dbḥ(Lemma ID 178770)
Hieroglyphic spelling: 𓂧𓃀𓎛𓄑𓆱
Persistent ID:
178770
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/178770
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (masc.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
16
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1580 BCE
to
30 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 5, 441.10-13
- Pommerening, Hohlmaße, 62 ff.
Comments
Please cite as:
(Full citation)"dbḥ" (Lemma ID 178770) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/178770>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Andrea Sinclair, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/178770, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
dbḥ: Die Gefäßbezeichnung ist in Eb 192 mit dem Elefantenzahn Gardiner Sign-list F18 (phonetischer Klassifikator für bḥ), einem stark abgekürzten Krug (W10) (?) und einem Strich (Z1) geschrieben. In Eb 195 steht dagegen einzig ein halbrundes Zeichen, das ein wenig so wirkt, als hätte der Schreiber erneut mit dem Elefantenzahn begonnen, ihn aber dann wesentlich runder ausgeführt und damit zu einem Gefäßklassifikator uminterpretiert. Einen ähnlichen oder denselben Klassifikator verwendete er in Eb 205b beim ḏsf.w-Gefäß (dieses ist das einzige andere Mal, dass es in den medizinischen Texten vorkommt, mit der Feuerpfanne geschrieben). Die hieroglyphische Wiedergabe dieses Zeichens ist unterschiedlich und teilweise uneinheitlich gehandhabt worden. Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 51b und 54b gibt den Klassifikator bei beiden Wörtern mit dem Zeichen W31 der Theinhard-Liste (= Gardiner Sign-list W10) wieder. Wreszinski, Papyrus Ebers, 53 und 60 transkribiert dagegen den Klassifikator von dbḥ mit dem Elefantenzahn – mit Fragezeichen versehen – und denjenigen von ḏsf.w mit demselben Zeichen wie Stern. Sterns Lösung scheint Möller jedoch nicht überzeugt zu haben, denn dieser führt in seiner Paläographie (Möller, Paläographie I, Nr. 492) für das entsprechende Zeichen überhaupt keinen Ebers-Beleg auf. Falls er eine andere Idee zur Entsprechung dieses Zeichens hatte, bleibt sie ungenannt. In der Zeichenliste des Berliner Wörterbuches erscheinen beide Belege ebenfalls unter ein- und demselben Zeichen auf Blatt W5 (https://digilib.bbaw.de/digitallibrary/greyskin/diginew.jsp?fn=/silo10/AAEW/Zeichenliste/&pn=738), das aber kaum etwas anderes als die abstrahierte Form des Hieratogramms abbildet. Ebenso die handschriftlichen Hieroglyphen im Grundriß der Medizin V, 155 und 162. Das in Druckhieroglyphen gesetzte MedWb 2, differenziert dagegen zwischen beiden Belegen und gibt S. 976 den Klassifikator von dbḥ mit einem Zeichen wieder, das der Form nach dem nb-Korb entspricht (ohne dieser zu sein, denn dieser sieht im Hieratischen, auch demjenigen des pEbers, anders aus), und S. 1012 den Klassifikator von ḏsf.w, zu Stern zurückkehrend, mit Gardiner Sign-list W10. Es gibt noch einen vereinzelten ptolemäischen Beleg von ḏsf.w; dieser ist mit einem Zeichen klassifiziert, das Wilson, Ptol. Lexikon, 1246 mithilfe des um 90° gekippten Zeichens N104 der Extended Library schreibt. Dieses Zeichen N104 in originaler Ausrichtung wird in der Zeichenliste von Kurth (Kurth, Einführung, Bd. 1, Nr. 12, 81) als Variante von Gardiner Sign-list N41 in der Funktion als Phonogramm von bjꜣ angeführt. Ob man, davon rückschließend, vielleicht den Klassifikator von ḏsf.w im pEbers eben als N41 interpretieren könnte und dies dann auch für den Klassifikator von dbḥ? Eine solche Klassifikation ließe sich durchaus mit einem dbḥ-Gefäß vereinbaren, das jedenfalls in manchen Fällen aus Metall sein konnte (vgl. dazu Pommerening, Hohlmaße, 62-65). Die wenigen fürs Alt- und Mittelhieratische angeführten Formen für N41 bei Möller, a.a.O., Nr. 446 sehen diesem Klassifikator jedenfalls nicht unähnlich, wenn auch gerade der Ebers-Beleg dreieckiger geschrieben ist als die Hieratogramme von ḏsf.w und dbḥ. Da dbḥ ein Messgefäß ist, könnte das Hieratogramm auch als Entsprechung für U93 der Extended Library interpretiert werden, bei dem es sich den Nachbarzeichen nach wohl um die Schale einer Waage handelt.
L. Popko, 23. März 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen