ḫnt(Lemma-ID 118820)
Hieroglyphische Schreibung: 𓏃𓈖𓏏𓂉
Persistente ID:
118820
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/118820
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (mask.)
Übersetzung
Bezeugung im TLA-Textkorpus
11
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1580 v.Chr.
bis
30 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
-
Wb 3, 308.1-2
-
MedWb 662
- Westendorf, Handbuch Medizin, 150
Kommentare
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)"ḫnt" (Lemma-ID 118820) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/118820>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Annik Wüthrich, Amr El Hawary, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/118820, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Die ḫnt-Krankheit tritt am Kopf, an den Augen und in der Nase auf und sie verursacht Nackenschmerzen (Wb. III, 308.1-2; Westendorf, Handbuch, 140 und 163, Anm. 135). Sie hängt mit st.t-Schleimstoffen im Gesichtsbereich zusammen. Breasted, Edwin Smith Papyrus, 498 und 554 errät auf der Grundlage von pEdwin Smith 22.8 „wrinkles(?)“, ohne dies weiter zu begründen; die Bedeutung „Falten (im Gesicht) “ passt allerdings nicht in den übrigen Zusammenhängen. Die Deutung als „Schnupfen, Katarrh o.ä.“ geht auf Ebbell, Altägyptische Bezeichnungen für Krankheiten und Symptome, Oslo 1938, 43 zurück, der von einem starken Schnupfen spricht, bei der auch die Augen angegriffen und die Augenlider geschwollen sind. In MedWb II, 662 und 664, § 2 wird der Interpretation von Ebbell gefolgt, ohne das „o.ä.“ (so auch Sauneron, in: Kêmi 20, 1970, 15-16: „rhume, coryza“ und Hannig, HWB, 654). Bardinet, Les papyrus médicaux, 522 hat „l'exsudat-khent“ (ḫnt-Absonderung) und Allen, The Art of Medicine, 2005, 115: „a cold“ (Erkältung). Etymologisch scheint die Krankheitsbezeichnung mit dem Wort ḫnt: „Gesicht, Stirn, Vorderseite“ zusammenzuhängen, weshalb Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 1966, 107 mit „Gesichtskrankheit" übersetzt. Westendorf, Handbuch, 140 (und 150: „Schnupfen/Katarrh/Augenentzündung“) lässt „ḫnt-Krankheit“ unübersetzt bestehen, aber er nimmt an, dass hinter dem Krankheitsnamen „offenbar ein Katarrh, verbunden mit Schnupfen, Augenentzündung und Nackenschmerzen“ steht. Die von Sauneron, Le rhume d’Anynakhté in:Kêmi 20, 1970, 7-18 für pDeM 36 angenommene Lesung ḫnt ist mit Quack, in: M. Collier und S. Snape (eds.), Ramesside Studies in Honour of K.A. Kitchen, Bolton 2011, 415 zu tꜣ rmn.t zu korrigieren.
P. Dils, 06.04.2022
Autor:in des Kommentars: Peter Dils