Satz ID IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY
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oder: Es gibt (bisher?) keine Rede, die man zu zitieren erwägt (wörtl.: die sie erwäg〈en〉, sie zu zitieren). (?)
Auch dieser Satz ist schwer verständlich.
- kꜣ=s: Gardiner denkt an die Konstruktion kꜣ=f sḏm=f mit der Partikel kꜣ, aber die ist laut Vernus nicht nach n.tj belegt, weshalb er vom Verb kꜣ: "planen, bedenken" ausgeht. Er hält ḏd=s für ein aktives Umstands-sḏm=f oder ein prospektivisches sḏm=f. Es kann auch ein Infinitiv + Objektspronomen sein. Quirke liest kꜣ sḏd=s (?), wobei kꜣ anscheinend als (unpersönliches?) Passiv verstanden wird: "There are no words that can be devised to tell it".
- ḏd: Vernus gibt ḏd die Bedeutung "einen Sinn machen", abgeleitet von der Verwendung in der Glosseneinleitung "das heißt, das bedeutet" (bei der Glosseneinleitung wird die vorgeschlagene Bedeutung allerdings dadurch erreicht, daß die Glosse folgt, wohingegen ḏd in Vernus' Interpretation absolut verwendet wird). Moers, Fingierte Welten, 145 mit Anm. 561 hält ḏd hier für ein Synonym von sr: "vorhersagen". Für Gardiner ist es die Einführung einer direkten Rede.
- =s: Umstritten ist, worauf sich das Suffix bezieht. Für Gardiner bezieht es sich auf mdw.wt, obwohl man dann =sn erwartet: "not a tale which shall say". Für Kadish steht kꜣ=s für kꜣ=sn, wobei "sie" (Plural) mit "man" (unpersönlich) zu übersetzen sei; ḏd ist für ihn Infinitiv und das anschließende Suffix verweise auf mdw.wt: "... without words which they had thought of saying them".
- mdw.wt: Lichtheim emendiert zu mdw, einem Partizip aktiv: "einer, der redet".
Man vergleiche die Übersetzungen:
- Gardiner: "Not a tale which shall say(?): 'it is searching after(??) what had(?) perished; ...'";
- Kadish: "without words which they [i.e. the modern copiers] had conceived of saying." (vgl. Simpson: "nor yet a story for future telling");
- Lichtheim: "Nor a teller of what might be said" (vgl. Brunner: "Aber auch nicht ein Vorauserzähler über das, was gesagt werden könnte");
- Hornung: "Doch auch keine Rede, die (nur) gesagt werden könnte";
- Chappaz: "non pas des discours (exemplaires) qui seront racontés";
- Vernus: "Il n'y a pas de parole, qui envisage l'avenir en faisant sens";
- Mathieu: "Il n'existe pas de mot qui incite à parler";
- Parkinson: "Here is no talking what is (only) planned to be said" und "Here is no speaking what is only planned to be said";
- Moers, Fingierte Welten, 148: "noch geht es um Dinge, die vorherzusagen man beabsichtigen wird";
- Moers, in: LingAeg 10, 2002, 295: "nor of matters that are only planned to be said";
- Burkard: "Nicht gebe es Reden, die später (wieder) gesagt werden (?)";
- Quirke: "There are no words that can be devised to tell it".
Persistente ID:
IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9t4YEPzpElAlsXo0C7gqDY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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