hnw(Lemma-ID 854742)
Persistente ID:
854742
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/854742
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (mask.)
Übersetzung
Bezeugung im TLA-Textkorpus
2
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1515 v.Chr.
bis
1494 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
-
MedWb 567
- Westendorf, Handbuch Medizin, 708, Anm. 281
Kommentare
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)"hnw" (Lemma-ID 854742) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/854742>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Andrea Sinclair, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/854742, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
hnw: Mit dem Tierfell klassifiziert. Davor steht noch der Docht Gardiner Sign-list V28 (𓎛), von dem aber unklar ist, ob er als Phonogramm zu lesen (so dass eigentlich ein hnwḥ-Instrument gemeint ist) oder ein erster Klassifikator ist. Ebbell denkt, sicherlich wegen der Kollokation mit nḏr: „packen“, an ein „forceps“ (Ebbell, Papyrus Ebers, 127) bzw. eine „Pinzette“ (Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 86). Ob dazu aber die Klassifizierung mit (Docht und) Tierfell passt, ist fraglich.
Westendorf, Handbuch Medizin, 708, Anm. 281 erwähnt, leider ohne Literaturhinweise, dass in der Vergangenheit das hnw-Gerät und der weiter unten genannte hnw.yt-Teil als Schröpfkopf interpretiert worden seien. Diese Interpretation habe, so Westendorf, im Wesentlichen auf der Annahme basiert, dass die ḏꜣr.t-Pflanze, als dessen Teil hnw.yt genannt wird, mit der Koloquinte gleichgesetzt wurde; und mit der Rückkehr der Identifikation der ḏꜣr.t-Pflanze von der Koloquinte zur Johannisbrotfrucht sei diese Möglichkeit hinfällig. Insgesamt gibt es im gesamten Papyrus Ebers, wie auch in den anderen medizinischen Papyri, keinen einzigen Hinweis, dass die Alten Ägypter das Schröpfen kannten und/oder praktizierten.
Literatur:
– B. Ebbell, The Papyrus Ebers. The Greatest Egyptian Medical Document (Copenhagen, London 1937).
– B. Ebbell, Die alt-ägyptische Chirurgie. Die chirurgischen Abschnitte der Papyrus E. Smith und Papyrus Ebers, Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo. II. Hist.-Filos. Klasse 1939 (Oslo 1939).
– W. Westendorf, Handbuch der altägyptischen Medizin, Handbuch der Orientalistik I.36 (Leiden 1999).
L. Popko, 29. August 2023.
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen