pChester Beatty XII = pBM EA 10692(Objekt-ID I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY)
Persistente ID:
I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Schriftrolle
Material: Papyrus
Maße (H×B(×T)): 16.5 × 12 cm
Zustand: fragmentarisch
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Fundort
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Deir el-Medineh
Gewissheit: probable
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Die genauen Erwerbsumstände sowie der originale Fundzusammenhang des Papyrus sind ungewiss. G. Posener gibt an, dass die 19 Chester-Beatty-Papyri mit dem Fund von 17 (?) Papyri aus Deir el-Medineh zu vergesellschaften sind, die im Jahre 1928 von B. Bruyère in einem schmalen, trapezförmigen Bereich mit gestampftem Boden zwischen dem Gewölbe einer Grabkapelle und dem Fundament einer Grabpyramide in Deir el-Medineh entdeckt wurden: „Il est permis de dire à présent que la découverte dépassa en importance les papyrus recueillis par le fouilleur le 20 février 1928. (...) On saura plus tard que les papyrus Chester Beatty proviennent de la même trouvaille.” (Černý/Posener, Pap. hiératiques I, VIII; Plan des Fundorts: Bruyère, Rapport Deir el-Médineh 1928, Plan I: unten rechts, zwischen den Schächten P.1165 und P.1169). Darüber hinaus verweist er auf den Eintrag in B. Bruyères Grabungstagebuch vom 21. Februar 1928, in dem es heißt, dass ihm zu Ohren gekommen sei, dass er von drei Arbeitern bestohlen wurde. Der Papyrus Chester Beatty XII ging demnach möglicherweise als Diebesgut in den Antikenhandel, wo er von A. Chester Beatty erworben wurde (Černý/Posener, Pap. hiératiques I, VIII). Zu dem Papyrusfund scheinen, abgesehen von den 19 Chester-Beatty-Papyri und den 17 von J. Černý gemeinsam veröffentlichten Deir-el-Medineh-Papyri (für die wenigsten der 17 Papyri liegen genaue Fundbeschreibungen vor), auch zwei Naunachte-Papyri in Kairo zu gehören, eventuell noch zwei Naunachte-Papyri in Oxford sowie ein Genfer Papyrus (P. Geneva MAH 15274), also insgesamt mindestens 40 Papyri (Pestman, in: Demarée/Janssen (Hrsg.), Gleanings from Deir el-Medîna, 155–172). Falls dies stimmt, wurden alle Papyri im oberirdischen Bereich einer Grabanlage gefunden, dessen oder deren Besitzer bei der Grabung nicht bestimmt werden konnte(n). P. W. Pestman ermittelte die aufeinanderfolgenden Eigentümer der Papyri als Ken-her-chepesch-ef den Älteren, seine Frau Naunachte und ihre Söhne aus zweiter Ehe, Amun-nacht und Pa-maa-nacht-ef. Möglicherweise ist einer der Papyri (Papyrus Chester Beatty IX) irgendwann nass geworden, entrollt und nach der Trocknung wieder aufgerollt worden (Gardiner, HPBM III, Bd. I, 78). Y. Koenig verweist auf den Brief Papyrus BM EA 10326 (= LRL, Nr. 9), in dem nassgeregnete Papyri inspiziert und später in einem Grab mit oberirdischen Räumen deponiert wurden, und er erkennt Analogien zwischen den dort geschilderten Vorgängen und dem Fundzusammenhang des Fundes von B. Bruyère von 1928 (Koenig, in: BIFAO 81, 1981, 41–43).
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Aktueller Ort
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British Museum
Inventarnummer(n): BM EA 10692
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Der Papyrus Chester Beatty XII gehörte zuerst zur Papyrussammlung des amerikanischen Großindustriellen Alfred Chester Beatty (1875–1968), der die Papyri II–XIX im Jahre 1930 dem British Museum in London schenkte (Hall, in: BM Quarterly 5,2, 1930, 46–47), während er den Papyrus Chester Beatty I in der Chester Beatty Library in Dublin unterbrachte.
