) sowie weitere orthographische Beobachtungen die Särge ans Ende der 11. Dynastie, nach der Wiedervereinigung, oder an den Anfang der 12. Dynastie (Schenkel 1962, 117–118; Kahl 2007, 83). Eine paläographische Untersuchung der Hieroglyphen der Särge S1C und S2C durch Kahl bestätigt die Einordnung zwischen Siut IV und Siut I (J. Kahl, Zum Alter der Sargtext-Artefakte aus Assiut, in: P. Dils & L. Popko [Hrsg.] Zwischen Philologie und Lexikographie des Ägyptisch-Koptischen, Abh. SAW. Phil.-hist. Kl. 84/3, Stuttgart/Leipzig 2016, 38-39).
- In den jüngeren Studien zur Sargtexttypologie wird keine Festlegung auf einen so engen Zeitrahmen vorgenommen, wobei die beiden Särge des Mezehti nur wenig explizit angesprochen werden. Die beiden gehören zu den Särgen mit einer lokalen, spezifisch assiutischen Dekoration. Willems 1988 hat diese assiutischen Särge mit der spezifisch lokalen Dekoration außer Betracht gelassen, aber er hält die traditionelle Datierung in die 9.–10. Dynastie für unbegründet. Wegen Teilparallelen mit Särgen aus Meir und Deir el-Berscheh aus der früheren 12. Dynastie würde er sie eher der 12. Dynastie zuweisen, zumal manche Särge aus Assiut das lokale Dekorationsprogramm mit auch anderswo gefundenen allgemeinen Dekorationstypen der 12. Dynastie kombinieren (Willems 1988, 102–104). Lapp setzt die Särge wegen der Schriftbänder– und Randbegrenzungsdekoration typologisch in seinen Typ der 11. Dynastie für Assiut (Lapp 1993, 122–125), die weitere Dekoration passt in seinen Typ Siut, die eher zur 12. Dynastie gehört (Lapp 1993, 132–135), aber eine chronologische Eingrenzung dieser beiden Typen innerhalb der späteren 11. oder der 12. Dynastie ist kaum möglich (Lapp 1993, 139–146). Alle Argumente zusammen, einschließlich der hölzernen Soldatengruppen, die im Grab gefunden wurden und eventuell noch auf die Reichseinigungszeit verweisen, sowie der Chronologie der frühen Gaufürsten könnten zu einer Datierung des Grabes bzw. der Särge in die späte 11. Dynastie oder in die frühere 12. Dynastie tendieren, laut Zitman wegen der Gaufürstenchronologie am ehesten ans Ende der 11. Dynastie (Zitman 2010a, 164).
Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung
- Nach de Buck, Coffin Texts.
Bibliographie
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– A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, vol. V-VII, 1954 u. 1956. [H]
-
– P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986. [Ü]
-
– C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, vol. 2-3, 2004. [B, Ü]
-
– R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, vol. II, 1977. [Ü,K]
- – K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 149–152 (Spruch 1). [U,Ü,K]
Hierarchiepfad(e):
Beschreibung
Die uns hier interessierenden Schlangenbeschwörungssprüche 265 (Kol. 136–140) und 586 (Kol. 126–131) finden sich auf der Rückwand des Sarges (Kol. 62–323) im Oberkörperbereich, falls die Textkolumnen am Kopfende anfangen (Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents, Berkeley 1979, 77; Lacau, Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 117 [Kol. 65–70] und 118 [Kol. 75–80]).
Datensatz-Protokoll
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– Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006; neu angeordnet Okt. 2007
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– Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 21-26.02.2019
- – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 24.06.2019
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "CT265" (Text-ID ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/ZXLX27QIZJFQDPB252JMH66GDY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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