tnmm.t(Lemma-ID 883376)
Persistente ID:
883376
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/883376
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (fem.)
Übersetzung
[Hautkrankheit?]
[maladie de peau ?]
Bezeugung im TLA-Textkorpus
Keine Belege im TLA-Textkorpus
Bibliographie
-
Fischer-Elfert, Abseits von Maat, 47
- Grams, in: SAK 46, 2017, 69 f.
Kommentare
Datensatz erstellt:
19.10.2021,
letzte Revision:
17.09.2024
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)"tnmm.t" (Lemma-ID 883376) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/883376>, ediert von Simon D. Schweitzer, unter Mitarbeit von Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/883376, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Der Begriff ist bisher nur einmal belegt. Er findet in den Oracular Amuletic Decrees (OAD) Erwähnung im Kontext einer Aufzählung von schwerwiegenden Hautkrankheiten (L1, Vso. x+42; Grams, in: SAK 46, 2017, 69–70; Quack, in: Papyrus Ebers und die antike Heilkunde, 78). Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 11 [27]) vermutet, dass es sich bei dieser Bezeichnung um eine Schreibvariante der tmy.t-Krankheit (Wb 5, 306.9; MedWb 952–953; Westendorf, Handbuch, 382–386) handeln könnte, da diese im pHearst (XI, 10) ebenso wie in den OAD im Zusammenhang mit mšš.t und mšpn.t genannt ist. Bardinet (in: RdE 39, 1988, 18, 23) folgt dem, wobei er tmy.t mit nsy.t in Verbindung bringt und daher beide Krankheitserscheinungen als schwerwiegende, ansteckende Hautkrankheiten interpretiert. Fischer-Elfert lehnt dies ab (Abseits von Maat, 47, 50 u. 147 (nsy.t)) und verweist auf tnm jḥꜥ.t im Buch vom Tempel, das er mit kopt. ⲧⲱⲗⲙ/ⲧⲛⲟⲙ „dirt, impurity“ (Crum. Dict. 410b; KoptHWb 230; Vycichl, Dict. étym., 214a; Černý, CED, 186) verbindet und mit „fleckig“ übersetzt. Ein Beleg im Edfu-Tempel (II, 672) scheint diese Verbindung zu bestätigen, denn hier wird von einem Stier vor der Schlachtung dnmm abgewaschen, s. Wilson, Ptol. Lexikon, 1146. Dort ist das Wort ebenso wie in den OAD mit der Pustel (Aa2) klassifiziert. Da es im Rahmen einer Aufzählung von schwerwiegenden, unheilbaren Hautkrankheiten vorkommt, kann man nicht davon ausgehen, dass es sich um abwaschbaren Schmutz handeln dürfte, sondern um eine Form der Hautveränderung, die entweder verschmutzter Haut ähnlich sieht, wie etwa Schorf o.ä., oder dass durch das Wort eine Form der allgemeinen Unreinheit des Erkrankten ausgedrückt ist. Im Buch vom Tempel wird der Hautveränderung „glatte Haut“ entgegengesetzt, was eventuell auf einen schorfigen Ausschlag schließen lässt.
A. Blöbaum 14.09.2022
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen