Recto: Semna-Dispatches(Objekt-ID ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI)
Persistente ID:
ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI
Datentyp: Sammelüberschrift
Datierung: Amenemhet III. Nimaatre – 13. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
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Die Datierung des Papyrus basiert zum einen auf der Einordnung des archäologischen Fundkontextes, zum anderen auf text– bzw. konvolutinteren Überlegungen. Die Nekropole, in der das Konvolut gefunden wurde, kann in das Mittlere Reich und die frühe Zweite Zwischenzeit datiert werden (Leblanc, in: Memnonia 16, 2005, 33–34; Nelson, in: Memnonia 17, 2006, 115–116; Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 71). Über die im Grabschacht gefundenen Objekte ist keine chronologische Eingrenzung möglich, da viele dieser Gegenstände in Bestattungen des späten Mittleren Reiches gut belegt sind, teils sogar bis in die frühe 18. Dynastie fortlaufen (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 143–145). Laut Geisen, Commemoration Ritual for Senwosret I, 7, 10–15 würden Streufunde in der Umgebung sowie die Grabfunde selbst in Kombination mit Informationen aus den Papyri für eine Datierung der Bestattung in die mittlere 13. Dynastie sprechen.
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Die Papyri selbst sind unterschiedlichen Alters und erstrecken sich paläographisch (hieratisch) über einen Zeitraum von etwa einem Jahrhundert (Gardiner, Ramesseum Papyri, 1–2; Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149). Einen Terminus post quem für die Zusammenstellung des Konvoluts geben der Papyrus Ramesseum VI (Sobek-Hymnus) mit der Nennung Amenemhets III. (12. Dynastie, ca. 1818–1773 v. Chr.) sowie das Onomastikon auf Papyrus Ramesseum D, das ein mit dem Namen Sesostris’ III. (ca. 1837–1818 v. Chr.) gebildetes Toponym aufweist. Die älteste Gruppe bilden mit R.B. Parkinson die kursiv-hieroglyphischen Texte aus der späten 12. Dynastie, zu denen bspw. Papyrus Ramesseum V gehört (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149). Die jüngsten Texte gehören in die späte 13. Dynastie (bis ca. 1630 v. Chr.), da sie dem mathematischen Papyrus Rhind und dem Papyrus Boulaq 18 paläographisch aufgrund der runden Formen und stärkeren Verwendung von Ligaturen nahestehen (Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 150).
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Die Erstbeschriftung des Papyrus Ramesseum C (= Recto mit den Semna-Dispatches) gehört in die älteste Phase. Die Dispatches nennen das Jahr 3 eines unbekannten Königs, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Amenemhet III. handelt. Denn Text Nr. 6 ist an einen Beamten namens Samonth adressiert, den Smither, in: JEA 31, 1945, 10, Anm. 6 plausibel mit einem Mann gleichen Namens und gleicher Titel aus dem ersten Jahrzehnt dieses Königs identifiziert (vgl. auch Gunns Vorwort zu Smither, in: JEA 31, 1945, 5). Auch ein gewisser Ameny lässt sich mit einem Mann gleichen Namens aus der Zeit Amenemhets III. korrelieren, s. Kraemer/Liszka, in: JEgH 9 (1), 2016, 39.
- Die magischen Texte auf dem (technischen) Verso des Papyrus müssen logischerweise jünger sein, doch muss das nicht bedeuten, dass viel Zeit zwischen den Beschriftungsphasen lag. Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry, 149 datiert den Papyrus als Ganzes in die älteste Textgruppe, nicht nur das Recto allein, und Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 403 datiert Recto und Verso explizit ans Ende der 12. Dynastie.
Bibliographie
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– B. Kraemer, K. Liszka, Evidence for Administration of the Nubian Fortresses in the Late Middle Kingdom. The Semna Dispatches, in: JEgH 9 (1), 2016, 1-65 [*P,*F,*T,*U,*Ü,*K (alles Dispatch 7-9)]
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– P.C. Smither, The Semnah Despatches, in: JEA 31, 1945, 3-10 [*P,*T,*Ü,*K (alles Dispatch 1-8)]
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– C. Vogel, Ägyptische Festungen und Garnisonen bis zum Ende des Mittleren Reiches, HÄB 46 (Hildesheim 2004), 78–87 [U,Ü,K (alles Dispatch 1-8)]
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#Allgemeine Literatur:
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– R.B. Parkinson, Reading Ancient Egyptian Poetry. Among Other Histories (Chichester, Malden, MA 2009), 138–172 [*Fundsituation und Kontext]
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– M. Downing, R.B. Parkinson, The Tomb of the Ramesseum Papyri in the Newberry Papers, The Griffith Institute Oxford, in: BMSAES 23, 2016, 35-45 [Fundsituation]
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– C. Geisen, A Commemoration Ritual for Senwosret I. P. BM EA 10610.1-5/P. Ramesseum B (Ramesseum Dramatic Papyrus), YES 11 (New Haven, CT 2018), 2–7 [Fundsituation]
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– A.M. Gnirs, Nilpferdstoßzähne und Schlangenstäbe. Zu den magischen Geräten des so genannten Ramesseumsfundes, in: D. Kessler – R. Schulz – A. Verbovsek – S. J. Wimmer – M. Ullmann (Hrsg.), Texte – Theben – Tonfragmente. Festschrift für Günter Burkard, ÄAT 76 (Wiesbaden 2009), 128-156 [Fundsituation]
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– B. Leach, A Conservation History of the Ramesseum Papyri, in: JEA 92, 2006, 225-240
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– C. Leblanc, Recherches et travaux réalisés au Ramesseum durant la mission d’octobre 2004 à janvier 2005, in: Memnonia 16, 2005, 19-45 [Fundsituation]
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– L.D. Morenz, Beiträge zur Schriftlichkeitskultur im Mittleren Reich und in der 2. Zwischenzeit, ÄAT 29 (Wiesbaden 1996), 144–149 [Ramesseumskiste]
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– M. Nelson, La tombe d’une nourrice royale du début de la XVIIIème dynastie découverte au Ramesseum. Concession funéraire STI.Sa05/pu01, in: Memnonia 17, 2006, 115-129 [Fundsituation]
- – R.B. Parkinson, The Tale of the Eloquent Peasant (Oxford 1991), XI–XIII, XXVI–XXVIII [Fundsituation]
Hierarchiepfad(e):
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Peter Dils, "Recto: Semna-Dispatches" (Objekt-ID ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.1, 14.2.2025, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/ZWQKAFZ4YVAZVDBA53WAXCFDDI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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