bꜣd.t(Lemma-ID 54070)
Persistente ID:
54070
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/54070
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (fem.)
Übersetzung
Nominalbildungklasse nach W.Schenkel: III 3
Nominalbildungsklasse nach J.Osing: III 3.23
Bezeugung im TLA-Textkorpus
2
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1845 v.Chr.
bis
1539 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
-
Wb 1, 432.9
- MedWb 242
Digitale Verweise
Kommentare
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(Vollzitation)"bꜣd.t" (Lemma-ID 54070) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/54070>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/54070, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
bꜣd.t: Bei dem bꜣd.t-Gefäß handelt es sich um eine Art Schale oder Tiegel. Wb 1, 432.9 vermutet einen Schöpflöffel, daher kommen Breasteds (Breasted, pEdwin Smith, Vol. 1, 495) und Faulkners (Faulkner, CD, 79) „dipper“. Loret, in: Mél. Masp. I, 861-862 sah hierin einen der beiden sprachlichen Vorläufer (der andere ist laut ihm das bḏꜣ-Gefäß) für das aus ptolemäischen Inschriften bekannte btj, ein Gefäß oder eine Gussform (Loret: „cuillère“; vgl. zu dem Lemma auch Wilson, Ptol. Lexikon, 336), und das koptische ⲃⲏⲧⲉ: „Schuppe“. Als etymologische Randnotiz verweist er auf den vermutlichen Zusammenhang von lateinisch cochlearium < griechisch κοχλιάριον: „Löffel“ und κοχλίας, was eine Schnecke mit spiralförmiger Schale bezeichnet, sowie κόχλος, womit Schalentiere mit spiralförmiger Schale gemeint sind (s. die entsprechenden Einträge in LSJ,). Nach Osing, Nominalbildung, 798-799 handelt es sich bei bḏꜣ und bꜣd.t um eine maskuline und feminine Ableitung eines nicht belegten, aber rekonstruierbaren Verbs *bḏꜣ: „krümmen, biegen“ o.ä., „wobei das Benennungsmotiv für diese Gefäße deren ausgebauchte und am Rand weit überkragende Form gewesen sein muß“ (S. 790).
Die Lesung des Klassifikators ist unsicher und wird daher vom Wb, Grundriß der Medizin V, 495 und MedWb 1, 242 offengelassen. Griffith, P.Kahun and Gurob, Vol. II, Taf. VI gibt es als die rückwärtslaufenden Beinchen, Gardiner D55, wieder (oder handelt es sich nur um das untransliteriert gelassene hieratische Zeichen?); klar dann als D55 auf der Falttafel von Collier/Quirke, UCL Lahun Papyri. Religious, Literary, Legal, Mathematical and Medical,. Für eine Gefäßart scheint dies aber ungewöhnlich. Loret, a.a.O. gibt es mit F143A wieder; Osing, a.a.O., 788 spricht sich dagegen dezidiert dafür aus, dass es sich um die hieratische Form der Muschel, Gardiner L6, handelt. Das ptolemäische btj ist mit einem Schmelztiegel oder Metallstück klassifiziert.
L. Popko, 24. Juni 2022.
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen