pBerlin P 10456 = pRubensohn(Objekt-ID GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI)
Persistente ID:
GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Schriftrolle
Material: Papyrus
Maße (H×B(×T)): 24 × 14 cm
Zustand: fragmentarisch
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Fundort
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Elephantine
Gewissheit: certain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Der Papyrus wurde im Rahmen der Grabungen der Königlichen Museen zu Berlin in den Jahren 1906 bis 1908 auf der Insel Elephantine zutage gefördert. Die Unternehmung stand unter der Leitung von O. Rubensohn, assistiert von W. Honroth und F. Zucker. Ein expliziter Hinweis auf den Fund des Papyrus Rubensohn findet sich zwar nicht, aber der Grabungsbericht dokumentiert das Vorkommen von hieratischen Papyri in einer Schuttschicht, die sich über eine größere Fläche am Westrand des Kôms von Elephantine in der Nähe des dortigen Chnumtempels erstreckte, einige waren in Gefäßen verwahrt oder in Stoff eingerollt (Honroth & Rubensohn & Zucker 1909, 14–61). In einem Kurzbericht über die erste Grabungskampagne von 1906 werden keine hieratischen Papyri genannt (Rubensohn & Schubart & Spiegelberg 1907, 4–5), so dass sie vielleicht aus der zweiten oder dritten Kampagne stammen.
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Gruppierung: Archiv
Aktueller Ort
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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Inventarnummer(n): P 10456
Ist an diesem Ort: Ja
Datierung: 26. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- G. Möller, der den Papyrus im Rahmen seiner Untersuchung zur Hieratischen Paläographie begutachtet hat, datiert ihn aufgrund seiner Zeichenformen an das Ende der Perserzeit oder frühptolemäisch bzw. in das 4. Jh. v. Chr. (Möller 1912, 3, Anm. 3; 63, Anm. 1; siehe auch Honroth – Rubensohn – Zucker 1909, 50). H.O. Lange folgt der Angabe des 4. Jh. (Lange 1929, 725). W. Westendorf ist sich dieser paläographischen Datierung nicht so sicher, denn er erkennt Zeichenformen, die in Texten von der 22. Dynastie bis zum 2. Jh. v. Chr. belegt sind. Er entscheidet sich schlußendlich für eine Datierung nach der Perserzeit, d.h. eher die Ptolemäerzeit als ältere Epochen, wegen "eine(r) beträchtliche(n) Anzahl von Formen (, die) jedoch erst nach der Perserzeit bei Möller belegt (ist)" (Westendorf 1974, 248; ähnlich Westendorf 1999, 50: "Ende der Perserzeit bis Anfang der Ptolemäerzeit (4. Jhdt v. Chr.)"). G. Burkard und H.-W. Fischer-Elfert datieren den Text als "Frühptolemäisch (?)" (Burkard – Fischer-Elfert 1994, 220, Kat.-Nr. 328), G. Vittmann hat entsprechend "ca. 3rd century BCE" (Porten 1996, 31 und 71). Die Untersuchung von U. Verhoeven-van Elsbergen hat ergeben, dass der Papyrus aber nur 5,5 % ptolemäische Zeichenformen aufweist und die Mehrzahl der paläographischen Merkmale ihre nächsten Verwandten in der 21./22. Dynastie, vor allem aber in der 26. Dynastie finden. Die regelmäßige und häufige Verwendung von einigen Ligaturen, die nach 630 v. Chr. nicht mehr belegt sind, bestätigt die zeitliche Einordnung in die 26. Dynastie (Verhoeven-van Elsbergen 2001, 276–279).
Beschreibung
- Der Papyrus liegt in mehreren Fragmenten vor. Das Hauptfragment misst 24 cm in der Höhe und 14 cm in der Breite; der obere und untere Rand des Blattes sind weitestgehend erhalten. Die anderen zugehörigen Fragmente sind unpubliziert. Das vorliegende Fragment zeigt eine Textkolumne mit 20 Textzeilen, von denen jedesmal der Anfang oder die vordere Hälfte fehlt (Länge der Lücken unbestimmbar). Der Papyrus ist links entlang der Zeilenenden abgebrochen, an der Stelle, an der das nächste Papyrusblatt angeklebt war. Am linken Rand unterhalb der Mitte sind die Reste einer weiteren Textkolumne noch gerade erkennbar. Die Rückseite des Papyrus ist unbeschriftet.
Besitzer: Privatperson
Bibliographie
-
– W. Westendorf, Papyrus Berlin 10456. Ein Fragment des wiederentdeckten medizinischen Papyrus Rubensohn, in: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung (Ost-Berlin) (Hrsg.), Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Berliner Ägyptischen Museums, Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung 8, Berlin 1974, 247–254 und Tf. 33 [P,*T,Ü,*K]
-
– G. Burkard – H.-W. Fischer-Elfert, Ägyptische Handschriften IV, Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland 19,4, Stuttgart 1994, 220–221 (Kat.-Nr. 328) [K]
-
– T. Bardinet, Les papyrus médicaux de l’Égypte pharaonique. Traduction intégrale et commentaire, Paris 1995, 461–463 [Ü]
-
– G. Vittmann, in: B. Porten (Hrsg.), The Elephantine Papyri in English. Three Millennia of Cross-Cultural Continuity and Change, Documenta et Monumenta Orientis Antiqui 22, Leiden 1996, 9, 31, 71–73 (Kat.-Nr. A10) [Ü]
-
– W. Westendorf, Handbuch der altägyptischen Medizin, Handbuch der Orientalistik I 36,1, Leiden/Boston/Köln 1999, 50–51, 78, 179, 181–184, 409 [*Ü,K]
-
– U. Verhoeven-van Elsbergen, Untersuchungen zur späthieratischen Buchschrift, Orientalia Lovaniensia Analecta 99, Leuven 2001, 278–279 [K zur Datierung]
- – https://elephantine.smb.museum/objects/object.php?o=100753 [*P,K]
Datensatz-Protokoll
- Peter Dils, Erstbearbeitung, Jan.-Febr. 2017
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Lutz Popko, "pBerlin P 10456 = pRubensohn" (Objekt-ID GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/GIZB7AFK3BC6HCNS6B4ZEDNCTI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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