Sarg des Imeny S8X(Objekt-ID QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM)
Persistente ID:
QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Kastensarg
Material: Taxus/Eibe
Maße (H×B(×T)): 58 × 194 × 54.5 cm
Kommentar zur Materialität
- Sargdeckel und Sargboden fehlen.
-
Fundort
-
(unbekannt)
Kommentar zu diesem Ort: Der Besitzer des Sarges gibt an, dass der Sarg aus der Gegend von Assiut stammen soll (Lapp 1986, 135, 144). Ob dies stimmt, oder ob eine solche Herkunftsangabe im Kunsthandel kursierte, weil zur damaligen Zeit viele Särge aus der ehemaligen assiutischen Sammlung Khaschaba in Umlauf waren (z.B. Lapp 1985), sei dahingestellt. Willems scheint die Herkunftsangabe zu akzeptieren, denn er ordnet den Sarg unter denen aus Assiut ein (Willems 1988, 29), während Lapp (1993, 310) ihn unter denen ohne Provenienz auflistet. Der einzige Sarg, der laut Lapp ein vergleichbares Spruchgut hat und aus derselben Zeit stammen könnte, ist der Sarg des Sesenebenef (Sargtextsigle L1Li), der in Lischt gefunden wurde (Lapp 1986, 141; 1993, 286–287). Zitman behandelt den Sarg in seiner Assiut-Studie, aber mit unsicherer Herkunft (Zitman 2010, 344–346).
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Aktueller Ort
-
(Privatsammlung)
Inventarnummer(n):
Kommentar zu diesem Ort:
Im Jahr 1986 in einer Privatsammlung in Basel, Schweitz (Lapp 1986).
Datierung: Amenemhet III. Nimaatre – 13. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung durch Lapp (1986) in der Zweiten Zwischenzeit beruht im Wesentlichen auf der Tatsache, dass auf den Innenwänden des Holzsarges Texte aus der Sargtexttradition und aus der Totenbuchtradition vorkommen, darunter auch Totenbuchtexte, die bislang keinen Vorläufer in den Sargtexten haben und umgekehrt, sowie Sargtexte, die aus ihrem typischen Sargtextkontext herausgelöst worden sind. Die Textüberlieferung passt daher zwischen die späte Sargtexttradition und die frühe Totenbuchtexttradition, was laut Lapp auf die Zeit zwischen der 13. und 17. Dynastie (Lapp 1986, 144–145) bzw. die Zweite Zwischenzeit (Lapp 1993, 310) schließen lässt. Außerdem ist die Innendekoration ausschließlich mit Texten und gänzlich ohne Scheintürdekor, Opferlisten, Gerätefriese oder Schriftbänder untypisch für Särge des Mittleren Reiches (Lapp 1986, 140). Willems (1988, 103 Anm. 204a) hält das Argument der Textüberlieferung als alleiniges Datierungskriterium nicht für ausreichend. In seiner typologischen Untersuchung der Särge des Mittleren Reiches ordnet Willems den Sarg seinem Außentypus IVaa (gängig ab Amenemhat II.) und seinem Innentypus 3 (selten, aber während des ganzen Mittleren Reichs belegt) zu. Die senkrechte kettenartige Randverzierung auf den Innenwänden ist laut Willems ab der Zeit von Amenemhat II. belegt (Willems 1988, 193 mit Anm. 63). Er möchte aus diesen Gründen eine etwas frühere Datierung als die Zweite Zwischenzeit in die (spätere) 12. Dynastie nicht ausschließen (Willems 1988, 103, Anm. 204a); seine Datierung lautet einmal „late M.K.“ (Willems 1988, 191, Anm. 53). Zitman setzt den Sarg in seiner typologischen Assiut-Gruppe 19 (wegen orthographischer Besonderheiten in den Schreibungen von „Busiris“ und „Abydos“) und gibt „advanced M.K., mid–late 12th dynasty“ als Datierung (Zitman 2010, I, 348 mit Anm. 2543; II, 107). Für den Sarg des Sesenebenef (L1Li) mit einem vergleichbaren Spruchgut wie auf dem Sarg des Imeni setzt Willems eine Datierung nicht früher als die Zeit von Amenemhat III. an (Willems 1988, 105), während Lapp diesen ebenfalls in die Zweiten Zwischenzeit verortet (Lapp 1986, 144; Lapp 1993, 286).
Besitzer: Privatperson
Kultureller Kontext: Grabausstattung
Bibliographie
-
– Günther Lapp, Der Sarg des Jmnj mit einem Spruchgut am Übergang von Sargtexten zum Totenbuch, in: Studien zur altägyptischen Kultur 13, 1986, 135–147, Tf. 11-12 und Falttafel [*P,*F,*K]
-
– Rainer Hannig, Zur Paläographie der Särge aus Assiut (Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 47), Hildesheim 2006, 919 [K]
-
– Günther Lapp u.a., Särge des Mittleren Reiches aus der ehemaligen Sammlung Khashaba (Ägyptologische Abhandlungen 43), Wiesbaden 1985
-
– Günther Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie (Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens 7), Heidelberg 1993, 310 [K]
-
– Harco Willems, Chests of Life (Mededelingen en Verhandelingen van het Vooraziatisch-Egyptisch Genootschap „Ex Oriente Lux“ 25), Leiden 1988, 29, 103 und 191 [K]
-
– Harco Willems, Historical and Archaeological Aspects of Egyptian Funerary Culture (Culture and History of the Ancient Near East 73), Leiden & Boston 2014, 294-295 [K]
- – Marcel Zitman, The Necropolis of Assiut. A Case Study of Local Egyptian Funerary Culture from the Old Kingdom to the End of the Middle Kingdom, 2 Vols. Text; Maps, Plans of Tombs, Illustrations, Tables, Lists (Orientalia Lovaniensia Analecta 180), Leuven/Paris/Walpole 2010, I, 344–348; II, 107 [group 19] und 118–119 [Nr. S?20X].
Datensatz-Protokoll
- – Peter Dils, Erstbearbeitung, 28.06.2019
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Lutz Popko, "Sarg des Imeny S8X" (Objekt-ID QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/QGNF7MQUJRBXVLWTWQRNMMTMVM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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