Horusstele des Imenemipet (IFAO 257)(Objekt-ID DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A)
Persistente ID:
DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Kalkstein
Maße (H×B(×T)): 17.5+x × 18+x × 7.8 cm
Zustand: fragmentarisch
Kommentar zur Materialität
- Aktuelle Maßen: Höhe 17,5 cm; Breite 18 cm; Dicke 7,8 cm (Berlandini 1980, 236, Anm. 2). Vermutlich sind ca. ¼ (oder noch etwas mehr) der Breite und ca. 2/3 der Höhe der Stele verloren, was zu einer ursprünglichen Breite von geschätzt (mindestens) 24 cm und einer rekonstruierten Höhe von 50 cm führen würde.
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Fundort
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Theben
Gewissheit: probable
Kommentar zu diesem Ort: Laut Berlandini (1998, 32, Anm. 3) ist die Herkunft unbekannt, vielleicht thebanisch („peut-être thébaine“). Sie begründet diese Vermutung nicht, aber der Name des Eigentümers Amenemipet „Amun-in-Opet“ könnte eine Rolle spielen. Laut Sternberg-El Hotabi (1999, I, 72, 77, 80-82) haben alle Horusstelen mit der Streitwagenszene auf dem Sockel, für denen eine Herkunft und Datierung gegeben werden kann, einen Zusammenhang mit Karnak und gehören in die Libyerzeit. Berlandini (2002, 114) ist in ihrer jüngsten Publikation zu den Horusstelen etwas zuversichtlicher: „probablement thébaine“.
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Aktueller Ort
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Institut Français d'Archéologie Orientale
Inventarnummer(n): Inv. 257
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Das Stück wurde bei der Inventarisierung der Magazinräume des IFAO in Kairo in den Jahren 1974–1976 identifiziert (Berlandini 1998, 31). Heute trägt es die Inventarnummer 257 (Pietri 2019).
Datierung: 22.–23. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung basiert auf Parallelstücken mit der Streitwagenszene, der Textversion von Horusstelenspruch C und der Nennung des Begünstigten. Berlandini (1980, 236, Anm. 2) hat in ihrer ersten Erwähnung des Stückes die Zeit 21.–22. Dynastie angegeben. In ihrer Edition des Stückes aus dem Jahr 1998 gibt sie nur allgemein die Zeit von der Dritten Zwischenzeit bis zur Saitenzeit an (Berlandini 1998, 31). Berlandini begründet die Datierung nicht, aber sie passt in die Objekttypologie von Sternberg-El Hotabi, die die Horusstelen mit der Streitwagenszene (Stelentypus I) auf dem Sockel in ihre typologische „Frühphase II“ (21. bis 25. Dynastie) unterbringt, wobei die prosopographisch verwertbaren Informationen auf besser erhaltenen Stelen für die 22.–23. Dynastie (Libyerzeit) sprechen (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 72). Allerdings findet sich die Streitwagenszene noch auf einer Stele des Beniuutehihor aus Karnak, die in die Zeit von Necho II. (frühe 26. Dynastie) datiert. In ihrer jüngsten Publikation zu diesem Thema datiert Berlandini (2002, 114) das IFAO-Stück in die Libyerzeit. Ein textgeschichtliches Argument für eine Datierung in die Libyerzeit ist, dass der Text von Horusstelenspruch C qua Formulierungen und Orthographie zu weiteren Textvertretern aus der Libyerzeit passt und an zwei Stellen von der Version auf der Stele des Beniuutehihor aus der Zeit von Necho II. abweicht. Epigraphisch (die Form des mdw-Stabes (S43) in B.1) und orthographisch (die Schreibung von bgꜣ in C.x+5) passt der Text ebenfalls in dieser Zeit.
Beschreibung
- Fragment des Sockels einer sogenannten Horusstele. Erhalten ist die rechte Hälfte (aus der Objektperspektive) des flachen Sockels einer Horusstele. Auf der Vorderseite steht die Darstellung eines bogenschießenden, nackten Kindgottes (auf anderen Dokumenten Horus oder Sched genannt) auf einem Streitwagen, der von zwei Greifen gezogenen wird. Der Streitwagen wird von einem zwergengestaltigen Gott mit Löwenkopf (d.h. Bes) gelenkt. Von den gejagten Tiere haben sich zwei gefesselte Krokodile mit rückwärts gewandtem Kopf und ein mit einem Pfeil (?) durchbohrter Skorpion erhalten. Eine Textzeile verläuft unter der Darstellung, eine Textkolumne steht hinter dem Streitwagen. Von einer Inschrift über den Greifen oder zu den gejagten Tieren haben sich nur zwei Hieroglyphen erhalten. Das Stelenfeld mit dem nackten Kindgott, der auf Krokodilen steht und gefährliche Tiere in den Händen hält, ist gänzlich verloren. Die rechte Schmalseite der Stele ist mit vier Textkolumnen versehen, von denen nur noch die unteren 6 cm vorhanden sind. Die linke Schmalseite ist verloren. Auf der Rückseite sind die Reste der unteren neun Textzeilen erhalten.
Bibliographie
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– J. Berlandini, Bès en aurige dans le char du dieu-sauveur, in: W. Clarysse, A. Schoors und H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion, the Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur, Part I, OLA 84, Leuven 1998, 31–55 (hier: 31–36 und 48–50, Pl. 1–3) [*P,*F,Ü,K]
-
– J. Berlandini, Une stèle d’Horus sur les crocodiles du supérieur des prêtres de Sekhmet, Padiimennebnesouttaouy, in: Cahiers de Karnak VI, 1973–1977, Le Caire 1980, 235–245 und Tf. LIV–LV (hier: 236, Anm. 2)[Erwähnung]
-
– J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000, Paris 2002, 83–148 (hier: 114) [Erwähnung]
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– S. Gerke, Der altägyptische Greif: Von der Vielfalt eines Fabeltiers (SAK Beiheft 15), Hamburg 2014, 204 (Nr. 134) [mit Zeichnung der Streitwagenszene aus Berlandini 1998]
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– R. Pietri, Bès et le char, in: Égypte Afrique & Orient 94, Juin-juillet-août 2019, 45, Fig. 3 [P, Farbfoto Vorderseite]
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– R. Pietri, „Horus-Shed hunting in his Chariot“: Two forgotten monuments, in: SAK 49, 2020, 179–190 und Pls. 8–9 (hier: 181, Anm. 12) [Erwähnung]
- – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999, Bd. I, 83, 86; Bd. II, 82 [K]
Datensatz-Protokoll
- – Peter Dils, 12. März 2024, Ersteingabe
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele des Imenemipet (IFAO 257)" (Objekt-ID DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/DKPPJAGYGJFEHPJZ44L6IOZE5A, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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