ꜥfꜣ.y(Lemma-ID 37300)

Hieroglyphische Schreibung: 𓂝𓆑𓄿𓏭𓆰𓏥


Persistente ID: 37300
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/37300


Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch

Wortklasse: Substantiv (mask.)


Übersetzung

de
[Pflanze (Klee?)]
en
[a plant (clover?) (med.)]
fr
[plante (trèfle?)]
ar
نبات (برسيم؟)]

Bezeugung im TLA-Textkorpus


Belegzeitraum im TLA-Textkorpus: von 2686 v.Chr. bis 30 v.Chr.

Schreibungen im TLA-Textkorpus:

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𓂝𓆑𓄿𓆰𓏥 | 13× N.m:sg (z.B. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 )
𓂝𓆑𓄿𓆰𓏥︀ | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓄿𓆰𓏪 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓄿𓏭𓆰 | 2× N.m:sg ( 1, 2 )
𓂝𓆑𓄿𓏭𓆰𓏪 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓄿𓏭𓈒𓏥 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓄿𓐎 | 1× N.m(infl. unedited) ( 1 )
𓂝𓆑𓏏𓆰𓏥︀ | 1× N.m:pl ( 1 ) | 2× N.m:sg ( 1, 2 )
𓂝𓆑𓏏𓏏𓆰𓏥︀ | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓏭𓆰𓏥︀ | 4× N.m:sg ( 1, 2, 3, 4 )
𓂡𓆑𓄿𓆰𓏥 | 1× N.m:sg ( 1 )

𓂝𓆑Z30𓄿𓏲𓆰𓏪 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑⸮?𓄿𓏲𓆰𓏪 | 1× N.m:sg ( 1 )
𓂝𓆑𓏏𓆰[] | 2× N.m:sg ( 1, 2 )

Bibliographie

  • Wb 1, 182.7-8
  • FCD 42
  • DrogWb 87
  • Germer, Arzneimittelpflanzen, 218 f.
  • Wilson, Ptol. Lexikon, 151
  • Germer, Handbuch, 40 f.


Digitale Verweise

Alt-TLA 37300
Digitalisiertes Zettelarchiv 37300
Erman & Grapow, Wb. 182
Vocabulaire de l’Égyptien Ancien 2850

Kommentare

ꜥfꜣ: Wb 1, 182 führt die Pflanzennamen ꜥf, ꜥf.t und ꜥfꜣj als drei separate Lemmata auf, fügt ihnen aber Querverweise aufeinander bei. Allerdings vermutet schon Keimer, Gartenpflanzen, Bd. 1, 126, dass die Wörter „wohl identisch seien“. Auch Aufrère, in: BIFAO 86, 1986, 2-6 hält alle Schreibungen für Varianten derselben Pflanze. Nach dem Brooklyner Schlangenpapyrus, pBrooklyn 47.218.48+85, 5,23 kann die damit wohl identische ꜥfj-Pflanze mit dem „Kopf“ der jṯr.w-Pflanze (evtl. die Kapernart Capparis decidua? Vgl. Germer, Handbuch, 37-38) verglichen werden (s. Sauneron, Ophiologie, 120) und Zeile 6,3 desselben Textes erwähnt „Wasser/Saft“ (mw) dieser Pflanze (Sauneron, a.a.O., 126).
Zur Bedeutung: Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 8a vermutet im ꜥfꜣ der medizinischen Texte eine heilige (weil im Tempel von Philae genannt), essbare Pflanze. Loret, Flore, 69 (Nr. 113) führt in seiner Besprechung der Lattichart Lactuca sativa L., dem Garten- bzw. Kopfsalat, dessen koptischen Namen „Pi-ôb“ an (d.h. ⲱⲃ mit maskulinem Artikel) an. Als dessen hieroglyphisch-ägyptischen Vorläufer schwankt er zwischen ꜥbw und ꜥfꜣ und tendiert zu Letzterem. Diese Interpretation wird von Keimer, a.a.O., 126 abgelehnt; auch Erman/Grapow verbinden in Wb 1, 176.10-12 das koptische Wort eher mit ꜥbw (sicher, weil Letzteres als Opfergabe für Min und den ithyphallischen Amun genannt ist und deren Verbindung mit dem Lattich auch bildlich belegt ist).
Dawson, in: JEA 20, 1934, 41 schließt den Lattich ebenfalls aus, weil der Gebrauch von ꜥfꜣj gegen eine Identifikation mit Lattich spreche und nicht zuletzt dessen „Egyptian name (...) well known“ sei; sicher denkt er dabei an ꜥbw. Stattdessen denkt er an Honigklee, Melilotus officinalis L., dessen Verwendung nach Dioskurides und Plinius mit derjenigen von ꜥfꜣj vergleichbar sei. Germer, a.a.O. 40 widerspricht wiederum Dawson, weil Honigklee in Ägypten nicht heimisch sei; sie scheint aber auch Lorets Deutung abzulehnen.
Auch Aufrère, a.a.O., 2-6 zweifelt die Bedeutung „Honigklee“ an, weil keine der Anwendungen von ꜥfꜣj signifikant für Honigklee sei. Vielmehr deuteten die Anwendungsgebiete auf ein „composant ordinaire“ hin, und er vermutet, dass die Pflanze einen narkotisierenden Gummisaft enthalte, „qui est souvent une caractéristique des composées auxquelles appartient la laitue“. Anders als Germer lehnt er sich wieder an Loret an und erwägt eine Verbindung mit dem koptischen ⲱϥ/ⲱⲃ, dem Gartensalat. Dabei akzeptiert er die Gleichung ꜥbw = ⲱϥ/ⲱⲃ; er hält es aber für möglich, dass ꜥfꜣj aufgrund der lautlichen Ähnlichkeit mit ꜥbw dieselbe oder eine verwandte Pflanze sein könnte, vielleicht eine Wildform. Dazu vergleicht er den Gebrauch von ꜥfꜣj gegen die nsj.t-Krankheit in den Augen in Eb 751 mit dem Gebrauch von ⲱⲃ ⲛⲥⲓϣⲉ, „bitterem Lattich“ (vielleicht Lactuca amara oder Lactuca virosa) in einem Mittel gegen Verdunklung von Augen, und schlägt vor, dass ꜥfꜣj Lactuca virosa, der Wilde oder Giftlattich, sein könnte.

L. Popko, 28. Februar 2020.

Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen


Editor:innen: Altägyptisches Wörterbuch; unter Mitarbeit von: Annik Wüthrich, Mohamed Sherif Ali
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 10.10.2024

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(Kurzzitation)
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