B3L, Innensarg des Oberarztes Sen(Object ID NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM)


Persistent ID: NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM


Data type: Object


Object type: Kastensarg


Materials: Zeder

Dimensions (H×W(×D)): 73 × 215 × 62 cm

Comment on materiality

  • Der rechteckige innere Holzsarg des Sen, aus einer Zedernart angefertigt (Davies, Ancient Egyptian Timber Imports. An Analysis of Wooden Coffins in the British Museum, in: W. V. Davies – L. Schofield (Hrsg.), Egypt, the Aegean and the Levant. Interconnections in the Second Millennium BC, London 1995, 147: „cedrus sp. (cedar)“; daher: Nicholson – Shaw, Ancient Egyptian Materials and Technology, Cambridge 2000, 350: „cedar of Lebanon, Cedrus libani A. Richard“), hat die Maße 215 × 73 × 62 cm (Länge × Höhe × Breite) (Homepage British Museum; Taylor – Strudwick 2005, Mummies. Death and the Afterlife in Ancient Egypt. Treasures from the British Museum. The Bowers Museum of Cultural Art, Santa Ana 47) bzw. 215 × 62,5 × 61 (Taylor, Journey through the afterlife. Ancient Egyptian Book of the Dead, Cambridge 2010, 64 – Höhe ohne Deckel?).


  • Finding place

    • el-Berscheh
      Certainty: probable
      Is the original place of use: Yes
      Comment on this place: Die genaue Herkunft des Innensarges des Oberarztes Sen in Deir el-Berscheh ist unbekannt. Laut PM IV, 1934, 187 stammt er aus Deir el-Berscheh. Die beiden Särge des Oberarztes Sen ähneln den beiden Särgen des Oberarztes Gua und wurden nur mit einem Monat Unterschied vom British Museum angekauft. Deshalb schien die Hypothese berechtigt, dass sie denselben Fundkontext haben könnten (z.B. Strudwick, Masterpieces of Ancient Egypt. The British Museum, London 2006, 81–82). Willems (Chests of Life, Leiden 1988, 76–77) hat vermutet, dass sie aus dem östlichsten von fünf parallel angeordneten Schächten, die sich vor bzw. unmittelbar südwestlich von dem Grab des Djehutihotep (Grab 17L20/1) befinden, stammen könnten. Dies wäre Schacht H auf dem Plan von Daressy, Schacht/Grab 11 auf dem Plan von Kamal und Schacht 17L10/3 in der Bezeichung der KU Leuven (Willems et al., in: MDAIK 62, 2006, 313). Nachgrabungen im Bereich der fünf Schächte durch H. Willems und T. Pommerening (KU Leuven/JGU Mainz) haben inzwischen ergeben, dass Daressys Lageplan nicht korrekt ist, dass die Särge von Gua vielleicht im westlichsten der fünf Schächte, dem mit der KU Leuven-Bezeichnung 16L19/2, gefunden wurden und dass es für das Grabensemble des Oberarztes Sen keinen Platz in einem der fünf Schächte gibt. (Zur Architektur, Schachtzuweisung und Diskussion von Daressys Artikel, siehe Pommerening – Willems 2020). Typologisch und stilistisch gehören die Särge des Sen zu den übrigen Särgen des Nomarchenplateaus, stammen also sicherlich aus denselben Werkstätten, aber ihre genaue Herkunft innerhalb Deir el-Berscheh ist aktuell noch nicht ermittelbar.


Current location

  • British Museum
    Inventory no(s).: EA 30839
    Is at this location: Yes
    Comment on this place:
    Laut der Homepage des British Museums wurde der Sarg im Juni oder Juli 1899 von der R. J. Moss & Co. Company erworben (für die Monatsangabe siehe Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 77). Diese war u.a. im Antikenhandel in Ägypten tätig und hat den Sarg vielleicht direkt im Auftrag von Budge, der häufig mit dieser Firma kooperierte, erworben bzw. nach London vermittelt. Gemeinsam mit dem Innensarg EA 30842 hat das British Museum noch einen weiteren Sarg des Oberarztes Sen angekauft, den Außensarg EA 30841.
    Die Inschriften wurden für das Sargtextprojekt durch Gardiner und de Buck kopiert und von de Buck 1954 unter der Sigle B3L ediert. Lapp 1993 benutzt nicht die Publikationsnummer B3L der Sargtextpublikation, sondern in seiner Nummerierung ist der Sarg B19b.

