Felsstele 3 im Steinbruch von Tura(Objekt-ID 54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI)


Persistente ID: 54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI


Datentyp: Objekt


Objekttyp: Felsstele


Material: Kalkstein

Maße (H×B(×T)): ca. 152 × ca. 157 cm


Zustand: unbestimmt

Kommentar zur Materialität

  • – Die Maße nach Klug, Stelen, 358; die Höhe hat Klug anhand des Maßstabes in LD III, 71a hochgerechnet, die Breite beruht auf Messungen anhand eines Berliner Abklatsches.
  • – Erhaltungszustand: Die Stele ist bis auf den oberen Rand, der auf voller Länge zerstört ist, und die verschiedenen Aushackungen (s. dort) wohl vollständig erhalten. Vgl. das Faksimilie in Perring & Vyse & Howard, Operations, Tafel nach S. 96. In LD III, 71a dagegen wird als oberer Rand eine breite Himmelshieroglyphe wiedergegeben, so dass der falsche Eindruck entsteht, dass keine Zerstörung vorliegt. Ebenso wird dort das Bild des Gottes Amun als vollständig erhalten wiedergegeben, bei Perring et. al. dagegen als weitgehend zerstört. Ob über dem Bildfeld wie bei der Stele Nr. 4 noch ein weiteres Register angebracht war, muss offen bleiben. Nach Klug, Stelen, 358 ist der moderne Erhaltungszustand unbekannt.
  • – Aushackungen und Restaurierungen: Das Bild und der Name des Amun wurden ausgehackt und im Nachhinein nicht wiederhergestellt. Die Beischrift zum König ist möglicherweise vollständig restauriert, im Textfeld wurden in Z.1 smn teilweise und in Z. 2 der Eigenname des Königs vollständig ausgehackt und später restauriert. Dieser Befund nach Klug, Stelen, 338. NB: In LD III, 12a ist das Bild des Amun vollständig wiedergegeben, nur die Beischriften des Amun werden als zerstört gekennzeichnet. In Perring & Vyse & Howard, Operations, Tafel nach S. 96 ist auch das Bild des Amun als fast völlig zerstört wiedergegeben, die Gestalt des Gottes wird nur angedeutet; beim Eigennamen des Königs sind die Zeichen teilweise fehlerhaft angeordnet, was wohl auf Ungenauigkeit bei der Restaurierung zurückzuführen sein mag, wohingegen sie in LD III in der erwartbaren regelmäßigen Anordnung wiedergegeben worden sind.


  • Fundort

    • Tura
      Gewissheit: certain
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Die Stele befindet sich an der südlichen Felswand des Steinbruches von Tura; siehe Perring & Vyse & Howard, Operations, Karte (nach S. 93) Nr. 3.


Aktueller Ort

  • Tura
    Inventarnummer(n): 3
    Ist in situ: Ja

Kommentar zur Datierung:

  • Der König ist mit Horus-, Nebti-, Thron– und Eigennamen genannt. Es ist das 1. Regierungsjahr angegeben.


