Horusstele des Djedchonsiuefanch (Turin Suppl. 18356)(Objekt-ID 6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A)
Persistente ID:
6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Kalkstein
Maße (H×B(×T)): 38+x × 25.5 × 24.7 cm
Kommentar zur Materialität
- Höhe 38+x cm; Breite 25,5 cm; Dicke 24,7 cm (Kákosy 1999, 156; die Maßangaben bei Sternberg-El Hotabi 1999, II, 89 sind falsch).
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Fundort
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Theben
Gewissheit: probable
Kommentar zu diesem Ort: Die Herkunft Theben begründet sich aus den prosopographischen Informationen des Stelenbesitzers. Djedchonsiuefanch war vierter Prophet des Amun und gehörte zur Familie des Nachtefmut „A“. Eine zweite Horusstele von ihm befindet sich heute in Berlin Inv. 14658 und wurde im Jahr 1869 von Georg Ebers in Luxor angekauft (unpubliziert; Jansen-Winkeln 2007, 98, Nr. 17.18). Djedchonsiuefanch war auch der Besitzer der Blockstatue Kairo CG 559, die im Tempel von Luxor gefunden worden ist. Zwei weitere Horusstelen eines Djedchonsiuefanch (Kairo JE 47280; Philadelphia E.12514) gehören anderen Personen (s. De Meulenaere, in: CdE 57, 1982, 224; Jansen-Winkeln 2007, 454, 455, Nrs. 45.109 und 45.111), wobei trotzdem erwähnenswert ist, dass Kairo JE 47280 im Tempelkomplex der Mut in Karnak gefunden worden ist.
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Aktueller Ort
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Museo Egizio
Inventarnummer(n): Suppl. 18356
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Aus dem Kunsthandel. Im Jahr 1976 von Silvio Curto in München angekauft und an das Ägyptische Museum in Turin geschenkt (Kákosy 1999, 156). Kákosy 1999, 155 behauptet, dass dieses Stück von Georg Ebers im Jahr 1869 in Luxor für seine Sammlung in Leipzig angekauft worden war, aber beim Stück von Ebers handelt es sich um die heutige Horusstele Berlin Inv. 14658, wie aus den Maßangaben, der Präsenz von 2 Krokodilen (statt 4), der Orthographie der Namen und der Beschreibung hervorgeht (ändere in Ebers, in: ZÄS 18, 1880, 56 seine „Vorderseite“ zu „Rückseite“).
Datierung: Osorkon I. Sechemcheperre
Kommentar zur Datierung:
- Der Stelenbesitzer, der vierte Prophet des Amun Djedchonsiuefanch, war der Schwiegersohn des Iuput, der seinerseits Hohepriester des Amun und Sohn von Pharao Scheschonq I. der 22. Dynastie war. Djedchonsiuefanch wurde laut seiner Statue CG 559 von König Osorkon I., dem Nachfolger von Scheschonq I., begünstigt (Kitchen, TIP, 1973, 219-222, 308, 481; 1986, 595). Wann Osorkon I. genau regierte, ist nicht ganz exakt in absoluten Jahreszahlen bekannt, ca. 920-890 v. Chr. Kitchen TIP, 1973, 481 und 595 nimmt an, dass Djedchonsiuefanch in der Zeit ca. 900-880 v. Chr. vierter Prophet des Amun war. Kákosy 1999, 156 spricht von „First half of the 9th century B.C.“ Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit, II, 2007, 98 platziert Djedchonsiuefanch in die „frühe 22. Dynastie“. Die Homepage des Turiner Museums gibt 400-30 v. Chr. als Datierung, was zu korrigieren ist.
Beschreibung
- Große Horusstele auf hohem, rechteckigem Sockel, von der nur der Sockel (Höhe 20,8 cm) sowie die Unterschenkel des Horuskindes und die vier Krokodile, auf denen es steht, erhalten sind. Der ganze Oberkörper des Horuskindes sowie die obere Hälfte der Rückenplatte sind verloren. Die ursprüngliche Höhe könnte bis zu 60 cm betragen haben (vgl. die ähnliche Horusstele Mahmud Hamza, Kairo JE 86115, jetzt Alexandrien BAAM 594: 52 cm hoch und 22 cm breit; Sockelhöhe ca. 20 cm). Der dreidimensional ausgearbeitete Kindgott hielt Tiere in den Händen, von denen nur ein Vorderbein eines Löwen bzw. ein Hinterbein einer Oryxantilope erhalten sind (Oryxantilope in der linken Hand, Löwe in der rechten). Auf der Vorderseite der Rückenplatte standen zu beiden Seiten des Kindes Götterdarstellungen, aber nur ein Paar Füße ist erhalten. Auf der Vorderseite des Sockels steht eine Streitwagenszene eines Kindgottes, der auf Schlangen schießt. Die Streitwagenszene sowie die Seitenflächen und die Rückseite sind mit hieroglyphischen Inschriften versehen.
Bibliographie
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– L. Kákosy, Egyptian Healing Statues in Three Museums in Italy (Turin, Florence, Naples) (Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie I. Monumenti e testi 9), Torino 1999, 155-165 und Taf. XLIX-LIII [P,*H,Ü,K]
-
– S. H. Aufrère, Serpents, magie et hiéroglyphes. Études sur les noms d’ophidiens d’un ensemble de cippes d’Horus de Thèbes et d’ailleurs (Époque libyenne), in: ENiM 6, 2013, 93-122 (hier: 99, 103) [H,K der Schlangenbezeichnungen]
-
– J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition, Paris 2002, 114 (Nr. I.Tur); 131 Anm. 183; 138 Fig. 5 (Zeichnung der Streitwagenszene) [K]
-
– M.L. Bierbrier, H. De Meulenaere, J. Quaegebeur, Notes de prosopographie thébaine. Deuxième série, in: CdE 57, 1982, 201-230 (hier: De Meulenaere, 224) [K zum Besitzer]
-
– G. Ebers, Einige Inedita, in: ZÄS 18, 1880, 53-63 (hier: 56, Nr. II) [K zum Parallelobjekt desselben Besitzers]
-
– S. Gerke, Der altägyptische Greif: von der Vielfalt eines Fabeltiers (Studien zur Altägyptischen Kultur : Beihefte 15), Hamburg 2014, 205-206 (Nr. 137) [K zur Streitwagenszene]
-
– K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit. Teil II: Die 22.–24. Dynastie, Wiesbaden 2007, 98 (Nr. 17.19) [H der genealogischen Angabe]
-
– K.A. Kitchen, The Third Intermediate Period in Egypt (1100–650 B.C.), Warminster 1973; 2nd Edition with Supplement, Warminster 1986 [K zur Datierung]
-
– H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999. Teil I: Textband, 80-81, 84, 86; Teil II: Materialsammlung, 89 [K]
- – https://collezioni.museoegizio.it/it-IT/material/S_18356 (04.07.2023) [*P]
Datensatz-Protokoll
- – Peter Dils, 23. August 2023: Ersteingabe
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele des Djedchonsiuefanch (Turin Suppl. 18356)" (Objekt-ID 6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/6GFY76FHY5D7TOX5ZF57PEDC3A, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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