Satz ID IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk
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Zu einer Übersetzung des Satzanfangs als Futur vgl. schon Gardiner, Astarte Papyrus, S. 82. F. Hintze, Untersuchungen zu Stil und Sprache neuägyptischer Erzählungen; Teil 2; Berlin 1952 (VIO 6), S. 202 scheint für diese Konstruktion - man erwartet bloßes jn-jw=f - keine Parallelen gekannt zu haben. Nach D.P. Silverman, Interrogative Constructions with jn and jn-jw in Old and Middle-Egyptian; Malibu 1980 (Bibliotheca Aegyptia 1), S. 115-116 handelt es sich um einen falschen Analogieschluss: Aus der Aussage tw=j ḥr sḏm (Präsens I mit pronominalem Subjekt) wird in der Frage jn-jw=j ḥr sḏm; also zusätzlich zu der Vorschaltung der Fragepartikel jn wird der Satz scheinbar in einen Umstandssatz umgewandelt. Gelegentlich scheint dies dann auch beim Futur III gemacht worden sein: Aus der Aussage jw=j r sḏm wird somit die Frage jn-jw jw=j r sḏm (Fragepartikel jn + Umstandssatz des Futurs jw jw=j r sḏm). Eine Parallele ist nur Demotisch belegt: Setna IV 27: jn-jw jw=k r rḫ ṯꜣy.ṱ=f ...: "Wirst du es nehmen können ...", Silverman, ebd., S. 116, J. Johnson, The Demotic Verbal System; Illinois, 2. Auflage, 2004 (SAOC 38), S. 108, E97Aa. Die anderen beiden von Johnson, ebd. genannten Beispiele sind zu streichen: Bei Setna IV 17-18 (jn jw=y rḫ šm...: "Werde ich gehen können ...") scheint kein Umstandssatz des Futur III vorzuliegen; beim Mythos vom Sonnenauge II 13 (jn r.jw=n r rḫ ḫpr ...: "Werden wir existieren können ..." [von ihr als jn-jw jw=n usw. verstanden?]) liegt nur das von dem Schreiber der Geschichte gewöhnlich verwendete Futur-III-jw mit einem zusätzlich geschriebenen r vor (zu dieser Form r.jw Johnson, ebd., S. 100!), so dass dies die normale Schreibung des Hauptsatzes ist. Zu einer Ablehnung von Silvermans Erklärung der Umwandlung des Präsens I in eine Frage vgl. P. Vernus; in: CdE 57, 1981, S. 247-249. Vernus differenzierte zwischen der Literatursprache und der Sprache der Administration, wobei in Letzterer durchaus die Fragepartikel jn den proklitischen Pronomina des Präsens I vorangehen kann (zu Beispielen vgl. Vernus, S. 247). Damit erweist sich Silvermans Erklärung als vereinfachend, was aber an seiner Interpretation der hiesigen Stelle (auf die Vernus nicht eingeht) nichts ändert: Sollte hier nicht einfach eine Dittographie vorliegen, dann handelt es sich um einen falschen Analogieschluss, wie er sich auch in der erwähnten demotischen Setnastelle wiederfindet.
Persistente ID:
IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9XCta4ni0mGixmmTR63YGk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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