Beschreibung

  • Es handelt sich um eine rechteckige Felsstele, bestehend aus dem Bildfeld, das etwa die oberen zwei Drittel der Fläche einnimmt, und einem Textfeld von vier Zeilen, dass etwa das untere Drittel einnimmt. Im Bildfeld ist der König dargestellt, wie er einer Gruppe von Göttern Opfergaben darbringt. Der König steht auf der rechten Seite des Feldes: Er trägt die Blaue Krone mit Uräus und Band, Halskragen, Schurz mit Perlengehänge und Stierschwanz, in der rechten Hand hält er ein Udjat-Auge, die linke Hand ist zum Betgestus erhoben. Vor ihm steht ein Opferständer mit einer Papyruspflanze darauf. Dem König gegenüber stehen folgende Götter (von rechts nach links): Amun, Horus und Herischef. Die Figur des Amun ist ausgehackt, doch sind noch die Doppelfederkrone, das Was-Zepter in der einen Hand sowie die Füße zu erkennen. Horus in der Mitte der Reihe hat Falkenkopf, er trägt die Doppelkrone, eine dreiteilige Perücke, Halskragen, Schurz mit Stierschwanz, in der linken Hand hält er ein Was-Zepter, in der rechten ein Anch-Symbol. Links steht Herischef: Er hat Widderkopf mit Widderhörnern, er trägt die Atefkrone, darunter eine dreiteilige Perücke, dazu Halskragen und Schurz mit Stierschwanz, und hält in der linken Hand ebenfalls ein Was-Zepter, in der rechten ein Anch-Symbol.
  • Die Bilder und Hieroglyphen sind in versenktem Relief gehalten. Es haben sich blaue Farbreste an den Hieroglyphen und gelbe auf dem Untergrund erhalten.
  • Vgl. die Faksimiles bei Perring & Vyse & Howard, Operations, Tafel nach S. 96 (LD III, 71a ist fehlerhaft, siehe unten bei Erhaltungszustand), dazu die ausführliche Objektbeschreibung bei Klug, Stelen, 358-359, zu den erhaltenen Farben außerdem noch Daressy, in: ASAE 11, 1911, 259.


Bibliographie

  • – LD III = C.R. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Abt. III., Berlin o.J., Tf. 71a [*F].
  • – J. Perring – H. Vyse – R.W. Howard, Operations carried on at the Pyramids of Gizeh in 1837, vol. 3, London 1842, Karte nach S. 93, 96-97, Tafel nach S. 96) [*F, Ü, K].
  • – W. Helck, Urkunden des Ägyptischen Altertums, Abt. IV, Urkunden der 18. Dynastie, Heft 20, Berlin 1957, 1680-1681 (Nr. 571) [B, *H].
  • – A. Klug, Königliche Stelen in der Zeit von Ahmose bis Amenophis III, Monumenta Aegyptiaca 8, Turnhout 2002, 358-360, 364-365, 530 [*B, Ü, *K].
  • – P. Beylage, Aufbau der königlichen Stelentexte vom Beginn der 18. Dynastie bis zur Amarnazeit, ÄAT 54, Wiesbaden 2002, Teil 1: 431-433, Teil 2: 753-755 [B, Ü, *K].
  • – PM IV = B. Porter – R.B.L. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Textes, Reliefs, and Paintings. IV. Lower and Middle Egypt (Delta and Cairo to Asyûṭ), Oxford 1934, 74 (3) [B, K].
  • – M. Ullmann, König für die Ewigkeit – Die Häuser der Millionen von Jahren. Eine Untersuchung zu Königskult und Tempeltypologie in Ägypten, ÄAT 51, Wiesbaden 2002, 121-124 [B, Ü (Auszug), K].
  • – S. Grallert, Bauen – Stiften – Weihen. Ägyptische Bau– und Restaurierungsinschriften von den Anfängen bis zur 30. Dynastie, ADAIK 18, Berlin 2001, 537, 611 (A3/Kb002) [B, Ü (Textfeld)].
  • – B. Davies, Egyptian Historical Records of the Later Eighteenth Dynasty, Fascicle 4, Warminster 1992, 14-15 [Nr. 571b] [B, Ü, K].
  • – W. Helck, Urkunden der 18. Dynastie, Übersetzung zu den Heften 17-22, Berlin 1961, 210 (Nr. 571B) [Ü, K].
  • – G. Daressy, in: ASAE 11, 1911, 259 [K].
  • – J. H. Breasted, Ancient Records of Egypt, vol. II. The Eighteenth Dynasty, Chicago 1906, 351-352, § 875 [K].
  • – LD Text I = C.R. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Text, Erster Band: Unteraegypten und Memphis, Leipzig 1897, 20 [K].


Datensatz-Protokoll

  • – Juli 2019: M. Brose, Ersteingabe.


Autor:innen: Marc Brose
Datensatz erstellt: 01.07.2019, letzte Revision: 23.02.2023

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Marc Brose, "Felsstele 3 im Steinbruch von Tura" (Objekt-ID 54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/54VBL7VOPJDK5H5GW3X5GZOWZI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)