Satz ID IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM
als sie mich ⸢sahen⸣ und als sie hinausspähten mit ihren Nasen auf den Mauern wie die Jungtiere des jnḥw-Nagetieres aus ihren Löchern,
und sagten: "Das ist der Angriff".
Kommentare
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- nn sn: Gemeint ist, dass die Frauen vor Angst paralysiert waren. Habachi, Second Stela, 34 übersetzt trotz des Kommentars in S. 35 Anm. e mit Futur. Ebenso Kaplony-Heckel, Kriegszug, 530. Wie Smith / Smith, Texts, 56 anmerken, liegt keine futurische Aussage vor, weil der Satz inhaltlich noch von dem vorangehenden gmḥ.n=j abhängt, und nehmen daher die Konstruktion nn + Infinitiv + Agens an. Mit Vergangenheit übersetzen auch Redford, in: E. Oren (Ed.), The Hyksos, 14; Simpson, Literature, 348; Hofmann, Königsnovelle, 117. Haran, Nationalism, 267 hat im ganzen Satz Präsens.
- šr.t: Lit.: "Nasenloch" (Wb. 4, 523.1-524.1). Nach Smith / Smith, Texts, 63-64 Anm. o mit Vergleich zur Festung Buhen sind Löcher in der Außenmauer gemeint, wobei eine Öffnung auf der Innenseite der Mauer mit bis zu 6 Öffnungen auf der Außenseite verbunden ist (Öffnung innen = sšd "embrasures"; Öffnung außen = šr.t "loopholes"); jr.j bezöge sich dann auf sšd (beides übernommen von Simpson, Literature, 348). Hier wird aber die traditionelle Übersetzung von Habachi, Second Stela, 34 gewählt. Ebenso hat es Kaplony-Heckel, Kriegszug, 530. Hofmann, Königsnovelle, 117 stellt beide Möglichkeiten zur Auswahl. Redford, in. E. Oren (Ed.), The Hyksos, 14 übersetzt bei sšd noch mit "windows", bei šr.t dann aber mit "loopholes". Darnell, in: Mendel / Claudi (Hgg.) Ägypten, 89-90 Anm. e denkt an Barrikaden am Fenster oder Balkon, durch die die Frauen schauen (er leitet šr.wt von šrj "versperren" (Wb. 4, 527.12-17) ab; doch ist hierzu das Determinativ unpassend (obere Gesichtshälfte; Gardiner Sign-List D 19; man würde stattdessen die Mauer oder den schlagenden Arm erwarten). Die Metapher mit den Nasen deckt sich außerdem ausgezeichnet mit den im Folgenden angesprochenen Nagetieren, die wie paralysiert mit ihren Nasen voran aus ihren Löchern starren.
- jnḥ.w: Ein Tier, möglicherweise ein Nagetier (Determinativ Tierfell); siehe Habachi, Second Stela, 35 Anm. f. Er übersetzt S. 34 "mice (?)". So auch Kaplony-Heckel, Kriegszug, 530; Brein, in: Pharaonen und Fremde, 274. Smith / Smith, Texts 60 mit 64 Anm. p haben "lizard (?)", ausgehend von einer Etymologie jnḥ: "surround, encircle" (vgl. jnḥy: "Augenbrauen"), d.h. es handelt sich um ein gewundenes Tier wie Schlange, Wurm, Wiesel oder Echse, übernommen von Simpson, Literature, 348. Redford, in: E. Oren (Ed.), The Hyksos, 14 und Hofmann, Königsnovelle, 117 lassen es unübersetzt. Redford a.a.O., 30, Anm. 143 diskutiert eine Alternative: vielleicht liegt ein Pseudopartizip von jnḥ "to surround, enclose" vor, welches sich auf ṯꜣ.w bezieht: "fledglings ensconced in their holes" (dann ist aber ein n zuviel; das Tierfell als Determinativ weist außerdem eher auf ein Säugetier).
- m ḏd: Die meisten Übersetzer gehen davon aus, dass hier die Frauen reden; vgl. Habachi, Second Stela, 34 mit 35 Anm. g. Smith / Smith, Texts, 51+60 lassen Kamose reden (abhängig von gmḏ.n=j), weil Kamose eindeutig im nächsten Satz redet und es sonst keinen Übergang zwischen der Rede der Frauen und seiner Rede geben würde; so übernommen von Brein, in: Pharaonen und Fremde, 274.
- ḥn pw: Hier wurde die übliche Übersetzung gewählt; siehe Habachi, Second Stela, 34 mit 35 Anm. g. Wörtlich bedeutet ḥn "eilen, gehen" (Wb. 3, 103.6-21), und bezieht sich auf das schnelle Vorgehen von Kamose. Redford, in: E. Oren (Ed.), The Hyksos, 14 mit 30 Anm. 144 hat "he is swift", aber man erwartet vielleicht ḥn sw statt ḥn pw?
Persistente ID:
IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8Q3O8NdkEMJm5EQ6kuhuhM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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