Nördliche Felsstele zwischen Assuan und Philae(Objekt-ID THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY)


Persistente ID: THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY


Datentyp: Objekt


Objekttyp: Felsstele


Material: Rosengranit

Maße (H×B(×T)): ca. 139 × ca. 82 cm


Zustand: vollständig

Kommentar zur Materialität

  • – Die Maße nach Klug, Stelen, 422 (nach eigener Messung).
  • – Erhaltungszustand: Die Stele ist vollständig erhalten, zeigt an jedoch der Oberfläche, v.a. im Textfeld, Verwitterungen. Siehe die Photographien bei Borrmann-Dücker, Royal Stelae, 41 Abb. 5 und Klug, Stelen, 576 Abb. 31.
  • – Aushackungen und Restaurierungen: Der Name und die Figur des Amun ebenso wie teilweise der Eigenname des Königs wurden sowohl im Bildfeld wie im Textfeld ausgehackt und später restauriert, wobei die Neuanordnung der Hieroglyphen des Königsnamens zum Teil fehlerhaft erfolgte. Die restaurierten Partien liegen auf einem leicht tieferen Niveau wie die umgebenden Flächen. Siehe die Photographien bei Borrmann-Dücker, Royal Stelae, 41 Abb. 5, Klug, Stelen, 576 Abb. 31 und Delia, in: JARCE 36, 1999, 110 fig. 5, sowie die Beschreibung bei Klug, Stelen, 422. Im nun vorliegenden vollständigen Faksimile von Borrmann-Dücker et al. (bislang nicht publiziert, aber dem Übersetzer zur Verfügung gestellt) sind die betreffenden Stellen mit dunklem Hintergrund kenntlich gemacht.


  • Fundort

    • zwischen Assuan und Philae
      Gewissheit: certain
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Die Stele ist an einem hochaufragenden Felsen auf dem Weg von Assuan nach Philae, an der östliche Seite eines Felsens, in einer Gruppe von vier Inschriften (inkl. der Südlichen Stele und einer Stele Thutmosis’ II.), angebracht; siehe PM V, 245; Delia, in: JARCE 30, 1993, 82 mit Lageplan S. 81 Map IV; ders., in: JARCE 36, 1999, 108 Anm. 51; Klug, Stelen, 422 mit 553 Abb. 8.; Borrmann-Dücker, Royal Stelae, 34-37 mit Abb. 1-3 (dort mit dem Zusatz, dass sich das Areal jetzt im modernen Stadtgebiet von Assuan befindet).


Aktueller Ort

Kommentar zur Datierung:

  • Der König ist mit voller Titulatur genannt. Es ist das 5. Regierungsjahr angegeben.


Beschreibung

  • Es handelt sich um eine rundbogige Stele, wobei der Rundbogen zeimlich flach und breit gehalten ist. Das Bildfeld zeigt eine Szene des Erschlagens der Feinde: Der König, in der Mitte weit ausschreitend, trägt die Anedjti-Krone, eine runde Perücke mit Diadem und lang herunterhängendem Band, Königsbart, Halskragen, Schurz mit Gürtel und Stierschwanz, dazu einen Dolch im Gürtel, in der linken erhobenen Hand hält er, zum Schlag bereit, ein Sichelschwert, in der rechten Hand hält er einen Bogen, dazu einen Stock, an dem zwei knieende, an den Stock gefesselte und an den König bittflehende Feinde festgebunden sind. Zwischen seinen Beinen befindet sich ein auf dem Rücken liegender erschlagener Feind. Rechts hinter dem König steht in einer geschlossenen Kapelle der Gott Ptah: Er hat Mumiengestalt, trägt eine eng anliegende Kappe, Götterbart, Gegengewicht, und hält mit beiden Händen ein Zepter, dessen Spitze eine Kombination aus Was-, Djed– und Schen-Symbol darstellt. Auf der linken Seite, in Richtung Bildmitte, steht der Gott Amun-Re: Er trägt die Doppelfederkrone mit einem Band, Götterbart, Trägerhemd, Schurz mit Stierschwanz, in der linken Hand hält er ein Was-Zepter, in der rechten ein kurzes Sichelschwert. Am linken Rand hinter Amun-Re steht der Gott Chnum, mit Widderkopf und Widdergeweih, dreiteiliger Perücke, Schurz mi Stierschwanz, Halskragen, Was-Zepter in der linken Hand, Djed– und Was-Symbol auf Neb-Korb in der rechten Hand. Über der Szene schwebt die geflügelte Sonnenscheibe; aus hier hängen zwei kurze Uräen heraus, zu ihr sind keine Beischriften vorhanden. Das obere Stelenrund hat die Gestalt einer gebogenen Himmelshieroglyphe. Das sich unter der Szene anschließende Textfeld umfasst 12 Zeilen Text. Als Seitenbegrenzung für Bild– und Textfeld fungiert jeweils ein breiter Streifen (kein Was-Zepter, wie fälschlich bei de Morgan et al., Catalogue, 5 angegeben). Die Stelenoberfläche selbst ist leicht in den Stein eingetieft. Hieroglyphen und Bilder sind in versenktem Relief gehalten, von der Bemalung haben sich rote Farbreste an den Zeilentrennern erhalten. Siehe die Photographien bei Borrmann-Dücker, Royal Stelea, 41-42 mit Abb. 5-6, Klug, Stelen, 576 Abb. 31 und Delia, in: JARCE 36, 1999, 110 fig. 5, die Faksimiles in LD III, 81g und de Morgan et al., Catalogue, 5, sowie die ausführliche Objektbeschreibung bei Klug, Stelen, 422-423.


