Stele am Sockel des Skarabäus am Heiligen See von Karnak(Objekt-ID 7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM)
Persistente ID:
7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM
Datentyp: Objekt
Objekttyp: rundbogige Stele
Material: Rosengranit
Maße (H×B(×T)): 167 × 96 cm
Zustand: vollständig
Kommentar zur Materialität
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– Die Maße nach Klug, Stelen, 372 (nach eigener Messung); die Höhe bezieht sich auf den Abstand zwischen oberem Bogenrand und dem unteren Ende der letzten Zeile.
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– Erhaltungszustand: Die Stele weist im mittleren Teil mehrere großflächige Abplatzungen und Risse auf, so dass ein Teil des Bildfeldes verloren ist. Im unteren Teil des Bildfeldes sind vier rechteckige Vertiefungen angebracht, die von dem Versuch herstammen, die Stele in der Mitte durchzubrechen. Im unteren Bereich des Textfeldes (ab Z. 3) zeigt die Oberfläche recht starke Verwitterungsspuren. Die Inschriften sind jedoch praktisch vollständig erhalten geblieben. Siehe die Detailphotographie bei Klug, Stelen, 572 Abb. 27 und die Beschreibung ibid., S. 372.
- – Aushackungen und Restaurierungen: Im Bildfeld wurden die Kartuschen des Königs, der Name des Chepri, wohl auch die Namen von Uto und Nechbet ausgehackt und nachträglich restauriert; die Spuren der Überarbeitung reichen bis in das Textfeld hinein. Siehe die Beschreibung und die Detailphotographie bei Klug, Stelen, 372 und 572 Abb. 27.
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Fundort
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Karnak
Gewissheit: uncertain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Die Stele wurde 1907/08 von G. Legrain an der Südwestecke des Re-Harachte-Tempels des Taharqa bzw. der Nordwestecke des Heiligen Sees gefunden; siehe Legrain, in: EEF Archaeological Report 1907-1908, 81; in ders., Répertoire généalogique, 200 (Nr. 342) gibt er als Datum den 15. Februar 1908, das entweder das Funddatum darstellt, oder das Datum der Aufnahme der Inschriften, also wenigstens einen Terminus post quem. Zur Lage des Standortes vgl. PM II, 221.Q. Aufgrund des Inhalts der Steleninschrift (Z. 4; s. bei der Übersetzung) wurde wiederholt die thebanische Westseite als ursprünglicher Aufstellungsort angenommen; Spiegelberg, in: ZÄS 66, 1931, 45 äußerte die Vermutung, dass das Objekt ursprünglich in einem eigenen Heiligtum für Chepri aufgestellt war; Barguet, Le Temple d’Amon-Rê, 17 sprach sich für den Totentempel Amenhoteps III. in Kom el-Heitan aus; Klug, Stelen, 374 führt als weiteres Argument an, dass im Bildbereich, unter der geflügelten Sonnenscheibe, zwischen den heraushängenden Uräen, der Thronname des Königs angebracht worden ist, ein Merkmal, das praktisch ausschließlich auf Objekte aus Kom el-Heitan zutrifft.
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Aktueller Ort
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Karnak
Inventarnummer(n):
Ist an diesem Ort: Ja
Ist in situ: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Der Sockel mit dem Skarabäus, an dem die Stele angebracht ist, wurde an ihrem Fundort aufgestellt, vgl. Photographien aus den 1920er Jahren, die ihn als bereits an seinem modernen Standort stehend zeigen, so von Jequier, L’architecture, pl. 46 (4), Pillet, in: ASAE 24, 1924, pl. VIII.2, und ders., Thèbes, 74, fig. 62, oder Capart, Thèbes, 239-240, fig. 155-156.
Datierung: Amenhotep III. Nebmaatre
Kommentar zur Datierung:
- Der König ist mit Thron– und Eigennamen genannt. Es ist kein Regierungsjahr angegeben.
