Satz ID IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk



    verb_3-lit
    de
    verletzt sein

    Partcp.pass.ngem.sgm
    V\ptcp.pass.m.sg

    substantive_masc
    de
    Augenbraue

    Noun.du.stpr.3sgm
    N.m:du:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m. nach Dual]

    (unspecified)
    -3sg.m

    verb_3-inf
    de
    tun

    SC.pass.ngem.nom.subj
    V\tam.pass

    substantive_masc
    de
    Fall

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    verb_4-inf
    de
    (Augenbraue) hochziehen(?)

    Inf.t
    V\inf

    adverb
    de
    nach oben

    (unspecified)
    ADV

    substantive_masc
    de
    Fall

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    verb_3-lit
    de
    bedecken

    Inf
    V\inf

    adverb
    de
    nach unten

    (unspecified)
    ADV

    preposition
    de
    wie

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Der welcher ist

    Rel.pr.sgm
    PRON.rel:m.sg

    preposition
    de
    [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de
    blinzeln

    Inf
    V\inf

    substantive_masc
    de
    Gesicht

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m




    4.4
     
     

     
     

    preposition
    de
    [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de
    weinen

    Inf.t
    V\inf
de
(und) seine Augenbrauen sind verstümmelt (d.h. verzerrt(?)),
(wobei) (durch die eine Augenbraue) ein Fall von Hochziehen(?) nach oben und (durch die andere Augenbraue) ein Fall von Abdecken/Verbergen nach unten gemacht wurde,
wie der, der blinzelt/zwinkert, (indem/während) sein Gesicht weint (oder: verweint ist).
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - jꜣṯ: Bedeutet laut Wb. I, 34.21-22: "verstümmelt werden o.ä.; weh tun, schmerzen" (passiv und intransitiv). In Wb. wird keine aktiv-transitive Bedeutung "verletzen" angegeben (vgl. dazu auch die Kausativform sjꜣṯ); siehe jedoch MedWb I, 20, § 1 "schmälern, verringern, verstümmeln" mit Verweis auf pEdwin Smith Fall 47 (daher: Hannig, HWB, 24: "verstümmelt, verletzt werden; schmälern, verringern"). Breasted, Surgical Papyrus, 198-199 vermerkt, daß das Verb neben der ursprünglichen Bedeutung "to wound, to injure" (vgl. dazu das Determinativ eines Beines mit einem Messer darin, Gardiner D57) auch die Bedeutung "to twist, to distort" und "to divert" hat, aber der angeführte Beleg Tb. 115 nach pNu ꜥḥꜥ.n rʾ=f ꜣṯ.w (DZA 20.239.270) wird in Wb. bei "weh tun, schmerzen" untergebracht. MedWb I, 20-21 liefert keine eindeutige Übersetzung, aber glaubt nicht an "distorted", weil der Zusammenhang in Papyrus Edwin Smith Kol 4.3 (Fall 7) eher an ein krampfartiges Zucken denken läßt (wegen n ḥr.w: "nach oben", n ẖr.w: "nach unten" und ṯrm: "zwinkern"). Nicht viel anders als Breasteds "verzerrt sein" übersetzt Ebbell, "seine Augenbrauen sind verzogen (?)" mit einem Fragezeichen. Auch Grundriss IV/1 operiert mit der Bedeutung "sich verziehen": "es verziehen sich seine beiden Augenbrauen". Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 41 hat "krampfartig verzogen" und Westendorf, Handbuch Medizin, 718: "Seine beiden Augenbrauen sind verzogen/verkrampft", womit die Bedenken von MedWb aufgegriffen werden. Allen übersetzt "his eyebrows knit" ("to knit one's brow" = "die Augenbrauen zusammenziehen" oder "die Stirn runzeln"). Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 76 verbinden jꜣṯ mit dem vorangehenden mdwi̯=f: "his speech is distorted" (dann natürlich mit dem Substantiv mdw=f: "seine Rede") und auch MedWb I, 21, Anm. 2 erwägt (mit Fragezeichen!) eine Anbindung an mdwi̯=f im Stativ: "er kann nicht seinen Mund öffnen, daß er redet, indem er verkrampft ist". Das Problem dabei ist jedoch die grammatische Anbindung von jnḥ.wj jri̯ .... Die Übersetzung von Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 76: "His two eyebrows maintain a diseased condition" erfordert jnḥ.wj ḥr jri̯.t ... und zp n.j sfr.t n ḥr.w muß direktes Objekt von jri̯ sein, was mit jri̯ als Stativ nicht möglich ist. In Fall 47 (Kol. 17.13) wird mit jꜣṯ das Abnehmen von (fiebriger) Hitze beschrieben (übertragene Bedeutung von "verstümmeln, verletzen; schmälern"). Breasted, Surgical Papyrus, 424 übersetzt zwar mit "to abate", meint aber eine passivische Ableitung von "to divert, turn aside" (ähnlich Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 288, 289, mit Fragezeichen). Bardinet, Papyrus médicaux, 517 hat "s'arrêter", das er auf die wörtliche Bedeutung "se rompre" (d.h. (intrans.) "reißen, brechen, wegbrechen") zurückführt ("s'arrêter / aufhören" statt "verringern" geht auf Breasteds Interpretation von r tꜣ als "gänzlich weg" zu: Surgical Papyrus, 154). Allen, Art of Medicine, 105 hat "to shorten" im Passiv. Grundriß hat kontextbezogen und relativ neutral "nachlassen" (intrans.).
    - sfr/sfri̯: Ist ein Hapax; fehlt in Wb. III und Wb. IV. Grammatisch kann es ein kausatives II-rad. Verb sfr oder ein IV-Inf. Verb sfri̯ sein. Breasted, Surgical Papyrus, 199 errät die Bedeutung "to draw" aus dem Zusammenhang. MedWb II, 746 gibt keine Übersetzung, sondern beschreibt den Zusammenhang als "krankhafte Tätigkeit der Augenbrauen", bei der man an "hochziehen, sich nach oben bewegen" denken könnte (daher Hannig, HWB, 754: "eine krankhafte Tätigkeit der Augenbrauen (*hochziehen)"). MedWb II, 746, Anm. 2 erwägt eine alternative Lesung s:ft (kausatives II-Rad. Verb der Wurzel ft: "sich abwenden"); ebenso Westendorf, Grammatik, 184, § 254.d. Ein Verb s:fr/s:fri̯ mit dem schlagenden Arm als Determinativ existiert nicht, auch nicht das Symplex fr/fri̯. Die Übersetzung von sfr durch Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 76: "to maintain a diseased condition" ist eigentlich eine Kontextumschreibung.
    - rmi̯.t: Das t ist klein (aber vgl. sḥd.t weiter im gleichen Satz). Grammatisch liegt entweder ein Infinitiv vor, wobei dann die Präposition ḥr zu ergänzen ist: ḥr=f 〈ḥr〉 rmi̯.t: "sein Gesicht weint / ist am Weinen" (Haplographie beim Zeilenumbruch), oder es ist ein Pseudopartizip ḥr=f rmi̯{.t}: "sein Gesicht ist verweint". Da beim vorangehenden Verb ṯrm das Determinativ nachträglich über die Zeile geschrieben wurde, liegt in diesem Satz mindestens ein Fehler vor. Vielleicht war ursprünglich n.tj ḥr ṯrm ḥr rmi̯.t: "einer, der (gleichzeitig) zwinkert und weint" zu lesen.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch ; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 13.02.2018

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3irTmwVqEiGgI5jXCjKCuk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)