Datierung: 19. Dynastie – 20. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Die datierten Texte des Archivs, zu dem Papyrus Chester Beatty XII gehört bzw. die identifizierten Eigentümer des Archivs, stammen aus dem Datierungszeitraum von der frühen Regierungszeit Ramses II. bis hin zu Ramses IX. (Pestman, in: Demarée/Janssen, Gleanings from Deir el-Medîna, 158). Dies umfasst eine Zeitspanne von ca. 170 Jahren (ca. 1279–1109 v. Chr.). Paläographisch kann der Papyrus nicht genauer als in die ramessidische Zeit datiert werden („careless Ramesside literary hand“, Gardiner, HPBM III, Bd. I, 122).
Beschreibung
- Das Papyrusblatt ist der linke Teil einer nicht mehr zu bestimmenden größeren Einheit und hat eine Höhe von 16,5 cm. Die erhaltene maximale Breite beträgt 12 cm. Es befinden sich Reste von sieben Zeilen auf dem Fragment. Der recht großzügig vorhandene freie Raum oberhalb und unterhalb der Zeilen deutet darauf hin, dass wir mit den sieben Zeilen tatsächlich die originale Höhe der Kolumne erhalten haben. Der untere Rand ist etwas größer als der obere, so dass es sich vermutlich um das Ende eines Text(abschnitt)s handeln dürfte. Der rechte Teil des Papyrus ist nicht erhalten, so dass wir lediglich die Enden der Zeilen fassen können. Es könnte sich sogar um das Ende einer längeren Papyrusrolle handeln, da der linke Rand durch einen schmalen Papyrusstreifen verstärkt wurde. Der Papyrus selbst ist relativ grob und in der Höhe der dritten Zeile gebrochen. Beschriftung ist nur auf der Rectoseite zu finden (sieben Zeilen). Das Fragment endet mit einem Rubrum, dass so wirkt, als sei es nach der ersten Phrase absichtlich getilt worden (Gardiner, HPBM III, Bd. I, 122 und Internet BM). Zudem sind in der zweiten Zeile sowie am Anfang der fünften und siebten Zeile Reste von nur schlecht getilgten Schriftzeichen unter dem aktuellen Text zu erkennen. Im Zwischenraum zwischen Zeile 2 und 3 sind ebenfalls noch Reste einer Zeile zu erkennen. Auch wenn die Korrekturspuren eindeutig sind, ist es unklar, ob hier ein Palimspest vorliegt.
Besitzer: Privatperson
Bibliographie
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– Alan H. Gardiner. Hieratic Papyri in the British Museum. Third Series: Chester Beatty Gift I. Text. London 1935, 122. [*Ü, *K]
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– Alan H. Gardiner. Hieratic Papyri in the British Museum. Third Series: Chester Beatty Gift II. Plates. London 1935, Taf. 69. [*T]
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– https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA10692 (zuletzt geprüft 13.10.2023) [*P]
-
– J. Černý/G. Posener, Papyrus hiératiques de Deir el-Médineh. I. Nos I–XVII, Documents de Fouilles de l'Institut Franҫais d'Archéologie Orientale du Caire 8 (Le Caire 1978), VIII.
-
– H. R. H. Hall, The Chester-Beatty Egyptian Papyri, in: British Museum Quarterly 5,2, 1930, 46–47.
-
– Y. Koenig, Notes sur la découverte des papyrus Chester Beatty, in: Bulletin de l'Institut Franҫais d'Archéologie Orientale 81, 1981, 41–43.
- – P. W. Pestman, Who Were the Owners, in the "Community of Workmen", of the Chester Beatty Papyri, in: R. J. Demarée – J. J. Janssen (Hrsg.), Gleanings from Deir el-Medîna, Egyptologische Uitgaven 1 (Leiden 1982), 155–172.
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
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Ersteingabe A. Blöbaum 19. Januar 2019
- Korrektur P. Dils eingegeben von A. Blöbaum 16. Februar 2019
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Lutz Popko, Peter Dils, "pChester Beatty XII = pBM EA 10692" (Objekt-ID I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/I2GCTKGBFZGXHKVY3KCZ66JXCY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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