Satz ID IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc


1,10 ca. 110mm zerstört wḏ über eine halbe Zeile zerstört 2,1 ḥnꜥ =f m ⸢nb⸣y





    1,10
     
     

     
     




    ca. 110mm zerstört
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de befehlen; zuweisen

    (unspecified)
    V(infl. unedited)




    über eine halbe Zeile zerstört
     
     

     
     




    2,1
     
     

     
     

    preposition
    de [Präposition]

    Prep.stpr.3sgm
    PREP:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    preposition
    de als (etwas sein)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Schützer

    (unspecified)
    N.m:sg

de [---] befehlen [---] mit ihm als Beschützer,

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • Aufgrund der Zerstörungen ist der Kontext des vorigen und dieses Satzes unsicher. Es gibt drei verschiedene Interpretationen: (1) Der Satz gehört noch zur Rede der Berater des Apophis (Gunn/Gardiner, S. 41; Wilson, S. 231; Brunner-Traut, S. 180-181; Schüssler, S. 129). Inhaltlich wird vermutet, dass es sich um den Rat handelt, die Macht von Seqenenres göttlichem Beschützer zu prüfen (Gunn/Gardiner, Wilson), oder um eine Aussage, dass Seth mächtig sei, wohingegen dem Seqenenre kein so mächtiger Gott beistünde (Schüssler, Brunner-Traut). Außer Wilson, dessen Übersetzung nach der Lücke erst mit diesem Satz wieder einsetzt, so dass seine Interpretation des vorigen unbekannt ist, ziehen alle Übrigen auch den vorigen Satz noch zur Rede der Beamten. Dies ist aber aufgrund von Gardiners Neulesung des Satzes (vgl. die vorige Anm.) mit einem rubrizierten wn.jn am Satzanfang nicht möglich. (2) Der Satz ist eine Rede des Apophis (Gardiner, LESt 87, 1, Anm. a; Lefebvre, S. 135; Wente, 2. Auflage, S. 79 und 3. Auflage, S. 70; Bresciani, S. 400). Den vorherigen Satz sah einzig Gardiner als Teil der Erzählung (die Redeeinleitung stand ihm zufolge in der Lücke); alle Anderen verstanden ihn als ersten Satz der wörtlichen Rede, die mit dem hiesigen fortgesetzt wird; auch hier spricht das Rubrum aber gegen eine solche Interpretation. Inhaltlich folgt Wente in Gänze der alten Lesung von Gunn/Gardiner (Probe der Macht des Gottes) - auch im vorigen Satz, wodurch bei ihm der Fürst der Südstadt indirektes Objekt und nicht Subjekt ist. Lefebvre und ihm folgend Bresciani ließen den Kontext recht offen, sie ergänzten nur den Gottesnamen Amun, der ihrer Interpretation zufolge der Beschützer von Seqenenre ist. (3) Dieser wie der vorige und der folgende Satz sind Teil der Erzählung (Goedicke, S. 31; Redford, S. 18). Goedickes Deutung des vorigen Satzes ("And when the Prince of the [Southern] City Seqenenre heard about it, he was not worried.") ist abzulehnen, da hierfür eine jr-Einleitung zu erwarten wäre. Redford enthält sich jeglicher Interpretation. Zusammenfassend lässt sich Folgendes festhalten: (a) Aufgrund des Rubrums zu Anfang des vorigen Satzes ist auszuschließen, dass mit ihm eine wörtliche Rede begann oder dass er überhaupt zu einer solchen gehört. Damit ist entweder Gardiner darin Recht zu geben, dass die Rede erst in der Lücke zwischen dem vorigen und diesem Satz begann, oder Goedicke und Redford darin, dass die komplette Passage Teil der Erzählung ist. (b) Der von Wilson eingebrachte Gedanke einer Probe des Schutzgottes des Gegners ist ein unerwartetes Motiv, vgl. Goedicke, S. 19, Anm. 117. Ob der hiesige Satz zur Aussage hat, dass Seqenenre keinen Gott als Beschützer hätte (Brunner-Traut, Schüssler), oder aber, dass Amun(-Re) der Beschützer wäre (Lefebvre, Bresciani, Goedicke), bleibt offen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Wort wḏ allein von Wente zumindest versucht wurde, in der Übersetzung anzugeben. Hier wird Redfords Vorgehen gefolgt, in die Lesung möglichst wenig Interpretation einzubringen.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

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Persistente ID: IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8hKnUWQh09SvhB9QDz4TQc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)