Horusstele des Paschedbastet (Atfih+Louvre E 16264)(Objekt-ID D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE)


Persistente ID: D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE


Datentyp: Objekt


Material: Kalkstein

Maße (H×B(×T)): ca. 44 × 23 × ca. 21 cm

Kommentar zur Materialität

  • Höhe Fragment Atfih 38 cm (urspr. Höhe mit dem Louvre-Fragment ca. 44 cm [berechnet nach der Fotomontage bei Quack]; sicherlich nicht 90 cm [Vandier 1942, 16]; Cassier 2022, 38 hat ca. 57 cm aber berücksichtigt die Schräge der Bruchkante nicht); Breite 23 cm; Tiefe ca. 21 cm (geschätzt nach der Tiefe von 12,6 cm des Louvre-Fragments).


  • Fundort

    • Atfih
      Gewissheit: certain
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Der größere Teil des Horuscippus wurde im Jahr 1991/92 in zwei Teilen während zwei unterschiedlichen Grabungskampagnen unter der Leitung von Ahmad Moussa in der westlichen Nekropole von Atfih gefunden, zunächst das Bodenfragment mit den Krokodilen und den Unterschenkeln des Kindes im November 1991 (El-Tonssy 2012, 157 mit Anm. 1; für das Jahr 1991 und nicht 1996 siehe Cassier 2022, 37 und 49 Anm. 48). Fundort war die (spätere?) Rindernekropole, vielleicht Sektor A, aber ein genauerer Fundkontext ist nicht bekannt. Cassier schließt nicht aus, dass die Horusstele in einem Rindergrab einer heiligen Kuh wiederverwendet worden ist (Cassier 2022, 49).


Aktueller Ort

  • SCA / Atfih
    Inventarnummer(n): Magazin Atfih Inv. 46-131
    Kommentar zu diesem Ort:
    Laut El-Tonssy 2012, 157 befand sich das Objekt zur Abfassungszeit seines Artikels im Magazin der Altertümerbehörde in Atfih, war jedoch für die Dauerausstellung im National Museum of Egyptian Civilization in Kairo vorgesehen worden. Die Verantwortlichen des NMEC kannten das Objekt nicht, es scheint also dort nicht angekommen oder ausgestellt worden zu sein (E-Mail Auskunft Marie-Kristin Schröder, 28. Jan. 2024).

  • Musée du Louvre
    Inventarnummer(n): E 16246
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Das Fragment im Louvre wurde im Jahr 1941 im Kunsthandel angekauft. Der vorherige Besitzer war die Ehefrau von Marcel Domergue [Homepage Louvre], möglicherweise ein Schwiegersohn des Antikenhändlers Maurice Nahman.

Kommentar zur Datierung:

  • Auf den beiden Schmalseiten der Rückenplatte finden sich die beiden Kartuschen des Osorkon I.


Beschreibung

  • Dreidimensional ausgearbeiteter, fast freistehender, nackter Kindgott. Er ist frontal dargestellt und steht mit jedem Fuß auf einem nach vorn gerichteten, kleinen Krokodil. Er hält in der linken Hand einen Skorpion und einen Löwen, in der abgebrochenen rechten weitere gefährliche Tiere, die weitestgehend zerstört sind. Vom kahlen Schädel hängt seitlich eine Jugendlocke hinunter, oben auf dem Kopf befindet sich ein kleiner Skarabäus. Ein Loch in der Stirn hat ursprünglich einen Uräus oder einen Antilopenkopf aus Metall enthalten. Auch die Augen und Augenbrauen waren in einem anderen Material eingelegt. Mittig oberhalb der halb abgerundeten Rückenplatte steht ein Beskopf. Die Vorderseite der Statue ist mit 8 Textkolumnen versehen, die unterhalb der Arme anfangen und von denen 5 Kolumnen auf der Oberseite des Sockels weiterlaufen. Oberhalb der Schultern des Kindgottes (nur der Bereich oberhalb der linken Schulter ist erhalten) finden sich Reste von Götterfiguren sowie zwei leeren Kartuschen. Die Rückseite ist im abgerundeten Giebelfeld mit einem Bildfeld (zwei Gruppen von antithetisch angeordneten Gottheiten) versehen, darunter stehen 22 Textzeilen. Auf den Schmalseiten der Rückwand findet sich jeweils eine Textkolumne. Der Sockel/Bodenplatte trägt auf der Vorderseite und den beiden Seiten jeweils eine Textzeile.


Bibliographie

  • – Mohamed A. El-Tonssy, A Horus Cippus from Atfih, in: ASAE 86, 2012, 157-177 (S. 170-177 = Taf. I-XII) [*P,H,U,Ü,K]
  • – A. Gasse, Les stèles d’Horus sur les crocodiles, Paris 2004, 33, 60-65 (Nr. 8) [*P,H,Ü,K]
  • – Ch. Cassier, Sur un monument magique de la XXIIe dynastie découvert à Atfih. Contextes historique et archéologique, in: Florence Albert und Frédéric Servajean (Hrsg.), Esquisses égyptiennes. Recueil de textes offerts à Annie Gasse par ses collègues et amis, (CENiM 32), Montpellier 2022, Bd. 1, 37-54 [K]
  • – J.F. Quack, Zur Identität der Horusstele Paris Louvre E 16264, in: GM 250, 2016, 157-162 [P,K]
  • – J.F. Quack, Eine magische Stele aus dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Inv. H 1049) (Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Nr. 58), Heidelberg 2018, 35-40 [Erwähnungen bezüglich Horusstelentext D]
  • https://collections.louvre.fr/en/ark:/53355/cl010006198 (27.10.2023) [P,K]


Datensatz-Protokoll

  • – Peter Dils, 22. Februar 2024, Ersteingabe


Autor:innen: Peter Dils
Datensatz erstellt: 22.02.2024, letzte Revision: 22.02.2024
Redaktionsstatus: Verifiziert

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, "Horusstele des Paschedbastet (Atfih+Louvre E 16264)" (Objekt-ID D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/D73L6UGZ25FNTPYQ4UEYCEC5CE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)