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- ḥꜣy.t: Wb. III, 14.8: "in der Verbindung: ḥꜣ.yt n.t ẖn zwn.w als Wundverband". Die Bedeutung leitet sich aus der Glosse (Kol. 5.4-5) ab, in der das Wort sšd: "Binde" als Erklärung geboten wird (Breasted, Surgical Papyrus, 222; MedWb II, 582). Deshalb kann das Wort nicht mit der Wurzel ḥꜣi̯: "nackt sein" zusammenhängen, sondern mit ḥꜣ(y)t: "eine Art Schurz", ḥꜣ.tj: "Hülle, Umhang" und ḥꜣ.tjw: "feines Leinen".
- ẖn: Ist nur in diesem Text belegt und wird von Wb. III, 368.11: "als Art Verbandstoff" aufgefaßt. Breasted, Surgical Papyrus, 222 verweist zuerst auf Wörter wie ẖn.t: "Tierhaut; Schlauch", ẖn: "Art Sack" und ẖn: "Zelt", aber die passen nicht zum Determinativ der Buchrolle. Auch erwartet er keinen ledernen Gegenstand, wenn es mit einem Wundverband zusammenhängt (Breasted, Surgical Papyrus, 224). Deshalb greift er einen Vorschlag von Sethe auf, daß es ein Substantiv ist, abgeleitet vom Verb ẖn: "to approach, to near" ("(sich) nähern"), daher "nearness, approach, association, use", was ihn zu ẖn zwn.w: "(for) physician's use" führt. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 31 vermutet, daß ẖn "eine dünne Haut gewesen" sein kann, "die auf eine eigene Weise zubereitet war, und die der Arzt als Bedeckung über die Wunde benutzte, und dann wahrscheinlich so, wie man heutzutage Guttaperchapapier gebraucht". MedWb II, 683-684 kehrt zu den Wörtern für Tierhaut, Schlauch, Sack und einen weiteren Behälter zurück und fragt sich, ob es sich um eine Art "Bereitschaftstasche", ein "Besteck (des Arztes)" handeln könnte. Diese Hypothese wird von allen neueren Übersetzungen übernommen. Brawanski, in: SAK 35, 2006, 45, Anm. 3 und 60, Abb. 3 verweist auf ein koptisches Holzköfferchen mit zahlreichen Kompartimenten, das von Daressy, in: ASAE 10, 1909, 254-257 veröffentlicht und für einen Ärztekoffer gehalten wurde. Westendorf, Erwachen der Heilkunst, 74 und Abb. 12 hält einen Kasten mit einem Sack darin, in einer Szene mit einer augenärztlichen Behandlung im Grab des Ipi, für eine Bereitschaftstasche ("ein Kasten mit Schriftrollen und Medikamenten"). R.-A. Jean, La chirurgie en Égypte ancienne, Paris 2012, 124, Fig. 310.a-c zeigt drei gemalte Kästen im Grab des Hesire, die er für Kästen mit medizinischen Gerätschaften hält (aus: Quibell, Excavations at Saqqara, 1911-1912, V. The Tomb of Hesy, Le Caire 1913, 21 (Nr. 12 = Fig. 4 und Tf. XVI), 33 (Nr. 65 = Fig. 14 und Tf. XXI), 34 (Nr. 67 = Fig. 15 und Tf. XXI)); vgl. auch S.K. Kolta und D. Schwarzmann-Schafhauser, Medizinische Kästchen aus dem Land Ägypten, in: JCoptS 5, 2003, 107-114 und Tf. 20-25.
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