Satz ID IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI
das bedeutet, daß er schweigt in Schwäche/Benommenheit/Erstarrung(?), ohne zu reden,
wie einer, der unter dg.y ist (oder: an dg.y leidet) wegen etwas, das von außen hineingetreten ist (d.h. ein Krankheitsdämon).
Kommentare
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- gm.w: Wird mit dem ermüdeten Mann als Determinativ geschrieben. Breasted, Surgical Papyrus, 297 übersetzt gmw mit "mourning, sadness" und er erkennt in der Hungersnotstele ein Verb gmw "to mourn". In Wb. V, 169.14-16 werden alle Belege unter dem Substantiv gmw (später auch gmw.t) eingetragen, auch der Beleg der Hungersnotstele (DZA 30.654.420 = Wb. IV, 169.14), mit der Bedeutung: "Schwäche (des Körpers, in den Gliedern). Auch vom Herzen, das in Schwäche ist, d.h. traurig". Das bedeutet, daß gm.w nur auf das Herz bezogen die (übertragene) Bedeutung "traurig" annimmt. In Faulkner, CDME, 289 wird zwischen gmw: "mourning", gmw "weakness(?)" und gmw.t: "weakness" getrennt. MedWb II, 919 erwägt für die Stelle in pEdwin Smith 8.17 zwei mögliche Übersetzungen: "Schwäche; Benommenheit". Hannig, HWB, 970 erwägt noch eine dritte Interpretation: "*Schwäche, Benommenheit; *Erstarrung". Allen, Art of Medicine, 87 übersetzt mit "in depression"; Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 158 haben "in drowsiness". Westendorf, Grammatik, 48, § 77 fragt sich, ob dgm: "benommen sein" und gmw von der Wurzel her (Wortbildung mit d-Präfix) zusammengehören könnten. Eine afroasiatische Etymologie für gm.w findet sich bei Takacs, in: DE 39, 1997, 90 (NR. 48).
- dg.y: Ist in pEdwin Smith 8.17 ein Substantiv, das wohl einen krankhaften Zustand beschreibt. Es wird ohne Determinativ geschrieben, so daß unklar ist, was gemeint ist. Trotzdem schreibt Breasted, Surgical Papyrus, 297, daß dgy kein seltenes Wort ist, aber die Bedeutung im medizinischen Zusammenhang sei schwer zu ermitteln: es muß etwas unerwünschtes sein wie "be feeble, be paralysed" oder "feebleness, paralysis" und er übersetzt mit "feebleness(?)". Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 45 meint, daß es etwas wie "Geistesabwesenheit, Taumel o.ä." sein muß. Wb. V, 499.3-4 liefert keine Übersetzung. MedWb II, 991 hat "weich" für einen adjektivischen Beleg (Adjektivverb) und "Schwäche" für das Substantiv in Fall 22 von pEdwin Smith (daher Hannig, HWB, 1061: "*weich" und "*Schwäche"). Allen, Art of Medicine, 87 folgt den Gedanken von Breasted: "one who has paralysis". Das hängt vielleicht mit einer Stelle in der Israelstele zusammen (Zl. 6: DZA 31.471.040), wo von den Füßen gesagt wird, daß sie dgꜣ.y sind (ist in Wb. V, 495.6 unter dq.w: "ob barfüssig (d.h. ohne Sandalen)?" eingetragen; vgl. Lesko, DLE IV, 144 dgꜣ: "to go barefoot"). Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 158 haben "one who has a fixed gaze", d.h. sie erkennen einen Zusammenhang mit dem Verb dgi̯/dgꜣ: "erblicken".
- n ꜥq.t={f}: Das Suffixpronomen =f wurde vom antiken Schreiber getilgt. Vielleicht hat er ursprünglich ein n sḏm.t=f angesetzt: "als er noch nicht hineingegangen ist". Etwas, das von außen eingetreten ist, ist eine Umschreibung für eine von einem Dämon verursachte Krankheit.
Persistente ID:
IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd2tPOlPjSkNAnnWUws5MgeI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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