pChester Beatty XVI = pBM EA 10696(Objekt-ID BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE)
Persistente ID:
BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Schriftrolle
Material: Papyrus
Maße (H×B(×T)): 20.5 cm
Kommentar zur Materialität
- Der Papyrus besteht nur noch aus zwei größeren und fünf kleineren Fragmenten, die zusammen mit dem aus drei Fragmenten bestehenden pChester Beatty XVII verglast sind und in einen Glasrahmen von 36,6 cm Länge und 29 cm Höhe passen (https://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details.aspx?objectId=111663&partId=1&searchText=papyrus+chester+beatty+xvi&page=1). Trotz des fragmentarischen Zustandes ist die eine erhaltene Recto-Kolumne über die gesamte Kolumnenhöhe erhalten und bietet auch noch den oberen und unteren Seitenrand. Die Blatthöhe ist 20,5 cm (Gardiner, HPBM III, Text, 127).
-
Fundort
-
Deir el-Medineh
Kommentar zu diesem Ort: Die genauen Erwerbsumstände sowie der originale Fundzusammenhang des Papyrus sind ungewiss. G. Posener gibt an, dass die 19 Chester-Beatty-Papyri mit dem Fund von 17 (?) Papyri aus Deir el-Medineh zu vergesellschaften sind, die im Jahre 1928 von B. Bruyère in einem schmalen, trapezförmigen Bereich mit gestampftem Boden zwischen dem Gewölbe einer Grabkapelle und dem Fundament einer Grabpyramide in Deir el-Medineh entdeckt wurden: „Il est permis de dire à présent que la découverte dépassa en importance les papyrus recueillis par le fouilleur le 20 février 1928. (...) On saura plus tard que les papyrus Chester Beatty proviennent de la même trouvaille.“ (Posener, in: Černý, Pap. hiératiques I, VIII; Plan des Fundorts: Bruyère, Fouilles de Deir el Médineh (1929), Plan I: unten rechts, zwischen den Schächten P.1165 und P.1169). Darüber hinaus verweist er auf den Eintrag in B. Bruyères Grabungstagebuch vom 21. Februar 1928, in dem es heißt, dass ihm zu Ohren gekommen sei, dass er von drei Arbeitern bestohlen wurde. Der Papyrus Chester Beatty VII ging demnach möglicherweise als Diebesgut in den Antikenhandel, wo er von A. Chester Beatty erworben wurde (Černý, Pap. hiératiques I, VIII). Zu dem Papyrusfund scheinen, abgesehen von den 19 Chester-Beatty-Papyri und den 17 von J. Černý gemeinsam veröffentlichten Deir-el-Medineh-Papyri (für die wenigsten der 17 Papyri liegen genaue Fundbeschreibungen vor), auch zwei Naunachte-Papyri in Kairo zu gehören, eventuell noch zwei Naunachte-Papyri in Oxford sowie ein Genfer Papyrus (P. Geneva MAH 15274), also insgesamt mindestens 40 Papyri (Pestman, in: Demarée/Janssen, Gleanings, 155-172). Falls dies stimmt, wurden also alle Papyri im oberirdischen Bereich einer Grabanlage gefunden, dessen oder deren Besitzer bei der Grabung nicht bestimmt werden konnte(n). P.W. Pestman ermittelte die aufeinanderfolgenden Eigentümer der Papyri als Ken-her-chepesch-ef den Älteren, seine Frau Naunachte und ihre Söhne aus zweiter Ehe, Amun-nacht und Pa-maa-nacht-ef. Möglicherweise ist einer der Papyri (Papyrus Chester Beatty IX) irgendwann nass geworden, entrollt und nach der Trocknung wieder aufgerollt worden (Gardiner, HPBM III, Text, I, 78). Y. Koenig verweist auf den Brief Papyrus BM EA 10326 (= LRL, Nr. 9), in dem nassgeregnete Papyri inspiziert und später in einem Grab mit oberirdischen Räumen deponiert wurden, und er erkennt Analogien zwischen den dort geschilderten Vorgängen und dem Fundzusammenhang des Fundes von B. Bruyère von 1928 (Koenig, in: BIFAO 81, 1981, 41-43).
-
Datierung: 20. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung scheint auf paläographischen Kriterien zu beruhen, jedenfalls erwähnt Gardiner, HPBM III, Text, 127 keine anderen Kriterien. Inhaltliche Kriterien, wie das erhaltene Regierungsjahr 5 und die Zahl der erwähnten Arbeiter am Königsgrab, schränken zumindest die Notizen des Verso-Textes weiter auf die mittlere 20. Dynastie ein, vgl. dazu Gardiner, ebd., 128.
Bibliographie
-
– https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA10696 (zuletzt geprüft 13.10.2023) [*P]
-
– A.H. Gardiner, Hieratic Papyri in the British Museum. Third Series: Chester Beatty Gift (London 1935). Bd. 1. Text, 127-129; Bd. II. Plates, Taf. 71 [*T, *Ü]
- – A. Roccati, Magica Taurinensia. Il grande papiro magico di Torino e i suoi duplicati, Analecta Orientalia 56 (Roma 2011), 91-93, 161 [T,Ü (nur Recto)]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
- L. Popko, Erstaufnahme, 22. März 2019.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Peter Dils, "pChester Beatty XVI = pBM EA 10696" (Objekt-ID BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BLGAJVBMTVGLZDK2GCZ565J2WE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.