šṯ.w(Lemma-ID 158430)

Hieroglyphische Schreibung: 𓈙𓍿𓅱𓆉


Persistente ID: 158430
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/158430


Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch

Wortklasse: Substantiv (mask.)


Übersetzung

de
Schildkröte
en
turtle
fr
tortue

Nominalbildungklasse nach W.Schenkel: III 5 | III 6

Nominalbildungsklasse nach J.Osing: III 6.11


Bezeugung im TLA-Textkorpus


Belegzeitraum im TLA-Textkorpus: von 1539 v.Chr. bis 30 v.Chr.

Schreibungen im TLA-Textkorpus:

 Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin


𓆉 | 4× N.m(infl. unedited) ( 1, 2, 3, 4 )
𓆉𓏤 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓂧𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓂧𓅂𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓆉 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓇾𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓍿𓅱𓆉 | 2× N.m:sg ( 1, 2 )
𓈙𓏏𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓏏𓄿𓆉 | 2× N.m(infl. unedited) ( 1, 2 )
𓈙𓏏𓅂𓄛 | 5× N.m:sg ( 1, 2, 3, 4, 5 )
𓈙𓏏𓅂𓄛𓏤 | 5× N.m:sg ( 1, 2, 3, 4, 5 )
𓈙𓏏𓅂𓄜𓏤 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓏏𓅂𓆉 | 2× N.m:sg ( 1, 2 )
𓈙𓏏𓍔𓄿𓅱𓆉 | 1× N.m(infl. unedited) ( 1 )
𓈙𓏏𓏲𓄛 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓏏𓏴𓆉 | 1× N.m(infl. unedited) ( 1 )

[]𓅱𓆉 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓈙𓍿𓅱[] | 1× N.m:sg ( 1 )

Bibliographie

  • Wb 4, 559
  • Posener-Kriéger, Gebelein, Tav. 29 (36)
  • Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 637


Digitale Verweise

Alt-TLA 158430
Projet Karnak 1327

Kommentare

Die Bezeichnung šṯw/štw (Wb 4, 557/559) für „Schildkröte“ war den frühen Ägyptologen durch die Formel „Es lebe Re, es sterbe die Schildkröte“ (Tb 161, vgl. Lüscher, Tb 151, 84) bekannt (z.B. Birch, Dictionary, 571), die den Hauptaspekt der negativen Konnotation des Tieres als Feind des Sonnengottes auf den Punkt bringt. Brugsch (Brugsch, Wb 4, 1408–1409) zweifelte noch, ob šet ein schlechtes Prinzip („Kakodaemon“) oder konkret das Tier (Trionyx aegyptiaca) bezeichnet.
Demotisch ist der Begriff bislang vielleicht nur in den Aussprachglossen št und šyt im Tebtynis Onomastikon in einem Abschnitt über Schildkröten und deren Körperteile belegt (Osing, Tebtunis I, 139–140). Die Verbindung von šṯw/štw mit kopt. ϫⲓⲧ (A) bzw. ϣⲓⲧⲥ, ϭⲓⲧⲥ (B) „land tortoise“ geht auf Dévaud zurück (Crum, Dict., 598b; Cerný, CED, 256; Vernus/Yoyotte, Bestiaire, 88) und wird von Vycichl (Dict. étym., 273) vorsichtig in Frage gestellt. Die Bedeutung „Landschildkröte“ (Testudo kleinmanni) von ϣⲓⲧⲥ/ϫⲓⲧ ist durch die griechische Entsprechung ἡ χελώνη: „Schildkröte“ (bildlich für Steinhügel) in der griechischen Version (Septuaginta) von Hosea 12.11 gesichert (Crum, Dict. 598b). Etymologisch könnte štw/šṯw mit šṯ „bekleiden“ zusammenhängen, d.h. „der (in einem Panzer) Eingekleidete“ (ONB, 818, Anm. 1077; Vernus/Yoyotte, Bestiaire, 46–47: „celui qui est dans un sac“). Meistens ist im älteren Ägyptischen aber die Wasserschildkröte (Trionyx triunguis) gemeint. Das štw genannte Dekansternbild ist griechisch als σιτ überliefert (ONB, 880 und 890).
Zu Pulver verarbeiteter Schildkrötenpanzer (p(ꜣ)q.t n.t št.jw) findet als Drogenbestandteil Anwendung, s. DrogWb 195. Es ist unbekannt, ob der kleine und harte Panzer einer Landschildkröte (Testudo kleinmanni) oder der große, weichere Panzer der im Wasser lebenden Weichschildkröte (Trionyx triunguis) gemeint ist. Zur Verwendung von Teilen der Schildkröte in Heilmitteln, s. Leitz, Rabenblut, 66–67; zusammenfassend zur Schildkröte in rituellen und magischen Kontexten, s. Altenmüller, in: Fs Beinlich, 15–29; allgemein zur Schildkröte im Alten Ägypten, s. Boessneck, Tierwelt, 110–112; Wassell, Ancient Egyptian Fauna, 155–156.

A. Blöbaum 20.10.2019

Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; unter Mitarbeit von: Anke Blöbaum ; Datensatz erstellt: 20.10.2019, letzte Revision: 14.09.2022


Editor:innen: Altägyptisches Wörterbuch; unter Mitarbeit von: Simon D. Schweitzer, Lisa Seelau
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 19.12.2019

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(Vollzitation)
"šṯ.w" (Lemma-ID 158430) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/158430>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, Lisa Seelau, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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