pHarris 501 = pBM EA 10042 = magischer Papyrus Harris(Objekt-ID ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4)


Persistente ID: ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4


Datentyp: Objekt


Objekttyp: Schriftrolle


Material: Papyrus

Maße (H×B(×T)): 21.5 × 209 cm


Zustand: vollständig

Kommentar zur Materialität

  • Nach Chabas 1860, 2 war der Papyrus in perfektem Zustand, als er an Harris verkauft wurde, und noch in einen Papyrusköcher eingerollt („étui de carton“ und „ce carton est composé de deux ou de plusieurs feuilles de papyrus collées ensemble“). Diese Papyrushülle (Lange 1927, 5 spricht von „einem Futteral, aus Papyruskartonage gemacht“) war mit einer Aufschrift versehen, die zwar stark beschädigt war, aber den Titel enthält, welcher auch auf Verso 1.1 steht (Abschnitt X, Vers 1 nach Lange 1927, 5). Der Verbleib des genannten Futterals ist unbekannt. Vor dem Ankauf des Papyrus durch das British Museum erlitt der Papyrus starke Beschädigungen. Nach der offiziellen Version fand eine Explosion in Alexandria statt, die auch zu starken Beschädigungen am Haus von Harris führte und auch den Papyrus, der dort lagerte, teilweise zerstörte (zu berechtigten Zweifeln an der Zerstörung durch die Explosion siehe Dawson 1949, 164–166). Von den verlustigen letzten drei Kolumnen befinden sich heute noch kleinere Fragmente im British Museum und 43 weitere im Völkerkunde Museum VPST, die durch die vorherige Abschrift von Harris und der darauf basierenden Publikation von Chabas 1860 gut zueinander positioniert bzw. ergänzt werden können. Der zusammenhängende größere Teil hat die Maße 160 × 21,5 cm, die kleinere Fragmente divergieren von 0,8 × 1 cm bis 21,5 × 13 cm (Bommas 1998, 5). Ursprünglich war der Papyrus insgesamt 2,09 m lang (Bommas 1998, 8) und beschriftet mit 12 Kolumnen (mit 9 auf dem Recto und 3 auf dem Verso) mit je 5 bis 12 Zeilen in schwarzer und roter Tinte (Bommas 1998, 8 und Leitz 1999, 31). Die Breite der Kolumnen variiert zwischen 22 und 24,5 cm, auf dem größeren Stück von 160 cm sind sechs Blattklebungen vorhanden (Leitz 1999, 31). Zumindest ein Teil der Blattklebungen (vielleicht alle?) wurde für die Festlegung der Kolumnenbreite berücksichtigt. Die Höhe von 21,5 cm entspricht der in der Ramessidenzeit gängige Höhen einer vor der Benutzung halbierten Papyrusrolle. Das Papyrusmaterial wird als „dünn“ und „durchscheinend“ beschrieben (Bommas 1998, 5). Um die Rückseite zu beschriften, wurde der Papyrus um die Querachse gedreht (Oberkante Recto = Oberkante Verso), anschließend wurde am Anfang der Rückseite eine Freifläche von 26 cm belassen (Bommas 1998, 5).


