Gebel-Barkal-Stele (Boston, MFA 23.733)(Object ID BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM)
Persistent ID:
BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM
Data type: Object
Object type: rundbogige Stele
Materials: Granit
Dimensions (H×W(×D)): 172 × 90 × 18 cm
Condition: fragmentarisch
Comment on materiality
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– Die Maße nach den Angaben der Homepage des Museum of Fine Arts, Boston; Dunham, Barkal Temples, 25 (Nr. 2) und Leprohon, CAA MFA Boston 3, Stelae II, 139 geben als Maße: Höhe: 173 cm, Breite: 97 cm, Tiefe: 15 cm (Höhe und Breite so schon bei Reisner, in: Sudan Notes and Records 4, 1921, 66); übernommen von Klug, Stelen, 193.
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– Erhaltungszustand: Ab Z. 28 des Textfeldes beginnt am rechten Rand ein Bruch, der in zwei Bögen nach unten verläuft, sodass die Anfänge der betreffenden Zeilen verloren sind. Die Bruchkante ist stark verwittert, sodass Reisner & Reisner, in: ZÄS 69, 1933, 24 vermuteten, dass der Abbruch bereits in der Antike, vielleicht sogar unter Taharqa, erfolgte, wohingegen Leprohon, CAA MFA Boston 3, Stelae II, 141 meint, dass es zwei Abbrüche zu zwei verschiedenen Gelegenheiten gegeben habe; Yeivin, in: JPOS 14, 1934, 194 zog in Erwägung, dass die Beschädigungen bei einem Tempel-zu-Tempel-Transport herrühren. Die Oberfläche selbst ist zum Teil stark verwittert, vor allem im unteren Teil des Textfeldes, und an einigen Stellen abgeplatzt, der Stelenrand ist fast überall abgerieben. Vgl. die Objektbeschreibungen in den genannten Referenzen sowie bei Klug, Stelen, 193, dazu die in der Literatur und auf der Homepage des MFA gegebenen Photographien.
- – Aushackungen und Restaurierungen: Namen und Bilder des Amun-Re wurden fast überall vollständig ausgehackt, später aber nicht mehr restauriert; siehe Klug, Stelen, 193.
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Finding place
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Gebel Barkal
Certainty: certain
Is the original place of use: Yes
Comment on this place: Gefunden im Tempel B 500, im äußeren Hof zwischen dem 1. und 2. Pylon (B 501 III-5, 6), in der Nordwestecke, im Abraumgeröll vor der zweiten Säule der südöstlichen Säulenreihe, ursprünglich an die Säule angelehnt gewesen, dann mit der Vorderseite nach unten gekippt; am 19. Januar 1920; durch die Grabungsexpedition der Harvard-Universität und des Museum of Fine Arts, Boston; siehe Reisner, in: ZÄS 66, 1931, 80 (Nr. 2) + 88; Dunham, The Barkal Temples, 25 (Nr. 2); Leprohon, CAA MFA Boston 3, Stelae II, 139 + 141 sowie die Angaben auf der Homepage des MFA Boston. Vgl. auch den Lageplan in PM VII, 210, wo der Fundort der Stele eingezeichnet ist (Nr. 20), sowie ein Foto des Areals mit der Stele in situ bei Dunham, The Barkal Temples, pl. XXIV. Da die ältesten gefundenen Baustrukturen des Tempels B 500 frühestens aus der Zeit Echnatons datierten, hatte bereits Reisner, in: ZÄS 66, 1931, 80 (Nr. 2) + 88 und ders., in: ZÄS 69, 1933, 24 vermutet, dass dies nicht der originale Aufstellungsort war, sondern der Tempel B 300 (First), der einzige, von dem Architektur aus der Zeit Thutmosis III. eindeutig nachweisbar war, und der später von Taharqa abgetragen und überbaut wurde. Taharqa war nach ihm vielleicht auch derjenige, der die Stele zu ihrem späteren Fundort transportieren ließ (alternativer Vorschlag von Reisner, in: ZÄS 66, 1931, 85: Piye); vgl. hierzu noch Yeivin, in JPOS 14, 1934, 194, nach dem Taharqa die Stele in den Tempel bringen ließ, um sie neu zu beschriften, sie aber beim Transport zerbrach, und Klug, Stelen, 193 mit Anm. 1505, die Yeivins Vorschlag ablehnt, sondern