gbb(Lemma-ID 167000)
Hieroglyphische Schreibung: 𓎼𓃀𓃀𓅬
Persistente ID:
167000
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167000
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (mask.)
Übersetzung
Bezeugung im TLA-Textkorpus
5
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1290 v.Chr.
bis
301 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
- Wb 5, 164.5
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(Vollzitation)"gbb" (Lemma-ID 167000) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167000>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167000, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
gb(b): Eine Art Gans. Findet sich in einer Geflügelprozession der Mastaba des Raschepses in Saqqara (LS16 [S 902] = PM III²/2, 495; Abb. in LD II, 61.b) als Vorderster der Geflügelreihe nach den Kranichen und vor rʾ- und ṯrp-Gans mit der Beischrift šd gb(b): "Mastvogel, gb-Gans". Montet, Scènes de la vie privée, 144 nennt den šd gb "une sarcelle grasse" (daher Vandier, Manuel d'archéologie égyptienne, V, 404: "sarcelle (?)"), d.h. eine Knäkente, was sich durch die Abbildung bei Lepsius ikonographisch nicht bestätigen läßt (gleiche Ikonographie wie rʾ- und ṯrp-Gans). Boessneck, Zur Gänsehaltung im alten Ägypten, in: Festschrift der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift Herrn Professor Dr. Josef Schreiber zum 70. Geburtstag gewidmet, Wien 1960, 192-206 hat die verschiedenen Bezeichnungen untersucht (S. 194-196) und nennt den gb-Vogel eine "Gans" (S. 195). Es ist laut Boessneck (Gänsehaltung, 198) "sicher eine Gans und keine kleine Ente", aber die Artzugehörigkeit der Darstellung LD II, 61 kann nicht bestimmt werden. Farbliche und detaillierte Darstellungen der sog. Geb-Hieroglyphe G38 im Namen des Gottes Geb können sowohl die Blässgans (Anser albifrons) als auch (seltener) die Spießente (Anas acuta) sein. Für Meeks dürfte gb ein Oberbegriff für "Gans" sein (Dimitri Meeks, Remarques sur quelques étymologies coptes, in: Gábor Takács (ed.), Egyptian and Semito-Hamitic (Afro-Asiatic) Studies in Memoriam W. Vycichl = Studies in Semitic Languages and Linguistics 39, Leiden/Boston 2004, 112-113, Anm. 15: "semble être un terme générique pour l'oie"). Schneider fragt sich, ob der Name onomatopoetisch zu verstehen ist, und verweist auf Hausa agwāgwa: "Ente" (Thomas Schneider, Beiträge zur sogenannten "Neueren Komparatistik". Zum Gedenken an Otto Rössler (1907-1991), in: LingAeg 5, 1997, 207, Nr. 103). Bojowald verweist in diesem Zusammenhang auf bgg: "schnattern" und bgꜣ: "schreien" (in: Kervan. Rivista internazionale di studii afroasiatici 15, 2012, 55), wozu aber eine Metathese vorausgesetzt werden muß. Eine als "rot" bezeichnete gb-Gans (⸮[..]p? gb pw dšr: "Vogel [X], das ist eine rote gb-Gans") wird im hieratischen Onomastikon von Tebtynis unter den Vogelnamen genannt und als Zugvogel charakterisiert (Fragm. R 2.12). Osing fragt sich, ob die Rothalsgans (Branta ruficollis) gemeint sein kann. Er hypothetisiert weiter (S. 133), dass die gb-Gans dann zu der Gattung der Meergänse gehören könnte. Deren schwarze Schnabel und Beine stimmen allerdings nicht mit der Geb-Hieroglyphe überein. Die demotische Glosse tꜣ ꜥb[.t] bei gb läßt einen Lautwandel von g zu d/t vermuten (Palatalisierung; vgl. "Kusch", das zu "Dusch" wird) (s. Osing, Hieratische Papyri aus Tebtynis, 132, Anm. (l)). Wb. 5, 164.5: "Art Gans". Hannig, Ägyptisches Wörterbuch I, 1364 {35738} s.v. gbb: "e. Gans (*Wildgans)". Mahmoud, Die wirtschaftliche Bedeutung der Vögel, 60-61: sehr wahrscheinlich eine Gänseart.
P. Dils (Artikel verfasst im Okt. 2018)
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 12.03.2019, letzte Revision: 29.03.2019