Horusstele aus Karnak-Ost(Objekt-ID SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU)
Persistente ID:
SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Kalkstein
Maße (H×B(×T)): 15+x × 22+x × 6.3+x cm
Zustand: fragmentarisch
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Fundort
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Chonstempel, südöstlich des Karnaktempels
Gewissheit: certain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Gefunden in einer „Favissa“ im Hof eines Annexes zu Tempel C von Karnak-Ost, einem ptolemäischen Chons-Tempel. Dieser Annex aus Lehmziegeln enthält viele Kammern und zwei Höfe und dürfte aus der 26.–30. Dynastie stammen. Fünf Fragmente der Horusstele wurden in einer Grube in einem der beiden Höfe gefunden, ein sechstes in der Füllung einer Kammer (Redford 1988, 7–8). Laut Redford stammt die Grube aus einer Zeit, als das vielkammerige Gebäude nicht länger genutzt wurde. Zu dieser Zeit war die Horusstele auch schon zerbrochen (Redford 1988, 8).
Redford vermutet, dass das vielkammerige Gebäude, in dem die Horusstele gefunden wurde, für Heilzwecke genutzt sein könnte, gerade weil die Horusstele dort war (Redford 1988, 8, er spricht von einem „Sanatorium“). Er vermutet, dass auch die Bentreschstele, welche die Heilung als Thema hat und von Champollion irgendwo in dem Tempelkomplex C gefunden wurde, zu diesem Gebäude gehört haben könnte (Redford 1988, 8).
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Aktueller Ort
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(Grabungsmagazin)
Inventarnummer(n):
Kommentar zu diesem Ort:
Bei kanadischen Ausgrabungen in den Jahren 1986–1987 unter der Leitung von D. Redford gefunden. Über den aktuellen Aufbewahrungsort ist nichts bekannt, sicherlich ein Magazin der Altertümerbehörde in Luxor.
Datierung: 26. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Zu wenig ist von der Vorderseite erhalten, um eine stilistische oder typologische Datierung vorzunehmen. Laut Sternberg el-Hotabi spricht einiges in der Orthographie bzw. Epigraphik, die als archaisierend angesehen werden kann, für eine Datierung in die 26. Dynastie (Sternberg el-Hotabi 1988, 17). Später spricht sie in ihrer Objekttypologie von „Mittelphase–Frühe Hochphase“ (d.h. 26.–29 Dyn., 660–400 v. Chr., oder 30. Dyn.–frühe Ptolemäerzeit, 400–280 v. Chr.) (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 110). Gutekunst fragt sich, ob das Stück aus der Dritten Zwischenzeit bzw. aus seiner textgeschichtlichen „Frühphase“ (d.h. 19./20. Dyn. und Dritte Zwischenzeit) und möglicherweise nicht aus seiner „Mittelphase“ (d.h. ca. 26.–28. Dyn.) stammen könnte (Gutekunst 1995, 244 mit Anm. 573; 360). Demgegenüber enthält unser Text einen Satz „seine Augen sind [mächtig gegen] euch“, der laut Gutekunst (1995, 175 und 272) erst ab der 26. Dyn. belegt zu sein scheint.
Beschreibung
- Sechs Fragmente einer relativ großen Horusstele, die aktuell eine Breite von 22 cm, eine Höhe von 15 cm und eine Dicke von 6,3 cm hat. In Ermangelung eines Fotos der Vorderseite und wegen des schlechten Erhaltungszustandes des Textes kann die ursprüngliche Breite oder Höhe nicht rekonstruiert werden. Von einer Mindestbreite von 27 cm ist auszugehen (eine Lücke von mindestens 4 Quadraten ist in Z. 3 anzusetzen, d.h. eine Mindestbreite von 27 cm; mehr scheint in Z. 4 erforderlich). Von der Vorderseite ist nur eine Schlange, die das Horuskind in den Händen hielt, noch vorhanden, alles weitere ist zerstört (Redford 1988, 8). Nur die Rückseite der Horusstele ist erhalten: ein Teil des abgerundeten Giebelfeldes mit darunter einem Textfeld. Erkennbar ist noch die typische Götterreihung im Stelengiebel (die Füße von 6 Gottheiten in einer Reihe, die bis zu 11 Figuren enthalten kann). Darunter sind Bruchstücke der ersten 7 Zeilen einer Inschrift vorhanden.
Bibliographie
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– H. Sternberg el-Hotabi, Appendix I: Magische Stele, in: JSSEA 18, 1988, 14-18, mit Fig 13 (auf S. 15) und Taf. 12 [*P, *Zeichnung, Ü, K]
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– W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen, Trier 1995, 73, 244, 360 (genannt: Toronto) [K]
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– D.B. Redford, Three Seasons in Egypt. I. The Excavation of Temple C, in: JSSEA 18, 1988, 1-13 und Taf. 1-11 [K]
- – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte Ägyptens im 1. Jahrtausend v. Chr., Ägyptologische Abhandlungen 62 (Wiesbaden 1999), Bd. I, 110; Bd. II, 45 (fälschlicherweise als Mut-Bezirk identifiziert) [K]
Datensatz-Protokoll
- Peter Dils, Erstaufnahme, 24. September 2024
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele aus Karnak-Ost" (Objekt-ID SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/SZ26HWOURZDCHNDLEYCRCEYSQU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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