Beschreibung
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Die Stele ist auf der Vorderseite eines Sockels eingraviert, auf dem eine überdimensionierte Skarabäus-Figur ruht. Sie ist als rundbogige Stele gestaltet. Das teilweise stark an der Oberfläche beschädigte Bildfeld, das etwa drei Fünftel der Höhe ausmacht, zeigt eine Szene, in der der König dem Gott Atum Opfergaben darbringt, und Atum gleichzeitig den König mit seinen Gegengaben beschenkt. Der König ist auf der rechten Seite abgebildet. Er sitzt auf einem rechteckigen Sockel. Er trägt Nemes-Kopftuch und Vorbauschurz mit Stierschwanz, in beiden Händen hält er jeweils einen $nw$-Topf, die er dem Gott hinreicht (weitere Attibute sind nicht erhalten). Der Gott Atum auf der linken Seite sitzt erhöht auf einem Thron, der wiederum auf einem Sockel steht. Er trägt die Doppelkrone, Götterbart und Halskragen. In der linken Hand hält er ein Jahresrispen-Zepter hoch, mit der rechten reicht er dem König ein kombiniertes Anch-Djed-Was-Symbol hin (weitere Attribute sind zerstört). Über der Szene schwebt die Geflügelte Sonnenscheibe, aus der rechts und links jeweils ein Uräus ragt (links mit Roter Krone, rechts mit Weißer Krone auf dem Kopf), zwischen den Uräen befinden sich eine Maat-Hieroglyphe (C10A) und ein $nb-Korb$, die zusammen mit der Sonnenscheibe als $Nb-mꜣꜥ.t-Rꜥw$ zu lesen sind. Darunter folgt das Textfeld mit fünf Zeilen. Die obere Stelenumrandung wird von zwei dünnen, parallelen Linien gebildet, an den Seiten setzt nur die innere Linie die Rahmung fort.
- Die Bilder und Hieroglyphen sind in versenktem Relief gehalten. An Bemalung haben sich vielleicht gelbe Farbreste in den Hieroglyphen und Figuren sowie weiße Reste im Hintergrund erhalten [aufgrund der Beschaffenheit des Rosengranits ist dies aber nicht genau verifizierbar]; vgl. die Objektbeschreibung und die Detailphotographie bei Klug, Stelen, 372-373 und 572 Abb. 27.
Bibliographie
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– W. Spiegelberg, Die Inschriften des großen Skarabäus in Karnak, in: ZÄS 66, 1931, 44-45 [*H, *Ü, K].
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– R.A. Schwaller de Lubicz, The Temples of Karnak, London 1999, pls. 338-340 (Originalausgabe: Les Temples des Karnak, 1982, pls. 338-340) [*P].
-
– W. Helck, Urkunden des Ägyptischen Altertums, Abt. IV, Urkunden der 18. Dynastie, Heft 20, Berlin 1957, 1753.10-1754.11 (Nr. 590) [*H].
-
– A. Klug, Königliche Stelen in der Zeit von Ahmose bis Amenophis III, Monumenta Aegyptiaca 8, Turnhout 2002, 372-375, 531, 572 Abb. 27 [*P, *B, Ü, *K].
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– PM II = B. Porter – R.B.L. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings, II. Theban Temples, 2nd Edition, revised and augmented, Oxford 1972, 221.Q, plan VI [*B, Lageplan].
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– B.M. Bryan, in: St. Quirke (ed.), The Temple in Ancient Egypt, New discoveries and recent research, London 1997, 78-79 (Nr. 54) [B, Ü, K].
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– B. Davies, Egyptian Historical Records of the Later Eighteenth Dynasty, Fascicle 4, Warminster 1992, 44 [Nr. 590] [K].
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– K. Mysliwiec, Le portrait royal dans le bas-relief du Nouvel Empire, TravPol 18, Warszawa 1976, 68, pl. LXVI fig. 155 [P (Porträt des Atum)].
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– P. Barguet, Le Temple d’Amon-Rê à Karnak. Essai d’Exégèse, RAPH 21, Le Caire 1962, 17 [B, K].
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– W. Helck, Urkunden der 18. Dynastie, Übersetzung zu den Heften 17-22, Berlin 1961, 241 (Nr. 590) [Ü].
-
– G. Roeder, Die Ägyptische Religion in Texten und Bildern, Bd. III. Kulte und Orakel und Naturverehrung im Alten Ägypten, Zürich/Stuttgart 1960, Tf. 31.1-2 [P].
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– M. Pillet, Thèbes, Karnak & Louxor, Paris 1928, 74-75, fig. 62-63 [P, P (in situ)].
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– J. Capart, Thèbes. La Gloire d’un Grand Passé, Paris 1925, 238-239 mit fig. 155, 240 fig. 156 [P, K].
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– M. Pillet, Rapport sur les travaux de Karnak (1923-1924), in: ASAE 24, 1924, pl. VIII.2 [P (in situ)].
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– G. Jequier, L’architecture et la décoration dans l’Ancienne Égypte, Bd. 1. Les temples memphites et thébains, des origines à la XVIIIe dynastie, Paris 1920, pl. 46 (4) [P (Sockel mit Skarabäus)].
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– G. Legrain, Répertoire généalogique et onomastique du Musée de Caire, Genève 1908, 200 (Nr. 342) [H (Auszug), K].
- – G. Legrain, in: EEF Archaeological Report 1907-1908, 81 [H (Textfeld), K].
Datensatz-Protokoll
- – August 2019: M. Brose, Ersteingabe.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, "Stele am Sockel des Skarabäus am Heiligen See von Karnak" (Objekt-ID 7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7Q5OO6KJTZBA5GXW5UMU2S3RKM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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