  • Fundort

    • Deir el-Medineh
      Gewissheit: probable
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Es gibt zwei unterschiedliche Beschreibungen der Fundumstände des Papyrus. Die erste geht auf eine nicht erhaltene Korrespondenz zwischen Harris und Chabas zurück, die ihrerseits auf einer Notiz von Harris von 1858 beruht. Die arabischen Verkäufer behaupteten, dass sie die zum Verkauf angebotenen Papyri („un nombre très-considérable“) gemeinsam in einer „Cachette“ gefunden hatten, welche sie Harris auch zeigten, aber Harris zweifelte laut Chabas die Richtigkeit dieser Behauptung an (Chabas, Le Papyrus Magique Harris, Châlon-sur-Saône 1860, 1). Harris selbst hat in einem seiner Notizbücher einen Eintrag zum Fundort der Papyri verfasst, datiert auf Januar 1858, d.h. fast drei Jahre nach dem Ankauf. Eisenlohr, Der große Papyrus Harris, Leipzig 1872, 7, dem die Notizbücher zur Verfügung standen, gibt die Notiz in Übersetzung wieder: „Der Papyrus-Platz. Hinter dem Tempel von Medinet-Abu (...) in der Schlucht, welche nach Der el Medinet führt, 225 Schritt Gehens über die Schutthügel von der Nordostecke der Umwallung von Der el Medinet nach dem Fuße des südlichen Hügels der Schlucht – ungefähr zwanzig Fuß unter der Erde ist eine rohe Grotte in dem Felsen, welche, als sie zuerst geöffnet wurde, mit Mumien angefüllt war (...). In dieser Grotte unter den Körpern war eine rohe Höhlung in dem Felsen, in welcher die Papyrusrollen zusammen gefunden wurden. Dieses Loch war bedeckt mit Scherben, welche durch Lehm mit der Erde verbunden waren, die darüber lag.“ (für den originalen Text in Notizbuch 10 siehe Hamernik, in: JEA 96, 2010, 238–239). Weniger genau ist die Angabe von Eisenlohr, in: TSBA 1, 1872, 358: „(...) discovered by the Arabs, with a great number of other papyri, in the rubbish of a tomb behind the temple of Medinet-Abu.“ Ähnliches tradiert Birch, Facsimile of an Egyptian Hieratic Papyrus, London 1876, 1 über den Großen Papyrus Harris: “This great papyrus (...) was found with four other rolls, also in the hieratic character, in 1855, in a tomb behind Medinet Habu (...). The Arabs, it appears, had found twenty of these rolls of papyrus at the time, but Mr. Harris was unable to purchase the entire collection on the occasion, and the other papyri were dispersed in different directions, being sold to various travellers. The exact spot where the rolls were discovered was in a tomb behind the temple of Medinet Habu, on the left bank of the Nile, in the valley which leads to Deir-el-Medinet, at a distance of 225 feet [Fehler für “paces”] on the path passing over the mound of rubbish of the north-eastern angle of the wall at that place.” (Parallelisierung der Überlieferungen von Eisenlohr und Birch bei Grandet, Le Papyrus Harris I, BdE 109, Le Caire 1994, 6–8). Man möchte annehmen, dass Harris hier den Ort beschreibt, den die Händler ihm 1855 gezeigt hatten, d.h. ein Grab beim noch nicht entdeckten Arbeiterdorf von Deir el-Medina (nur der Tempel von Deir el-Medina in einer Umfassungsmauer war damals bekannt). Falls die NO-Ecke der Umfassungsmauer und die Richtung von 225 Schritten (ca. 160 bis 180 m) nach Süden stimmen, landet man bei den Gräbern von Gurnet Murai Nord (vgl. Borchardt, in: ZÄS 73, 1937, 114–116 und vor allem Grandet 1994, 8–10). Ob die