Jꜣ.t-mꜣw.t(Lemma-ID 886583)
Persistente ID:
886583
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/886583
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Ortsname
Übersetzung
Iat-maut
Bezeugung im TLA-Textkorpus
18
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
323 v.Chr.
bis
317 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
- Montet, Géographie I, 126
Kommentare
Datensatz erstellt:
22.11.2022,
letzte Revision:
22.11.2022
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(Vollzitation)"Jꜣ.t-mꜣw.t" (Lemma-ID 886583) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/886583>, ediert von Simon D. Schweitzer, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 20, Web-App-Version 2.3.2, 31.10.2025, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/886583, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
- Jꜣ.t-mꜣ: Ortsname in der Stadt Athribis, der mit dem heiligen Falken von Athribis (pꜣ Bjk m-ẖnw Jꜣ.t-mꜣ) und mit Osiris (nb Jꜣ.t-mꜣ) verbunden ist. Wird als der Name des Falkenheiligtums von Athribis angesehen (Jelínková-Reymond, Djed-Ḥer-le-Sauveur, 87-89, Anm. 4: „sanctuaire principale de la fauconnerie d’Athribis“).
Es gibt drei Interpretationen für das Element mꜣ im Namen:
(1) Bei mꜣ ist oft ein kleines Dreieck geschrieben, das wie das Landzeichen N21 (𓈅) oder wie der Hügel N29 (𓈎) aussieht. Deshalb wurde der Ortsname von Daressy (1919, 115) fälschlicherweise als Jꜣ.t-qmꜣ.t gelesen, was von Gauthier, DG I, 34 übernommen wurde. Sethe, in: ZÄS 57, 1922, 152 hat die Lesung von Daressy korrigiert und den Namen als „neue Siedlung“ gedeutet, d.h. als Jꜣ.t-mꜣw.t. Auch bei Montet, Géographie, I, 126 findet sich „la Butte neuve“.
(2) Einmal ist über mꜣ eine Augenhieroglyphe (𓁹) vorhanden (in Z. TB.156), als ob „Hügel des Erblickens“ gemeint wäre. Alliot, Culte d’Horus, II, 592-593 hält das Auge für einen Fehler für den Mund und liest jꜣ.t-rmꜣ, wobei er auf zwei geographische Dokumente verweist (Soubassement Edfu und pTanis), in denen ein Löwe (rw 〉 r) statt Auge/Mund geschrieben steht. Jelínková-Reymond, Djed-Ḥer-le-Sauveur, 88, Anm. 4 nimmt diese isolierte Schreibung für eine andere Deutung des Namens als Jꜣ.t-mꜣ(r)t/mꜣrw „Endroit sacré du reposoir“ auf, weil dieses Wort im Tempel von Edfu für das Gebäude des heiligen Falken verwendet wird (s. Chassinat, Le mammisi d’Edfou, S. XII-XIII; Chassinat, in: REA 1, 1925-1927, 298-304). Sie erklärt das Fehlen des r durch lautlichen Wegfall.
(3) Im Soubassement von Edfu, im geographischen Papyrus von Tanis und in den Gaulisten der Tebtynis Papyri (ed. Osing, Hieratische Papyri aus Tebtunis I, 242, 269) wird das Toponym Jꜣ.t-mꜣj (und Jꜣ.t-rw-mꜣj) als Name des heiligen Hügels (Osireion) im Gau von Athribis erwähnt (Edfou I, 332.16: Montet, Géographie I, 126: „la Butte du Lion“; pTanis Geogr. Fragm. 14; pCarlsberg 182+PSI I 77, Kol. L.19.7; pBerlin 7809/10+pLouvre AF 11112, ). Vernus, Athribis, 358, 359, 424, 450 äußert sich nicht zur Etymologie von Jꜣ.t-mꜣ. Er ist sich allerdings nicht sicher, ob jꜣ.t-mꜣ (Tempel und Nekropole der heiligen Falken) etwas anderes als jꜣ.t-mꜣj „butte du lion“ (Osireion von Athribis) ist (Vernus, Athribis, 450 und Anm. 2). Chr. Leitz, Die Gaumonographien in Edfu und ihre Papyrusvarianten (Soubassementstudien III/1) (SSR 9), Wiesbaden 2014, 273-274 liest den heiligen Hügel von Athribis als Jꜣ.t-rw-mꜣj: „Hügel des rw- und mꜣı͗-Löwen“ und er schließt nicht aus, dass auch das Falkenheiligtum von Athribis auf der Statue des Djedher als Jꜣ.t-mꜣj (mit fehlendem Determinativ) zu lesen ist.
Peter Dils, 28. Februar 2025
Autor:in des Kommentars: Peter Dils (Datensatz erstellt: 28.02.2025, letzte Revision: 28.02.2025)