Satz ID IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg
Kommentare
-
- rḏi̯.t: Leitz übersetzt mit "geben". Westendorf, Handbuch Medizin, 384 emendiert zu rḏi̯.t 〈r tꜣ〉 "beseitigen" (mit Fragezeichen). Osing, in: FS Kákosy, 475 übersetzt "einwirken auf ein ꜥpšꜣyt und ein qꜣdyt(?)", aber dann würde man zumindest eine Präposition erwarten. Möchte man diese beiden Insekten los werden, oder werden sie als Droge "verabreicht", um die Krankheit zu bekämpfen?
- ꜥpšꜣy.t: Leitz, Tagewählerei, 43-44 schlägt mit Keimer, in: ASAE 33, 1933, 114-118 (S. 117: "désigne vraiment des coléoptères nécrophages") [vgl. eine zusätzliche Notiz in ASAE 37, 1937, 155-156] "Aaskäfer" als Übersetzung vor; s.a. Osing, in: FS Kákosy, 475 (mit Belegen und Identifikationsdiskussion, vor allem auf der Grundlage von Tb 36: vorgeschlagen wurden u.a. eine Art Käfer und eine Schabe, Kakerlake); zur Etymologie s. Hoch, Semitic words, 66-67 *ḥippušīta?: "beetle, grasshopper"; Demotisch-Altkoptische Cypher-Schrift epše/*ⲉⲡϣⲉ (Westendorf, KHWB, 38; pMag London & Leiden, Vso II, 17). Vernus/Yoyotte, Bestiaire, 46, 67, 77 83, 430, 433, 435, 446 ordnen den ꜥpšꜣy.t-Käfer der Gattung Dermestes (Speckkäfer) zu, so auch Meeks, in Fs Brovarski, 289-290. Osing, Tebtynis, 123-124, Anm. (j): ꜥpšꜣy.t ist eine Käferart, am ehesten eine Schabe, Kakerlake (Blatta orientalis). Wb. 1, 181.18 und 181.19 unterscheidet zwischen ꜥpšꜣy: "Art Käfer?" und ꜥpšꜣy.t: "Art Heuschrecke?" (vgl. DrogWb 86: ꜥpšꜣy.t: "vielleicht eine Art Heuschrecke nach Totb. des Nu, Spruch 36") und sogar ꜥpšw.t: "ein Tier [wohl mit einem der vorstehenden identisch] (Wb. 1, 182.1), aber die Identifikation als Heuschrecke beruht auf einer Fehllesung des Determinativs [ein dreibeiniges Insekt, das nicht wie eine Heuschrecke aussieht] im Totenbuch des Nu (siehe Osing, in: FS Kákosy, 475, Anm. 13; Lapp, The Papyrus of Nu, Tf. 23) und alle drei Lemmata gehören wohl zusammen.
- qꜣdy.t: Ebenfalls noch in pEbers §339, Kol. 56.13 (Rezept gegen eine Augenkrankheit), pBrooklyn 47.218.48+85 und oDeM 1066 belegt. Osing, in: FS Kákosy, 476 meint, dass es ein kleines Tier sein muss, weil das Innere zur Arznei verarbeitet wird (geht auf DrogWb 515 zurück). Laut Leitz, Magical and Medical Papyri, 59 Anm. 63 eventuell ein Käfer. Leitz verweist auf das ähnlich geschriebene qꜣy.t-Tier bei Verhoeven, RdE 43, 1992, 177 und 189, und auf die qꜣd/qꜣd.t-Pflanze. Die qꜣd/qꜣd.t-Pflanze lässt sich als Qat (Catha edulis) identifizieren, s. Aufrére, BIFAO 86, 1986, 11-18 und Meeks, in FS Brovarski, 290. Zur Etymologie der Wurzel qꜣd s. Westendorf, in: FS Winter, 1994, 265-267. Osing, Tebtynis, 123-124, Anm. (j): Bezeichnung von "etwas, das vom Himmel ins Kraut fällt", also eine Bezeichnung von "(Schwärmen von flugfähigen) Käfern, ... aber wohl nicht von Heuschreckenschwärmen"; im Tebtynis-Onomastikon wird eine qꜣdy.t als ein großes ꜥpšꜣy.t-Tier bezeichnet.
- ḥwꜣꜣ.t: "faulige Stoffe", vermutlich im Sinne von "Verwesendes" (Osing, in: FS Kákosy, 475, dem folgend Leitz, Tagewählerei, 43) oder Verwesungs(flüssigkeit) (Leitz, Magical and Medical Papyri, 59).
- ḥnp: Das Determinativ des Verbs ist nicht erhalten und wird von Caminos (bei Osing, in: FS Kákosy, 475) als die Beinchen ergänzt. Leitz verweist für die Bedeutung "to permeate" auf Meeks, in: RdE 25, 1973, 213-214, Anm. 7, der ḥnp als "pêcher", lit. "draguer, traîner un filet dans l'eau (pour attraper du poisson)" erkennt und seinerseits Wb. 3, 113.17 für eine übertragene Verwendung desselben Verbs mit der Bedeutung "impregner; to pervade" hält. Westendorf, Handbuch Medizin, 384 hat deshalb "durchziehen (?)". Osing, in: FS Kákosy, 476, der das von Meeks identifizierte Verb nicht kennt, sucht einen Zusammenhang mit ḥnb/ḥnbb: "zurücktreiben o.ä." für seine Übersetzung "so daß Verwesendes es abstößt", aber er hält seine Übersetzung von ḥnp für sehr unsicher. In MedWb 1027 bei den unleserlichen Wörtern abgelegt. Für Leitz bezieht sich sw vermutlich auf die Krankheit tntn.
Persistente ID:
IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Ines Köhler, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd830GrgULUkXvlM00nolEyg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.