Satz ID IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU
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pꜣy=j šdi̯: Eine ungewöhnliche Infinitivkonstruktion, die zudem noch durch einen Konjunktiv fortgesetzt wird. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig, 2. Auflage, 1933 schloss den Satz noch an das Vorherige an, bot aber zwei Erklärungsmöglichkeiten: (1) S. 83, § 188: wn nkt ḫpr.w r=j pꜣy=j šdi̯...: "es ist mir etwas zugestossen, (nämlich) dass ich mein Herz nehme...". Unklar ist, ob er dies im Sinne seines § 813 (nachgestellter Umstandssatz mit jr, vgl. den Kommentar dort) an den vorherigen Satz anschließen wollte oder nicht. Falls (1a) er dies dachte, dann ergäbe sich als inhaltliches Problem, dass dann Anubis aufgefordert würde, schon dann für Bata zu sorgen, wenn dieser sich das Herz herausnimmt, was dem Folgenden widerspricht. Die Möglichkeit, hierin einen eigenen Satz zu sehen (1b): "Wenn du erfährst, dass mir etwas, nämlich mein Herausnehmen (...), widerfahren ist", ist ebenfalls auszuschließen, da hier wieder der zugehörige Hauptsatz fehlen würde (der nächste Satz beginnt wieder mit einer jr-Konstruktion). (2) S. 199, § 410: "(Was mir begegnen wird, ist) dass ich mein Herz nehme und...". Dies wird jedoch m.E. dem originalen Wortlaut nicht gerecht, denn es unterschlägt ꜥmꜣ〈m=k〉 r-ḏd wn. Die von Erman gegebene Übersetzung würde, parallel zum vorigen Satz, vielleicht *jr pꜣ ntj ḫpr r=j pꜣy=j šdi̯ ḥꜣ.tj=j... zu lauten haben. Andere Erklärungsversuche gibt es nicht. Sollte es sich um einen Nominalsatz nach dem Muster pꜣ B ø handeln (vgl. zu diesem Satztyp mit Beispielen F. Neveu, La langue des Ramsès. Grammaire du néo-égyptien; Paris 1996, S. 225)? Jedoch wäre dies dann mit "Mein Mein-Herz-Herausnehmen (ist es)" zu übersetzen. Kann man aber in diesem schon grammatisch elliptischen Satz dann auch noch eine zusätzliche inhaltliche Ellipse ("(Es geht im Folgenden um) das Herausnehmen meines Herzens") sehen? M.E. wäre bei einer derartigen Interpretation des Inhaltes wie bei Ermans zweiter Übersetzung eher eine weitere jr-Konstruktion zu erwarten.
ḥrr.t meint eigentlich die Blüte. Da aber sowohl die Tanne als auch die in den Übersetzungen meist für ꜥš genannte Pinie Nadelhölzer sind, haben sie keine Blüten. Dass hier ein Zapfen gemeint ist, ist unwahrscheinlich, viel eher könnte ḥrr.t hier für die Baumkrone stehen.
Persistente ID:
IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd36XU4QNi0eYozUS8tkoPLU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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