Satz ID IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY
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oder: Sie haben ihre magische Wirkung vor der ganzen Menschheit verborgen, die (sie) (jedoch?) lesen kann als/in den Weisheitslehren.
- jmn: Gardiner hat dieses Verb transitiv übersetzt: "They concealed their magic from all the world, (but it is) read in a book of instruction" (gefolgt von Wilson, Daumas, Lichtheim, Parkinson, Grandet, Quirke; Kaplony, in: GM 204, 2005, 60-61). Um den Gegensatz zwischen "verbergen" und "lesen" zu überbrücken, wird tꜣ-tmw dann nicht als "Menschheit", sondern als "die (Volks)massen" oder "das gemeine Volk" übersetzt (so eindeutig Lichtheim, Parkinson, Grandet, Kaplony), im Kontrast zum Schreiber-Eingeweihten, der die Magie in den Schriften lesen kann. Andere übersetzen intransitiv und fangen mit ḥkꜣ einen neuen Satz an: "Sie sind verborgen, aber ihr Zauber erstreckt sich auf alle Menschen" (Spiegel; ähnlich Schott, Brunner, Bresciani, Wildung, Assmann, Hornung, Vernus, Fischer-Elfert). Der Vorteil der intransitiven Übersetzung ist, daß šdi̯ sich problemlos auf ḥkꜣ=sn oder tꜣ-tmw beziehen kann, bei einer Übersetzung "sie sind verborgen" erwartet man jedoch st jmn(.w) (vgl. gleich anschließend st šmi̯). Soll man jmn als ein sḏm=f Passiv verstehen (ein Adjektivalsatz wäre jmn st) oder ist jmn.t ein Substantiv: "ihr Geheimnis"?
- ḥkꜣ: für die magische Wirkung, die von den Schriften ausgeht, siehe Vernus, Sagesses, 282, Anm. 51; Fischer-Elfert, in: Tait (Hg.), Encounters, 126 und 128-130.
- šdi̯: wird teilweise auf ḥkꜣ=sn bezogen, d.h. auf die Schriften der Weisen, teilweise auf tꜣ-tmm. Bezogen auf die Schriften kann šdi̯ ein unpersönliches Passiv sein (so etwa Gardiner, Wilson, Daumas, Lichtheim, Grandet) oder ein Stativ (so Vernus, Sagesses, 282, Anm. 52; Kaplony, in: GM 204, 2005, 71, Anm. 19) oder eventuell ein Partizip Passiv (etwa Bresciani, Parkinson, Quirke?, Fischer-Elfert?), bezogen auf tꜣ-tmm ist es ein Partizip Aktiv (so Spiegel, Schott, Brunner, Wildung, Assmann, Hornung, Fischer-Elfert?).
- šdi̯ m sbꜣ.yt: die meisten Bearbeiter übersetzen mit "(lesen) in den Lebenslehren" oder "(lesen) aus ...", nur Vernus hat "(lesen) als ...".
- sbꜣ.yt: manche Bearbeiter fügen implizit ein Possesivpronomen in die Übersetzung ein (Schott, Brunner [HdO, 138], Assmann, Hornung, Grandet, Quirke). Lichtheim und Parkinson betrachten das anschließende st als Suffixpronomen und halten šm.t für einen Infinitiv und Subjekt von dem, was folgt, aber dies ist grammatisch problematisch.
Persistente ID:
IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Anja Weber, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4jn0mD9QUCskWBCocw9WHY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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