Kleine Sphinx-Stele(Objekt-ID KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24)
Persistente ID:
KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24
Datentyp: Objekt
Objekttyp: rechteckige Stele
Material: Kalkstein
Maße (H×B(×T)): 151 × 86 cm
Zustand: vollständig
Kommentar zur Materialität
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– Die Maße nach: Hassan, in: ASAE 38, 1938, 53; dazu stand die Stele auf einem Sockel von 41 cm Höhe.
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– Erhaltungszustand: Der Stelenkörper ist fast vollständig erhalten, Abbrüche sind vorhanden an der linken Seite der oberen Rundung sowie am rechten Türpfosten. Außerdem weist die Stele am äußeren Rahmen zahlreiche Bestoßungen auf. Vgl. die Photographien bei Hassan, in: ASAE 38, 1938, pl. IX und ders., in: The Great Sphinx, pl. XXXIX. Auf den Photographien ist außerdem zu erkennen, dass die Inschriften noch gut erhalten waren, nach Zivie, Giza, 89 sind sie aber mittlerweile (Stand 1976) stark in Mitleidenschaft gezogen worden und nur noch schwer lesbar.
- – Aushackungen und Restaurierungen: In der Lünette wurde der Könisgname ausgehackt, dagegen blieb der Name des Amun an den Randpfosten unversehrt. Im Bildfeld der Stele wurden die Darstellung des Sphinx sowie des Königs inkl. Kartuschen (jeweils linke und rechte Seite) ausgehackt, das Bild der geflügelten Sonnenscheibe ist ebenfalls angegriffen, doch noch gut zu erkennen. Im Textfeld blieben die Königskartuschen mit dem Namen des Amun unversehrt, der Gottesname selbst ist aber in Z. 2, 8 und 13 entfernt worden; es ist keine Restaurierung vorgenommen worden; vgl. die Photographien bei Hassan, in: ASAE 38, 1938, pl. IX und ders., The Great Sphinx, pl. XXXIX sowie Beschreibung bei Klug, Stelen, 235 und die diesbezügliche Diskussion S. 239.
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Fundort
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Gisa
Gewissheit: certain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Gefunden am 23. November 1936 während der Grabungen von S. Hassan, im Tempel des Hauron-Harmachis Amenophis' II., nordöstlich des großen Sphinx, im Zentralraum direkt neben der Großen-Sphinx-Stele (s. dort); vgl. Hassan, in: ASAE 38, 1938, 53 und ders., The Great Sphinx, 33, 79; vgl. die Lagepläne bei Hassan, The Great Sphinx, pl. XXIV sowie in PM III.1, Plan VI und Zivie, Giza, 113.
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Aktueller Ort
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Gisa
Inventarnummer(n):
Ist an diesem Ort: Ja
Ist in situ: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Die Stele wurde an ihrem Fundort belassen, vgl. die in-situ-Photographie bei Hassan, The Great Sphinx, pl. XXVIII, wo die Stele direkt links neben der großen Stele aufgestellt ist. Anders als Helck, Urkunden IV, 1283 und PM III.1, 40, die angeben, dass die Stele jetzt zerstört sei, ist dies nicht der Fall. Jedoch ist nur die Inschrift in einem äußerst schlechten Erhaltungszustand, die Stele selbst ist nach wie vor existent; vgl. Zivie, Giz, 89; Klug, Stelen, 235.
Datierung: Amenhotep II. Aacheperure
Kommentar zur Datierung:
- Der König ist mit voller Titulatur genannt. Es ist kein Regierungsjahr angegeben. Möglicherweise enthielt die Kartusche auf der Lünette den Eigennamen von Thutmosis IV.; siehe den Kommentar zur Stelle bei der Übersetzung.
Beschreibung
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Die Stele hat eine hochrechteckige Form mit horizontalem oberen Rand, ist aber in einem Rahmen eingefasst, der eine obere Abrundung aufweist. Durch einen kleinen Rücksprung als Übergang zwischen Rahmen und Naos erhält das Objekt die Gestalt eines kleinen Naos, der außerdem ursprünglich mit einer zweiflügeligen Tür ausgestattet war, von der laut A. Klug noch die Türangelpfannen an den Randpfosten erkennbar sind; vgl. die Photographien und Beschreibungen bei Hassan, in: ASAE 38, 1938, 53-54 und pl. IX und ders., in: The Great Sphinx, 79 und pl. XXXIX, und die hier wiedergegebene Objektbeschreibung bei Klug, Stelen, 235.