Angaben gänzlich oder auch nur teilweise zutreffen, ist völlig unklar. Zumindest ist es undenkbar, dass die Papyri in einer solchen „rohen Höhlung“ die Zeit so unbeschadet überdauert hätten. Und Harris zweifelt laut Chabas (1860, 1; Id, Recherches pour servir à l’histoire de la XIXme dynastie et spécialement à celle des temps de l’Exode, Châlon-s-S. und Paris 1873, 3) selbst daran, dass die Händler ihm den richtigen Ort gezeigt hätten. Trotzdem möchte Grandet 1994, 10 die Angaben nicht gänzlich ausschließen.
      Eine zweite Beschreibung stammt von Budge, Facsimiles of Egyptian Hieratic Papyri in the British Museum, London 1910, xv: Der magische Papyrus „was purchased (...) from the Arabs of Western Thebes, who stated that they had found it, together with Harris Papyrus No 1, and several other Papyri, in a box in the foundations of a temple.” In einer älteren Publikation schreibt er zum Großen Papyrus Harris, dass er “was found in a box in the temple at Medînet Habu” (Budge, The Nile. Notes for Travellers in Egypt (1st edition), London 1890, 5). In einer späteren Publikation von Budge über den literarischen Papyrus Harris 500 findet sich: “This papyrus is said to have been found, together with several others, in a box hidden under the ruins of the Ramesseum at Thebes.“ (Budge, Facsimiles of Egyptian Hieratic Papyri in the British Museum. Second Series, London 1923, 23). Budge begründet nicht, woher er diese Informationen hat. Sie erinnern sehr an den Fund der Ramesseumspapyri durch Quibell im Jahr 1896, weshalb die durch Brugsch beschriebenen Fundumständen als falsch eingestuft werden, aber seine erste Erwähnung stammt von 1890, also von vor der Entdeckung durch Quibell.
      Ob die von Harris gemeinsam angekauften Papyri auch gemeinsam gefunden wurden, wird gelegentlich infrage gestellt. Laut Dawson, in: JEA 35, 1949, 163 ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Grabräuberpapyri gemeinsam mit den übrigen Papyri gefunden sein könnten. Grandet 1994, 5–6 hält die Vergesellschaftung des Großen Papyrus Harris und der Grabräuberpapyri für durchaus möglich (ein gemeinsames Versteck für die administrativen Texte aus dem Archiv von Medinet Habu, wie es auch in einigen Papyri erwähnt wird, wobei sie in Krügen aufbewahrt wurden), möchte aber den Magischen Papyrus Harris davon ausschließen und würde diesen eher mit dem literarischen Papyrus Harris 500 zusammenbringen. Allerdings ist gerade der Fundort des literarischen Papyrus Harris 500 ein Problem (siehe Grandet 1994, 6 und 15, Anm. 46), weil er (1) aus der frühen 19. Dynastie stammt (z.B. Quack, „Der Stute an des Pharao Wagen vergleich ich dich, meine Freundin.“ Das Hohelied und die ägyptische Liebesdichtung, in: M. Oeming (Hrsg.), Das Alte Testament im Rahmen der antiken Religionen und Kulturen (Beiträge zum Verstehen der Bibel 39), Berlin 2019, 74) und somit viel älter als die übrigen Papyri ist und (2) nicht von Chabas 1860 aufgelistet wird. Die frühesten Hinweise auf pHarris 500 sind Einträge im Wörterbuch von Brugsch aus den Jahren 1867-1868 und die Auflistung unter den Harris-Papyri durch Eisenlohr 1872. Kein Argument gegen einen thebanischen Fundort ist die Tatsache, dass die Liebeslieder von pHarris 500 sich thematisch im Raum Memphis-Heliopolis abspielen (vgl. Quack 2019, 81-82 mit Anm. 46).


