Satz ID IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ



    verb_2-gem
    de [aux.]

    Partcp.act.ngem.plm
    V\ptcp.act.m.pl

    preposition
    de [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de stehlen

    Inf_Aux.wn
    V\inf

    preposition
    de [Präposition]

    Prep.stpr.1pl
    PREP:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl




    ⸮•?
     
     

     
     

    preposition
    de [Bildungselement des Präsens I]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de fertigen

    Inf.t
    V\inf

    substantive_masc
    de Spießbraten

    Noun.pl.stabs
    N.m:pl

    preposition
    de für (jmd.)

    (unspecified)
    PREP

    substantive
    de [Substantiv oder ein substantivischer Ausdruck]

    Noun.pl.stabs
    N:pl




    rto y+4,3 = Condon 88,3
     
     

     
     

    substantive_fem
    de Witwe

    Noun.pl.stabs
    N.f:pl





     
     

     
     

de Diejenigen, die von uns stahlen, bereiten (nun) Bratenstücke für [---] (und) [Wit]wen (?).

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Peter Dils, Anja Weber (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 24.10.2023)

Kommentare
  • wn: Gardiner hatte danach ein m gelesen (vgl. DZA 23.927.150), Condon dagegen eine w-Schleife, bei der es sich um einen Zusatz zum wn handeln wird. Ihre Übersetzung: "Those who took from us the food of [--- are (now)] widows" wurde von J. Assmann, in: JEA 70, 1984, S. 166 abgelehnt, ohne dass er einen anderen Vorschlag machte. Das wn ihrer Übersetzung ist jedenfalls nicht der Präteritalkonverter oder das wn der Existenz, sondern der Nominalkonverter zur Bildung präteritaler Partizipialkonstruktionen. Zur Verwendung undeterminierter, nominalisierter Partizipien als Subjekt in einem Adverbialsatz vgl. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik, Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 180, § 380, zweites Beispiel.

    jṯꜣ.ṱ: Condon übersetzte aktivisch: "Those who took from us...", , nahm also eine infinitivische Konstruktion wn ḥr sḏm an. J.E. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period, Princeton/New Jersey 1994, S. 171 vermutete dagegen ein stativisches wn sḏm(.w): "which had been captured by us and broiled", was seinen Angaben zufolge "in a phrase referring to large fowl" erscheint (verband er das nꜣ ꜥꜣ.w des vorigen Satzes mit dem ꜣpd des Satzes davor?). Auch J.F. Quack, in: T. Scheer, M. Lindner (Hgg.), Tempelprostitution im Altertum. Fakten und Fiktionen, Oikumene 6, Berlin 2009, S. 159 ging von einem Stativ aus: "Wer unter uns gefangen ist". jṯꜣ ist aber jedenfalls kein Terminus des Vogelfangens und das Nachfolgende wäre dann noch schwerer zu deuten. Aus diesem Grund wird mit Condon ein Infinitiv angesetzt; das ist vielleicht zu tilgen oder als Infinitivaffix zu deuten.

    jm=n: Verspunkt nach Gardiner, vgl. DZA 21.475.350. Weder Condon noch Kitchen haben ihn mitgelesen, so dass fraglich ist, ob er wirklich dasteht. Auf dem Foto ist er nicht zu erkennen, es sei denn, er ist identisch mit der Verdickung am oberen rechten Ende der Hacke.

    jri̯.t: Roter, supralinearer Zusatz. Der Punkt über der Endung wird sicher kein Verspunkt sein (so Condon, S. 30), sondern ein reiner Füllpunkt. Gewöhnlich werden Korrekturen jeweils über der Zeile nachgetragen und nicht unter ihr, weswegen der Zusatz contra Condon und Kitchen eher zu diesem Satz zu ziehen ist als zum letzten der vorigen Zeile (so auch schon die Vermutung auf DZA 21.475.350). Durch das jri̯.t vor mꜣꜥq.w ergibt sich eine bessere Aussage - ehemalige Diebe sind zu Wohltätern (oder zu Dienern?) geworden - als Condons Übersetzung. Zusätzlich wirkt auch die grammatische Konstruktion glatter, da bei Condon die Adverbiale jm=n regelwidrig vor dem direkten Objekt (mꜣꜥq.w) steht. J.F. Quack, ebd., fügte das nachgetragene jri̯.t ebenfalls hier ein und übersetzte den Satz mit "Wer unter uns gefangen wurde, wurde zu Grillgut gemacht für [die Witw]en". Zum Satzbeginn s. oben die Anm. zu jṯꜣ.ṱ. Um das Prädikat des Hauptsatzes, also das nachgetragene jri̯.t, tatsächlich so übersetzen zu können, ist aber mindestens die Ergänzung einer Präposition vor mꜣꜥq.w erforderlich. Zugegebenermaßen klingt Quacks Übersetzung als Teil einer wörtlichen Rede von Vögeln und Fischen logischer als die hier gegebene. Andererseits ist die Bedeutung der Passage aufgrund der Zerstörungen unsicher und auch die von von Quack als sicher angesetzte Lesung des Nomens mꜣꜥq.w ist keineswegs sicher, da die Schreibung singulär ist, vgl. U. Verhoeven, Grillen, Kochen, Backen im Alltag und im Ritual Altägyptens. Ein lexikographischer Beitrag, Bruxelles 1984 (RiEg 4), S. 62-63, Dok. 17.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Peter Dils, Anja Weber, Satz ID IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd7bpAVrWqkR6mYMQa8q0UbQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)