Stele aus dem Monthtempel von Armant (Kairo, JE 67377)(Objekt-ID K4IMEZP5WNFMTLY6VVPYT3TX2Q)


Persistente ID: K4IMEZP5WNFMTLY6VVPYT3TX2Q
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/K4IMEZP5WNFMTLY6VVPYT3TX2Q


Datentyp: Objekt


Objekttyp: rundbogige Stele


Material: Rosengranit

Maße (H×B(×T)): 156+x × 130 × ca. 50 cm


Zustand: fragmentarisch

Kommentar zur Materialität

  • – Maße: Höhe und Breite nach Klug, Stelen, 151 (eigene Kollation), die Tiefe nach Mond & Myers, Temples of Armant, 64 (Tabelle); nach Klug war die genaue Tiefe nicht bestimmbar, weil die Stele zur Zeit der Kollation in eine Wand eingelassen war. Mond & Myers a.a.O. geben als (rekonstruierbare!) Höhe 220 cm und als Breite 125 cm, M.S. Drower, in: Mond & Myers, Temples of Armant, 182 gibt in seiner Bearbeitung als rekonstruierbare Höhe 222 cm, als Breite 124 cm.
  • – Erhaltungszustand: Von der Stele sind nur noch zwei größere Bruchstücke mit dem Bildfeld (komplett erhalten) und den oberen 17 Zeilen des Textfeldes (nur die Zeilen 1-5 sind vollständig) erhalten, es fehlt vermutlich ungefähr die Hälfte des Textes. Die Bruchkante zieht sich vom oberen linken Rand des Bildfeldes schräg abwärts in die Mitte des Textfeldes. Auf dem linken Fragment ist im unteren Teil (ab Z. 12 beginnend) die Oberfläche komplett abgetragen, beim rechten größeren Fragment war wenigstens bei der Auffindung noch der untere Teil mit der abgetragenen Oberfläche vorhanden. Beide Fragmente weisen an den Oberflächen Verwitterungsspuren auf, die möglicherweise durch die Benutzung der Stücke als Fußbodenplatten herrühren. Im unteren Bereich des Gesteins sind weiße und dunkle Ränder zu erkennen, die möglicherweise auf Salzeinwirkung zurückgehen. Siehe die ausführliche Objektbeschreibungen bei Klug, Stelen, 151 und Drower, in: Mond & Myers, Temples of Armant, 182, dazu die Photographie bei Mond & Myers, Temples of Armant, pl. XI fig. 5 und pl. LXXXVIII fig. 8).
  • – Aushackungen und Restaurierungen: Es sind nicht direkt Aushackungen und Restaurierungen erkennbar. Nach Klug, Stelen, 151 ist aber im Textfeld Z. 2-5 (Mitte, großes Fragment) zu erkennen, dass rund um den Namen des Amun die Fläche rauer ist und die Hieroglyphen nicht so tief eingraviert worden sind. Dies deutet womöglich auf eine Aushackung sowie eine spätere Restaurierung hin. Auch Helck, Urkunden IV, 1244-1245 ging an den betreffenden Stellen von Restaurierungen aus. Nach Drower, in: Mond & Myers, Temples of Armant, 182 rührt die auffällige Oberflächenbeschaffenheit von Abnutzungserscheinungen durch die Verwendung als Fußbodenplatte her [solche Spuren auch auf dem kleineren Fragment zu beobachten!].


