Satz ID IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4




    9,8

    9,8
     
     

     
     

    particle
    de
    [Negationswort, systematisch unterschieden von n]

    (unspecified)
    PTCL

    verb
    de
    Vertrauen haben (zu jmdm.)

    Inf
    V\inf

    substantive_masc
    de
    Herz

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de
    mittels

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de
    (etwas) vernachlässigen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg




    [•]
     
     

     
     
de
Es gibt kein Vertrauen in einen Nachlässigen.
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Johannes Jüngling, Anja Weber, Samuel Huster, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - Die Rekonstruktion dieses Verses ist noch nicht eindeutig geklärt. Hier wird mit Quack, in: BiOr 57, 2000, 540 an den erhaltenen Verspunkten festgehalten und von der Segmentierung durch Fischer-Elfert abgewichen. Quack übersetzt: "Es gibt kein Vertrauen zum Trägen. / Ein Fall übler Rede ist wahrnehmbar an seinen Worten. / Ergreife die Tugend auf der Matte".

    (die folgenden Anmerkungen gehen auf eine frühere Bearbeitung des Textes zurück:)

    oder: Es gibt kein Vertrauen in einen Nachlässigen, (indem/wenn) eine schändliche/unwürdige Äußerung stehenbleibt (wörtl.: übrigbleibt).
    oder: Es gibt kein Vertrauen in einen Nachlässigen: ein Fall von schändlicher/unwürdiger Äußerung ist auf Grund seiner Worte ersichtlich (oder: aus seinen Worten erkannt worden).
    oder: Es gibt kein Vertrauen in einen, der einen Fall von schändlicher/unwürdiger Äußerung vernachlässigt. (?)

    - Die Rekonstruktion dieses Verses ist noch nicht eindeutig geklärt. Drei oder vier Handschriften haben das Wort zp (in oIFAO 2010 ist ausreichend Platz, um es zu ergänzen: die Textsynopse von Fischer-Elfert ist dahingehend zu korrigieren), in zwei Handschriften fehlt es. Vier Handschriften haben einen Verspunkt hinter wsfꜣ. Leider sind alle mit Verspunkten versehenen Handschriften am Satzende zerstört, so daß unklar ist, ob der Satz mit ḥwr.w aufhört, oder erst mit ꜥrq mdw.t (so vermutlich oGaál). Da ꜥrq in (zp) ḫnw ḥwr.w ꜥrq (⸮ḥr?) mdw.t=f sich nur schwer als Pseudopartizip übersetzen läßt (es gibt im Augenblick keinen Grund, um 〈ḥr〉 ꜥrq oder 〈r〉 ꜥrq zu ergänzen und die Übersetzung von Vernus "On ne laisse pas passer une expression méprisable jusqu'à la fin du propos" wird durch den erhaltenen Versanfang in oIFAO 2010 hinfällig), wird der Satz vermutlich doch mit ḥwr.w zu Ende sein. Eine sinnvolle Übersetzung erreicht man bei Erhaltung des Verspunktes nur, wenn zp als Verb verstanden wird und wie ꜥrq ein akt. Partizip oder ein sḏm=f ist: "Wer eine schändliche/unwürdige Äußerung stehenläßt, ist einer, der die/seine Rede beendet." bzw. "Bleibt eine schändliche/unwürdige Äußerung stehen, ist die Rede am/zu Ende."
    - wsfꜣ: ist dies das Substantiv "der Nachlässige" oder "die Vernachlässigung" (eventuell wsf.t), wobei mit (zp) ḫnw ḥwr.w ein neuer Satz anfängt? Oder ist es akt. Partizip mit nachfolgendem direktem Objekt? In letzterem Fall (so Fischer-Elfert: "Es-gibt-kein-Vertrauen in-den,-der-einen-Vorwurf-ignoriert") darf (zp) ḫnw ḥwr.w eigentlich nicht mit einem Verspunkt abgetrennt sein.
    - zp: ist dies das Substantiv "Mal; Fall, Angelegenheit" oder das Verb zpi̯: "übrigbleiben"? Als Substantiv ist es nicht unbedingt erforderlich, was erklären würde, weshalb es in zwei Handschriften fehlt.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch ; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

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Persistente ID: IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Johannes Jüngling, Anja Weber, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd6JqLbvF8Uj0r39DvVdDlg4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)