Aktueller Ort

  • British Museum
    Inventarnummer(n): pBM EA 10042 , pHarris 501
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Der Papyrus befand sich zunächst in der Sammlung des Kaufmanns und Kunstsammlers Anthony Charles Harris (1790–1869), Direktor der Handelsfirma Harris & Co, der mindestens ab 1828 bis zu seinem Tod in Alexandria auf dem Hügel von Kom ed-Dik lebte und eine bedeutende Sammlung ägyptischer Altertümer aufbaute. Gegen eine häufig geäußerte Meinung war er niemals britischer Konsul oder Generalkonsul in Alexandrien, sondern er war zeitweilig Mitarbeiter des „Commisariat Department“, das finanzielle Transaktionen für den britischen Staat (oder die britische Armee) im Ausland durchführte (Dawson 1949, 161; Bierbrier 2012, 243; Capone 2010).
    Laut Chabas 1860, 1 wurden Harris im Februar 1855 während eines Aufenthalts in Theben „un nombre très-considérable“ an Papyri zum Kauf angeboten, von denen Harris „plusieurs“ erwarb. Chabas nennt den großen Papyrus Harris (= pBM EA 9999), den magischen Papyrus Harris (Nr. 501 = BM EA 10042) und „plusieurs papyrus historiques“ aus der Zeit von Ramses Neferka-Ra (= Ramses IX.) als von Harris angekauft. Letztere Papyri sind die Grabräuberpapyri pBM EA 10052-10054, die in Harris‘ Notizbuch 5 der Jahre 1855-1877 beschrieben werden (Collier u.a. 2010, 242). Die zahlreichen übrigen Papyri im Besitz der Händler (Chabas 1860, 3: „les nombreux papyrus“) datierten laut Harris paläographisch ebenfalls in die 19. und 20. Dynastie (Chabas 1860, 3). Laut Eisenlohr 1872, 7 betraf es insgesamt „gegen zwanzig Rollen, Herr H. hatte aber nicht soviel Geld bei sich, um alle zu kaufen.“ Chabas 1873a, 2 spricht von „un plein sac“ und „un sac rempli de papyrus“. Aus Briefen eines Reisebegleiters von Harris und aus anderen Quellen scheint hervorzugehen, dass Harris die Papyri von Antonio oder Andrea Castellari, einem Antikenhändler italienischer Herkunft mit einem Haus auf dem Dach des Luxortempels, kaufte und später einige der Papyri weiterverkaufte (so Dawson 1949, 163; laut Bierbrier 2012, 107 starb der Antiquitätenhändler Andrea Castellari jedoch ca. 1848 und war Antonio dessen Vater).
    Das Ankaufsdatum Februar 1855 (Chabas 1860, 1) ist nicht ganz sicher, denn später berichtet Chabas (1873a, 1), dass Harris erst im Jahr 1858 mit mehreren Ägyptologen Kontakt aufnahm (vgl. die Notiz durch Harris von Januar 1858 zum Fundort; ein Brief von Birch an Chabas vom 13. Februar 1858 zum Großen Papyrus Harris: Chabas und Virey 1899, XVII; mehrere Briefe von Harris an Chabas ab dem 10. Juni 1858: Chabas und Virey 1899, XVIII–XIX) und Chabas (1873a, 2) nennt 1856 oder 1857 als Jahr des Ankaufs. Falls der Grabräuberpapyrus Abbott auch zu den zum Verkauf angebotenen Papyri gehört haben sollte, ist mit einem Ankauf spätestens 1856 auszugehen, denn seit diesem Jahr ist der Papyrus Abbott der Wissenschaft bekannt (Birch 1860, 1).
    Im Jahr 1863 zählte die Sammlung Harris 13 Papyri, drei Jahre später 18 oder 20 (Dawson 1949, 163), aber es ist unklar, ob hiermit ausschließlich die Papyri von 1855 gemeint sind oder auch später hinzugekaufte. Als die Sammlung Harris nach dem Tod des Besitzers (26. November 1869) im Jahr 1871 von seiner Adoptivtochter Selima Harris nach England verbracht wurde und dort zum Verkauf stand, konnte Eisenlohr sie im Mai 1872 untersuchen (Chabas und Virey 1899, CXX, Anm. 1: Briefe von Eisenlohr an Chabas vom 16. und 23. Mai 1872). Unklar ist, ob die Sammlung zu dieser Zeit in London oder in New-Brighton bei Liverpool, wo Eisenlohr seinen Katalog verfasste (Eisenlohr 1872, 5), war, und ob Eisenlohr im Wesentlichen den Großen Papyrus Harris studieren oder die Sammlung für Heidelberg ankaufen wollte (letzteres ist eine Vermutung von Dawson 1946, 164). Sie enthielt noch 2 hieroglyphische und 7 hieratische Papyri, darunter den großen Papyrus Harris, den magischen Papyrus Harris, einen Papyrus aus der Zeit Thutmosis’ III. (Nr. 500 = pBM EA 10060 mit Liebesliedern und den Erzählungen des Verwunschenen Prinzen und der Eroberung von Joppe durch Thutmosis III.) und drei Grabräuberpapyri (= pBM EA 10052–10054) (Eisenlohr 1872, 5–9).
    Das British Museum erwarb die Papyri im Mai oder Juni 1872, aber zu dieser Zeit war der magische Papyrus schon beschädigt und es fehlten die letzten 3 Kolumnen der Rolle bis auf wenige, nicht zusammenhängende Fragmente. Die Ursache für diese Beschädigung war laut einigen Autoren „eine heftige Explosion von Schießbaumwolle“ im Jahr 1870 (Eisenlohr 1872, 5), obwohl Eisenlohr schreibt, dass die Sammlung diese Explosion „ohne wesentlichen Schaden überstanden“ hatte. In späteren Publikationen wird die Explosion präzisiert als die „explosion d’une poudrière, qui renversa en partie la maison ou il était en dépôt, à Alexandrie d’Égypte“ (Dawson 1949, 164) und als „l’explosion d’une poudrière à Alexandrie; la maison Harris avait été fort maltraitée; mais la collection avait peu souffert, et le grand Papyrus était intact” (Chabas und Virey 1899, CXIV). Die Schäden an den Papyri sind jedoch so merkwürdiger Natur, dass Dawson zurecht bezweifelt, dass sie durch eine Explosion und nicht durch unsachgemäße Handhabe verursacht worden sind (Dawson 1949, 164–166).
    Etwa 43 Fragmente der letzten drei Kolumnen landeten in den 1890er Jahren in der Sammlung des Mineralogen Dr. Victor Goldschmidt (1853–1933), verheiratet mit einer von Portheim, in Heidelberg und sind später in die Sammlung der von Portheim-Stiftung aufgegangen. Woher Goldschmidt diese Fragmente hat, ist nicht überliefert. Eine Möglichkeit ist, dass Eisenlohr sie 1871–1872 irgendwie von Selima Harris bekommen hat und sie 20 Jahren später an Goldschmidt weitergab, eine andere, weniger wahrscheinliche, dass Goldschmidt sie auf seiner Weltreise 1894, bei der er auch Ägypten besuchte, erworben hat (Bommas 1998, 3–4).