Bibliographie

  • – J. de Morgan et al., Catalogue des Monuments et Inscriptions de l’Égypte Antique, Première Série: Haute Égypte, Tome Premier: De la frontière de Nubie à Kom Ombos, Vienne 1894, 4-5 [F (Bildfeld), H (Textfeld), K].
  • – C. R. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Abt. III., Berlin o.J., Tf. 81g [F].
  • – W. Helck, Urkunden des Ägyptischen Altertums, Abt. IV, Urkunden der 18. Dynastie, Heft 20, Berlin 1958, 1665.5-1666 (Nr. 567) [B, *H].
  • – L. Borrmann-Dücker, Royal Stelae Revisited. Neue Überlegungen zu altbekannten Texten, in: S. C. Dirksen/L. S. Krastel (Hrsg.), Epigraphy Through Five Millennia. Texts and Images in Context, SDAIK 43, Wiesbaden 2021, 35 Abb. 1, 36 Abb. 3, 37 Abb. 3, 40-43 mit Abb. 5-6 [*P, *P (Bildfeld), *P (in situ), B, Ü (Auszug Bildfeld), K].
  • – A. Klug, Königliche Stelen in der Zeit von Ahmose bis Amenophis III, Monumenta Aegyptiaca 8, Turnhout 2002, 422-424, 428-430, 535, 553 Abb. 8, 576 Abb. 31 [*P, *B, *Ü, *K].
  • – P. Beylage, Aufbau der königlichen Stelentexte vom Beginn der 18. Dynastie bis zur Amarnazeit, ÄAT 54, Wiesbaden 2002, Teil 1: 149-155, Teil 2: 644-647 [B, *Ü, *K].
  • – PM V = B. Porter – R.B.L. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings, V. Upper Egypt: Sites, Oxford 1937, 245 [B].
  • – L. Gabolde, in: A. Gasse – V. Rondot (Hgg.), Séhel entre Égypte et Nubie: Inscriptions rupestres et graffiti de l'époque pharaonique, actes du colloque international, 31 mai – 1er juin 2002, Université Paul Valéry, Montpellier, Orientalia Monspeliensia 14, Montpellier 2004, 146-147 [B, Ü, K].
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  • – R. Delia, in: JARCE 36, 1999, 108–110, fig. 9 [P (Bildfeld), B, K].
  • – R. Delia, in: JARCE 30, 1993, 81, Map IV [Lageplan (Assuan-to-Philae-Road), K].
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  • – K. Zibelius, Afrikanische Orts– und Völkernamen in hieroglyphischen und hieratischen Texten, TAVO Beihefte 1, Wiesbaden 1972, 33 (V D a 90) [B, K].
  • – W. Helck, Urkunden der 18. Dynastie, Übersetzung zu den Heften 17-22, Berlin 1961, 203 (Nr. 567) [Ü, K].
  • – J.H. Breasted, Ancient Records of Egypt, vol. II. The Eighteenth Dynasty, Chicago 1906, 335-336, §§ 843-844 [Ü, K].
  • – C.R. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Text, Bd. IV., Oberägypten, Leipzig 1901, 120 (6.d) [K].
  • – J. de Rougé, Inscriptions hiéroglyphiques copiées en Égypte, IV, Paris 1879, CCLIV [H (Textfeld)].


Datensatz-Protokoll

  • – Juni 2019: M. Brose, Ersteingabe.


Autor:innen: Marc Brose
Datensatz erstellt: 27.06.2019, letzte Revision: 24.02.2023

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Marc Brose, "Nördliche Felsstele zwischen Assuan und Philae" (Objekt-ID THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/THE52274SJE7TNTUJBM3MNQSJY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)