S1C, Innensarg des Mezehti(Objekt-ID GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA)
Persistente ID:
GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Kastensarg
Material: Holz
Maße (H×B(×T)): 71 × 214 × 63 cm
Kommentar zur Materialität
- Der kastenförmige innere Sarg des Mezehti hat die Maße 214 × 62,5 × 63 cm (Länge × Höhe × Breite). Der Deckel hat zusätzlich eine Höhe von 8,5 cm (Lacau, Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 101; vgl. Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom. Maps, Plans of Tombs, Illustrations, Tables, Lists, OLA 180, Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. II, 110–111). Der gesamte Sarg ist gut erhalten, nur auf den Innenseiten ist die Schrift teilweise stark abgerieben (Lacau 1906, 128).
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Fundort
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Assiut
Gewissheit: certain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Der Innensarg des Gaufürsten Mezehti wurde im Jahre 1893 in Assiut in einem anepigraphischen Grab entdeckt, gemeinsam mit dem Außensarg CG 28119 (= JdE 30966, Sargtextsigle S2C) und eventuell der Mumienmaske CG 28120 (= JdE 30967) (Daressy, in: ASAE 1, 1900, 79; Kahl, Ancient Asyut. The First Synthesis after 300 Years of Research, The Asyut Project 1, Wiesbaden 2007, 28, 82–83; Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180, Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 48–49, 157–164; Bd. II, 210–212). Wegen der Grabfunde wird der Grabbesitzer als der Gaufürst Mezehti bestimmt. Das Grab trägt die Nummer Hogarth III und befand sich in der Mitte oder im nördlichen Teil der Nekropole. Seine genaue Lage ist heute unbekannt (Kahl 2007, 82), eventuell in der Nähe der koptischen Kapelle J11.3 (Kahl, Die Zeit selbst lag nun tot darnieder. Die Stadt Assiut und ihre Nekropolen nach westlichen Reiseberichten des 17. bis 19. Jahrhunderts: Konstruktion, Destruktion und Rekonstruktion, The Asyut Project 5, Wiesbaden 2013, 119–120). Aus dem Grab stammen auch zwei berühmte Modelle von Soldatengruppen: eine Speer und Schild tragende Einheit (CG 258) und eine Einheit mit 40 nubischen Bogenschützen (CG 257).
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Aktueller Ort
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Egyptian Museum
Inventarnummer(n): CG 28118 , JE 30966
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Der Innensarg des Gaufürsten Mezehti wurde im Jahre 1893 in Assiut bei staatlich erlaubten Grabungen durch den Antikenhändler Farag Ismaïn entdeckt (Daressy, in: ASAE 1, 1900, 79; Kahl, Ancient Asyut. The First Synthesis after 300 Years of Research, The Asyut Project 1, Wiesbaden 2007, 28, 82–83; Hagen – Ryholt, The Antiquities Trade in Egypt 1880-1930. The H.O. Lange Papers, Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskab. Scientia Danica. Series H, Humanistica, 4. Vol. 8, Copenhagen 2016, 214). Durch Fundteilung gelangte das Sargensemble ins Ägyptische Museum Kairo. Weitere Objekte aus dieser Grabung, aus einer früheren Plünderung des Grabes oder aus einer Nachgrabung von 1906 befinden sich in London und Berlin (PM IV, 1934, 265; Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180, Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 48–49; Bd. II, 210–212).