Comment on dating:

  • Die Website des British Museum datiert den Sarg, wohl basierend auf der dort angegebenen Literatur, in die 12. Dynastie, genauer ca. 1850 v. Chr. (Homepage British Museum; Taylor – Strudwick, Mummies. Death and the Afterlife in Ancient Egypt. Treasures from the British Museum. The Bowers Museum of Cultural Art, Santa Ana 2005, 47; Taylor, Journey through the afterlife. Ancient Egyptian Book of the Dead, Cambridge 2010, 64). Lapp ordnet ihn typologisch in seinem Typus der 12. Dynastie ein, aber nicht in der frühen Sarggruppe dieses Typs (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 88, 276 [Nr. B19b]). In der Studie von Willems gehört der Sarg typologisch zum Außenseitentypus VIII (Sondertypus zwischen Typen IV und IIIb; der Außensarg gehört zum Außenseitentypus IVab) und zum Innenseitentypus 2 (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 21), d.h. in die Zeit Sesostris' II.–III. (Außenseitentypus IVab) bzw. Amenemhets II.–III. (Willems 1988, 121 [IIIab und IIIba vertauscht], 160, 165, 190). Die genauere chronologische Einordnung des Sarges geschah bislang aufgrund der architektonischen Lage des mutmaßlichen Grabschachtes vor dem Grab des Gaufürsten Djehutihotep, die dafür spricht, dass der Sargbesitzer Sen ein Untergebener von Djehutihotep war (Willems ordnet die Särge des Sen in seiner Berscheh Gruppe D ein). Laut Willems war Djehutihotep unter Sesostris II. und III. im Amt, weshalb er alle Särge aus den fünf Schächten vor dem Grab von Djehutihotep in die Zeit Sesostris' II.–III. einordnet (ca. 1845–1819 v. Chr.) (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 77). Weil die Verknüpfung des Grabes von Sen mit dem Grab von Djehutihotep nach neuester Untersuchung verbrochen ist (Pommerening – Willems 2020), bleibt vorläufig nur die stilistisch-typologische Einordnung als Datierungskriterium übrig. Eine hypothetische Verwandtschaft zwischen dem Arzt Gua und dem Arzt Sen (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 76, Anm. 87) könnte, sofern zutreffend, erneut für die Zeit Sesostris' II.–III. sprechen.


Owner: Privatperson


Cultural context: Grabausstattung


Bibliography

  • – A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, vol. V-VII, 1954 u. 1956. [H]
  • – P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986. [Ü]
  • – C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, vol. 2-3, 2004. [B, Ü]
  • – R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, vol. II, 1977. [Ü,K]
  • – G. Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens 7 (Heidelberg 1993), Kat.-Nr. B19b. [K]
  • – Pommerening – Willems 2020: T. Pommerening und H. Willems, Unravelling Daressy’s excavations of the five shafts in front of the tomb of Djehutihotep at Dayr al-Barshā (in print). [K]
  • – J. H. Taylor – N. C. Strudwick, Mummies. Death and the Afterlife in Ancient Egypt. Treasures from the British Museum. The Bowers Museum of Cultural Art (Santa Ana 2005), 46–47. [K]
  • – J. H. Taylor (Hrsg.), Journey through the afterlife. Ancient Egyptian Book of the Dead (Cambridge 2010), 64–65 (Nr. 20). [P,K]
  • – H. Willems, Chests of Life. A Study of the Typology and Conceptual Development of Middle Kingdom Standard Class Coffins, Mededelingen en Verhandelingen van het vooraziatisch-egyptisch Genootschap „Es Oriente Lux“ 15 (Leiden 1988). [K]
  • – Website British Museum: https://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details.aspx?objectId=128987&partId=1&searchText=30842&page=1 (28.02.2019).


External references

British Museum Y_EA30839

File protocol

  • – K. Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe 2006; Neuangeordnet nach Objekten im Oktober 2007.
  • – P. Dils, Überarbeitung und Erweiterung der Metadaten, 29.11.2019.


Author(s): Katharina Stegbauer; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Lutz Popko
Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 10/30/2023

Please cite as:

(Full citation)
Katharina Stegbauer, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Susanne Beck, Simon D. Schweitzer, Lutz Popko, "B3L, Innensarg des Oberarztes Sen" (Object ID NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/NVCW6DILJRCN3JW4Q7VJJ4P3PM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)