vermutet, dass Taharqa die Stele in dem Tempel platzierte, um sich mit Thutmosis III. in Beziehung zu setzen. Dass der Gebel Barkal der ursprüngliche Aufstellungsort war, wird durch die in der Stele verwendete Toponymbezeichnung ḏw-wꜥb „Reiner Berg“ (= Gebel Barkal) [in Z. 33] eindeutig. Vgl. auch die Zusammenfassung der Diskussion bei Klug, Stelen, 193-194. Zum aktuellen Forschungsstand zum Gebel Barkal vgl. jetzt auch den umfassenden Artikel von T. Kendall et al., Jebel Barkal in the New Kingdom: An Emerging Picture, in: N. Spencer – A. Stevens – M. Binder (Hgg.), Nubia in the New Kingdom. Lived experience, pharaonic control and indigenious traditions, British Museum Publications on Egypt and Sudan 3, Leuven/Paris/Bristol (CT) 2017, 159-192, dort S. 163-164 von Grabungen von 2011 und 2013 berichtet, bei denen im Hof B 503 (hinter dem 3. Pylon) des Tempels B 500, an der Nordostseite der späteren Tempelachse, eine ältere Lehmziegelstruktur (= B 500 (Sub)) gefunden wurde (ohne genaue Datierung), die später von Echnaton überbaut wurde. Kendall et al. gehen davon aus, dass diese Struktur (4,4 x 7,7m) zu klein sei für einen Bezug zu dem Bauwerk ḫnw n nḥḥ „Ruheplatz der Ewigkeit“ (Gebel Barkal Stele Z. 2), das Thutmosis III. für Amun am Gebel Barkal errichten ließ, d.h. es ist nur sicher, dass es vor Echnaton ein Bauwerk gab, aber nicht, wer es errichten ließ. Zum Tempel B 300 siehe außerdem noch PM VII 208-211 und Dunham, The Barkal Tempels, 12, plan IV.
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Current location
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Museum of Fine Arts
Inventory no(s).: 23.733
Is at this location: Yes
Comment on this place:
Die Stele wurde 1923 dem Museum of Fine Arts Boston von der Regierung des Sudan geschenkt; offizieller Eingangstag ist der 1. August 1923; vgl. die Angaben auf der Homepage des MFA.
Comment on dating:
- Der König ist mit voller Titulatur genannt. Es ist das 47. Regierungsjahr angegeben.
Description
- Der obere gerundete Stelenrand ist sehr flach gehalten. Darunter befindet sich die geflügelte Sonnenscheibe, aus der zwei Uräen herausragen. Darunter schließt eine antithetisch angeordnete Doppelszene an, in der der König (mit Blauer Krone, Schurz und Opferschalen in den Händen) vor dem Gott Amun-Re (ausgehackt; nur das Was-Zepter in der Hand jeweils erhalten), im Beisein der Krongöttinnen Nechbet (linke Seite) und Wadjet (rechte Seite) [beide Göttinnen sind nicht mehr bildlich erhalten, aber durch die Beischrift sicher] Opferhandlungen vollzieht. Unterhalb des Bildfeldes schließen sich 50 Zeilen Text an. Die Hieroglyphen und Bilder sind jeweils in feinem, versenkten Relief gehalten. Eine Bemalung ist nicht erhalten. Die Seitenflächen und die Rückseite sind dagegen nur grob geglättet. Vgl. die verschiedenen Objektbeschreibungen bei Reisner, in: Sudan Notes and Records 4, 1921, 66; Reisner & Reisner, in: ZÄS 69, 1933, 25; Leprohon, CAA MFA Boston 3, Stelae II, 139; Klug, Stelen, 193-194; sowie die in der Literatur und auf der MFA-Homepage gegebenen Photographien.
Bibliography
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– G.A. Reisner, in: Sudan Notes and Records 4, 1921, 65-72 [Ü, K (Auszüge)].
- – Auf der Homepage des Museum of Fine Arts, Boston: https://www.mfa.org/collections/object/victory-stele-of-thutmose-iii-145121 [*P, K].
File protocol
- – Juli 2018: M. Brose, Ersteingabe
Please cite as:
(Full citation)Marc Brose, "Gebel-Barkal-Stele (Boston, MFA 23.733)" (Object ID BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/BM7735K67BHYPO545AVEO27KMM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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