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An der oberen Stelenrundung befindet sich eine Lünette, die eine geflügelte Sonnenscheibe enthält, aus der zwei menschliche Arme ragen und die eine (ausgehackte) Königskartusche umfangen. An den Pfostenrändern befinden sich jeweils ein Teil der Titulatur sowie Epitheta des Königs. Der Rahmen selbst ruht auf einem Kalksteinsockel. Vgl. hierzu und im Folgenden jeweils die in der Literatur genannten Photographien.
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Die eigentliche Stele besteht aus Bildfeld und Textfeld. Im Bildfeld befindet sich am oberen Rand mittig eine verhältnismäßig kleine geflügelte Sonnenscheibe, die von den Beischriften so eingefasst wird, dass sich ein Rechteck ergibt. Darunter befindet sich eine antithetische Doppelszene, in der der König (beide Figuren ausgehackt) dem Sphinx (beide ausgehackt, doch noch recht gut erkennbar), der auf einem hohen Sockel liegt, Opfergaben darbringt. Darunter schließt sich das Textfeld mit 14 Zeilen Text an, die nicht ganz bis zum Boden reichen.
- Die Bilder und Inschriften der Lünette sowie die Bilder des Bildfeldes sind in erhabenem Relief gehalten, die Inschriften an den äußeren Pfosten, des Bildfeldes sowie des Textfeldes sind in versenktem Relief gehalten. An den Hieroglyphen des Rahmens haben sich Reste von blauer und gelber Farbe erhalten. Zur Bemalung vgl. Hassan, The Great Sphinx, 83.
Bibliographie
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– S. Hassan, A Representation of the Solar Disk with Human Hands and Arms and the Form of Horus of Beḥdet, as seen on the Stela of Amenhetep IInd in the Mud-brick Temple at Giza, in: ASAE 38, 1938, 53-61, pl. IX [*P, Ü, K].
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– W. Helck, Urkunden des Ägyptischen Altertums Abt. IV, Urkunden der 18. Dynastie, Heft 17, Berlin 1955, 1283.15-1286 (Nr. 373) [B, *H].
-
– A. Klug, Königliche Stelen in der Zeit von Ahmose bis Amenophis III, Monumenta Aegyptia VIII, Turnhout 2002, 235-241, 519 [*B, *Ü, *K].
-
– P. Beylage, Aufbau der königlichen Stelentexte vom Beginn der 18. Dynastie bis zur Amarnazeit, ÄAT 54, Wiesbaden 2002, Teil 1: 221-229, Teil 2: 684-688 [B, Ü, *K].
-
– PM III.1 = B. Porter – R.B.L. Moss – J. Malek, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings, III. Memphis, Part I. Abû Rawâsh to Abûṣîr, Second Edition, revised and augmented, Oxford 1974, 40 [B, K].
-
– B. Bryan, The Reign of Thutmose IV, Baltimore/London 1991, 154-155 (Nr. 4.27) [B, K].
-
– B. Cumming, Egyptian Historical Records of the Later Eighteenth Dynasty, Fascicle 1, Warminster 1982, 22-24 (Nr. 373) [Ü, K].
-
– C. M. Zivie, Giza au deuxième millénaire, BdÉ 70, Le Caire 1976, 89-93, 113, 264-265 [B, H, Ü (Auszug), K].
-
– W. Helck, Urkunden der 18. Dynastie, Übersetzung zu den Heften 17-22, Berlin 1961, 24-25 (Nr. 372), 28 (Nr. 373) [Ü, K].
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– S. Hassan, The Great Sphinx and its Secrets, Excavations at Giza VIII, Cairo 1953, 33, 79-83, pls. XXIV, XXVIII, XXXIX [Lageplan, P (in situ), P, K].
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– S. Hassan, The Sphinx. Its History in the Light of Recent Excavations, Cairo 1949, 40, 186-187, mit fig. 5 [Lageplan, K].
- – J. Doresse – M. Doresse, in: JA 233, 1941-42, 186-188 [H, Ü, K (Auszüge)].
Datensatz-Protokoll
- – April 2019: M. Brose, Ersteingabe.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, "Kleine Sphinx-Stele" (Objekt-ID KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/KYWS5ABFZRC4VM2YRO3XXUUA24, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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