  • Fundort

    • Armant
      Gewissheit: certain
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Gefunden 1936-1937 während der Grabungen der Egypt Exploration Society im Month-Tempel, hinter dem Pylon Thutmosis’ III., an der Nordseite des Westturmes, als Einlage eines Fußboden eines koptischen Hauses wiederverwendet; siehe Mond & Myers, Temples of Armant, pl. III mit einem Plan des Areals mit Nennung der Stele, „Stela Top Level 240“, direkt links neben Areal S. 443, dort auch die Jahresangabe. Die Stele war offensichtlich von ihrem ursprünglichen Aufstellungsort am Pylon heruntergefallen, gegen den Pylon geprallt und auseinandergebrochen. Das kleinere linke Fragment fiel mit der Inschrift nach unten, das größere rechte mit der Inschrift nach oben. Siehe Drower, in: Mond & Myers, Temples of Armant, 182; vgl. die Photographie der Fundstelle in Mond & Myers, Temples of Armant, pl. XI fig. 5.


Aktueller Ort

Kommentar zur Datierung:

  • Der König ist mit voller Titulatur genannt. Das höchste erhaltene Regierungsjahr ist das 29., die Erwähnung einer Elefantenjagd in Nija (in Syrien), die nachweislich im 33. Jahr stattfand [genauer: nur für den 8. Feldzug des Jahres 33 sowie bei der Episode der Elefantenjagd wird Nija speziell erwähnt!], weist auf dieses als Terminus post quem hin; siehe die Diskussion des Problems bei Klug, Stelen, 157-158.


Beschreibung

  • Oben stark und schief gebogener Stelenabschluss. Darunter die geflügelte Sonnenscheibe (mit zwei Uräen), es folgt das Bildfeld mit einer antithetischen Doppelszene, in der der König (mit Nemeskopftuch mit Uräus und bekleidet mit Schurz und Stierschwanz), an der Hand geführt von einer begleitenden Göttin – links Iunet (mit Kuhgehörn und Sonnenscheibe, im Trägerkleid), rechts Tjenenet (mit Geierperücke, im Trägerkleid) – vor dem Gott Month (mit Doppelfederkrone mit Sonnenscheibe und Doppeluräus auf dem Kopf sowie Was-Zepter, aus dem zusammenhängend ein Anch– und ein Djed-Symbol ragen, in der Hand) Lobpreisungen vollzieht. Das Bildfeld wird von einer Himmelshieroglyphe eingerahmt. Darunter ist das Textfeld, von dem nur die Zeilen 1-5 vollständig, die Zeilen 6-17 teilweise erhalten sind, es fehlt vermutlich etwa die Hälfte des Textes. Bilder und Hieroglyphen sind in versenktem Relief gehalten. Es ist gelbe Farbe in den Hieroglyphen (Text– und Bildfeld), an den Zeilentrennern und der seitlichen Umrandung erhalten. Die Stele besitzt eine Art „Rahmen“ aus dem gleichen Block, wobei die Ränder geschwungen abfallend in einen breiteren Teil als die eigentliche Stele selbst übergehen, woraus der Eindruck entsteht, sie sei aus der eingelassenen Wand herausgeschlagen worden. Die Rückseite ist nur grob behauen. Vgl. die ausführlichen Objektbeschreibungen bei Drower, in: Mond & Myers, Tempels of Armant, 182; Klug, Stelen, 151-152; Beylage, Stelentexte, 157, sowie die Photographie bei Mond & Myers, Temples of Armant, pl. LXXXVIII fig. 8.


Bibliographie

  • – R. Mond – O.H. Myers, Temples of Armant. A Preliminary Survey, EES 43, London 1940, 64, 182-184, pls. XI (fig. 5), LXXXVIII (fig. 8), CIII [*P (Fundstelle), *P, *F, Ü, K].
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  • – B. van de Walle; in: CdÉ 22, 1947, 100-101 [Ü].


Datensatz-Protokoll

  • – August 2018: M. Brose, Ersteingabe


Autor:innen: Marc Brose
Datensatz erstellt: 06.08.2018, letzte Revision: 22.02.2023

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Marc Brose, "Stele aus dem Monthtempel von Armant (Kairo, JE 67377)" (Objekt-ID K4IMEZP5WNFMTLY6VVPYT3TX2Q) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/K4IMEZP5WNFMTLY6VVPYT3TX2Q>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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