  • Völkerkunde-Museum der J. u. E. von Portheim Stiftung
    Inventarnummer(n): 24475
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Die Fragmente waren kurzzeitig als Leihgabe des Völkerkundemuseums im Ägyptischen Museum der Universität Heidelberg (Bommas, Die Heidelberger Fragmente, vii und 1).

Kommentar zur Datierung:

  • Aufgrund der Paläographie („hübsche Buchschrift der 19.–20. Dynastie“) und Orthographie („natürlich neuägyptisch gefärbt, mit überflüssigen und oft falschen Determinativen, Erweiterungen der Stämme u.ä.“) ist der Papyrus in die 19.–20. Dynastie zu datieren (Lange, Der magische Papyrus Harris, 1927, 7; Datierung gefolgt von Leitz, Magical and Medical Papyri, 1999, 1). Bommas, Die Heidelberger Fragmente, 1998, 10 benutzt die Paläographie der hieratischen Verwaltungsostraka, um eine paläographische Datierung „in die fortgeschrittene Regierung Ramses III.“ anzusetzen. Nach Quack, Rezension zu Bommas, in: AfP 44 1998, 311 gehöre das Schriftbild vom Gesamteindruck noch etwas später in der 20. Dynastie und auch das Fehlen der Präposition ḥr im Präsens-I und im Kontinuativ würde zu einer etwas späteren Datierung in der 20. Dynastie passen. In ihrer grammatischen Studie erkennen Winand und Gohy älteres Sprachgut, das mit jüngerem Sprachgut erweitert wurde. Sie plädieren aus sprachlichen Gründen für eine Abfassung des endgültigen Textes gegen Ende der 20. Dynastie (Winand und Gohy, in: LingAeg 19, 2011, 226, 227, 243). Ohne dies zu begründen, datiert Yoyotte, in: RdE 29, 1977, 197 den magischen Papyrus Harris in die 19. Dynastie.


Besitzer: Privatperson


Kultureller Kontext: Zauber


Bibliographie

  • – C. Leitz, Magical and Medical Papyri in The British Museum. Hieratic Papyri in The British Museum 7, London 1999, 1, 31-50 und pl. 12-25 [*P, *T, Ü, K]
  • – H.O. Lange, Der Magische Papyrus Harris. Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskab 16, Kopenhagen 1927 [T, Ü, K]
  • – M. Bommas, Die Heidelberger Fragmente des Magischen Papyrus Harris, Schriften der Philosophisch-Historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 4. Heidelberg 1998 [P, T, U, Ü, K]
  • – F. Chabas, Le papyrus magique Harris: Traduction analytique et commentée d'un manuscrit égyptien, Châlon-sur-Saône 1860 [*F, H, Ü, K]
  • – E. Akmar, Le Papyrus Magique Harris, in: Sphinx 20, Uppsala 1916 [T, Ü, K]
  • – E. A. Wallis Budge. Facsimiles of Egyptian Hieratic Papyri in The British Museum. Hieratic Papyri in The British Museum 2, London 1910, XV-XVI, 23-27, 34-40 und Taf. XX-XXX [*P, T, Ü]


Datensatz-Protokoll

  • – DigitalHeka, Katharina Stegbauer, 2006-2008.
  • – P. Dils, Überarbeitung und Erweiterung der Metadaten, 14.07.2020.


Autor:innen: Katharina Stegbauer; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Lutz Popko
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 19.08.2022

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Lutz Popko, "pHarris 501 = pBM EA 10042 = magischer Papyrus Harris" (Objekt-ID ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ETDNQ5BSXBET3G7U7KTQOWZJV4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)