Datierung: 11. Dynastie (nach der Reichseinigung)
Kommentar zur Datierung:
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Die Datierung basiert auf typologischen Überlegungen, orthographisch-sprachlichen Beobachtungen der Särge, den weiteren Grabfunden und der chronologischen Reihung der Gaufürsten (am ausführlichsten: Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180, Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 28–36, 157–164). Die ursprüngliche Datierung von Lacau (Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 150) in die 9. bis 10. Dynastie (d.h. um 2000 v. Chr.) (ebenso PM IV, 1934, 265) ist überholt. Die Särge des Mezehti tradieren altes Textgut, könnten daher zu den älteren oder ältesten Särgen mit Sargtextsprüchen gehören: Laut Fecht sind die Sargtexte auf den Särgen des Mezehti in der Metrik des Alten Reiches geschrieben, während die Sargtexte sonst in der Metrik des Mittleren Reiches stehen (Fecht, Der Vorwurf an Gott in den „Mahnworten des Ipu-wer“, Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse, Jahrgang 1972, 1. Abhandlung, Heidelberg 1972, 143); die Dekanliste bei Mezehti S1C (Neugebauer – Parker, Egyptian Astronomical Texts. I. The Early Decans, London 1960, 4–5) ist typologisch älter als die auf dem Sarg der Aschait aus der Reichseinigungszeit (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 143), könnte in Assiut aber noch bis in die 12. Dynastie hinein verwendet worden sein (Lapp 1993, 139). Hannig weist in seiner paläographischen Studie der Hieroglyphen auf den Särgen von Assiut die Särge S1C und S2C seinem Typus B+b1b zu, die er mit weiteren Särgen einer Werkstätte zuordnet und in die 11. Dynastie datiert (Hannig, Zur Paläographie der Särge aus Assiut, HÄB 47, Hildesheim 2006, 100–101, 147). Für Schenkel datieren orthographische Vergleiche zwischen dem Innen– und Außensarg von Mezehti und den Gräbern Siut IV (Kheti II. aus der Ersten Zwischenzeit) und Siut I (Djefaihapi I. aus der Zeit Sesostris‘ I.) sowie weitere orthographische Beobachtungen die Särge ans Ende der 11. Dynastie, nach der Wiedervereinigung, oder an den Anfang der 12. Dynastie (Schenkel, Frühmittelägyptische Studien, Bonner Orientalische Studien, NS 13, Bonn 1962, 117–118; Kahl, Ancient Asyut. The First Synthesis after 300 Years of Research, The Asyut Project 1, Wiesbaden 2007, 83). Eine paläographische Untersuchung der Hieroglyphen der Särge S1C und S2C durch Kahl bestätigt die Einordnung zwischen Siut IV und Siut I (J. Kahl, Zum Alter der Sargtext-Artefakte aus Assiut, in: P. Dils & L. Popko [Hrsg.] Zwischen Philologie und Lexikographie des Ägyptisch-Koptischen, Abh. SAW. Phil.-hist. Kl. 84/3, Stuttgart/Leipzig 2016, 38-39).
- In den jüngeren Studien zur Sargtexttypologie wird keine Festlegung auf einen so engen Zeitrahmen vorgenommen, wobei die beiden Särge des Mezehti nur wenig explizit angesprochen werden. Die beiden gehören zu den Särgen mit einer lokalen, spezifisch assiutischen Dekoration. Willems 1988 hat diese assiutischen Särge mit der spezifisch lokalen Dekoration außer Betracht gelassen, aber er hält die traditionelle Datierung in die 9.–10. Dynastie für unbegründet. Wegen Teilparallelen mit Särgen aus Meir und Deir el-Berscheh aus der früheren 12. Dynastie würde er sie eher der 12. Dynastie zuweisen, zumal manche Särge aus Assiut das lokale Dekorationsprogramm mit auch anderswo gefundenen allgemeinen Dekorationstypen der 12. Dynastie kombinieren (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 102–104). Lapp setzt die Särge wegen der Schriftbänder– und Randbegrenzungsdekoration typologisch in seinen Typ der 11. Dynastie für Assiut (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 122–125), die weitere Dekoration passt in seinen Typ Siut, die eher zur 12. Dynastie gehört (Lapp 1993, 132–135), aber eine chronologische Eingrenzung dieser beiden Typen innerhalb der späteren 11. oder der 12. Dynastie ist kaum möglich (Lapp 1993, 139–146). Alle Argumente zusammen, einschließlich der hölzernen Soldatengruppen, die im Grab gefunden wurden und eventuell noch auf die Reichseinigungszeit verweisen, sowie der Chronologie der frühen Gaufürsten könnten zu einer Datierung des Grabes bzw. der Särge in die späte 11. Dynastie oder in die frühere 12. Dynastie tendieren, laut Zitman wegen der Gaufürstenchronologie am ehesten ans Ende der 11. Dynastie (Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, OLA 180 (Leuven/Paris/Walpole 2010, Bd. I, 164).
Besitzer: Privatperson
Kultureller Kontext: Grabausstattung
Bibliographie
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– A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, vol. V-VII, 1954 u. 1956. [H]
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– P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986. [Ü]
-
– C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, vol. 2-3, 2004. [B, Ü]
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– R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, vol. II, 1977. [Ü,K]
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– P. Lacau, Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire. Tome II (Le Caire 1906), 101–128. [K]
-
– G. Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens 7 (Heidelberg 1993), Kat.-Nr. S36b. [K]
- – M. Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom. Text, Orientalia Lovaniensia Analecta 180 (Leuven/Paris/Walpole 2010). [K]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
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– K. Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe 2006; Neuangeordnet nach Objekten im Oktober 2007.
- – P. Dils, Überarbeitung und Erweiterung der Metadaten, 02.12.2019.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, "S1C, Innensarg des Mezehti" (Objekt-ID GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIPX5FHAY5B4PIF7A5HQ2WPEHA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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