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jr nꜣ ḏr.t.PL vso 13 n tꜣy =k mꜥ~jrʾ~kꜣ~bw~tj.t ꜥntj.t vso 14 ꜥstj~jrʾ~tj.t
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ḏr.t steht im Plural und ist mit dem Holz determiniert. Da es mit zwei Göttinnen verglichen wird, könnte es etwas Paariges sein. G. Posener, in: ZÄS 99, 1973, S. 130 übersetzte, Gardiner folgend, mit "collier". Dawson/Peet, S. 173 nahmen von einer genaueren Übersetzung Abstand, vermuteten aber einen Geschirrbestandteil. Schulman, S. 34-35 verglich das Objekt mit der "Hand" des Elefanten, d.h. seinem Rüssel, und vermutete ebenfalls ein Objekt am vorderen Streitwagenteil. Laut der Anastasistelle muss man für seine Reparatur die Pferde abspannen; Schulman vermutete daher das einzelne Joch, das am Jochbalken angebracht sei (dem folgte J.E. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period, Princeton/New Jersey 1994, S. 314). Seine Argumente wurden von Hofmann, S. 238 abgelehnt: Der Elefantenrüssel heißt ḏr.t, weil er zum Greifen verwendet wird, nicht wegen seiner Position am Körper. Ferner kann Hofmann hinzugefügt werden, dass das einzelne Joch offenbar bereits mit dem Terminus nḥb bezeichnet wird (Wb II, 293,2, Hofmann, S. 228); zudem dürften wohl bei nahezu jeder anfallenden Reparatur des Streitwagens die Pferde abgeschirrt werden, so dass auch dieses Argument nur mit Einschränkungen heranzuziehen ist.
A.-H. Zayed, in: BdE 97/1, S. 10-11 vermutete die Deichsel und verwies auf ein Relief, das Amenhotep II. auf einem Streitwagen zeigt, umgeben von gebundenen Gefangenen (A.-H. Zayed, in: BdE 97/1, S. 5-17 und Tf. 1-2). Drei der Gefangenen sitzen auf den Pferden, auf der Deichsel scheint einer festgebunden, zwei weitere stehen im Wagen und sieben laufen gefesselt hinterher. Die Beischrift lautet ꜣtp.n=f ssm.t=f m sqr(.w)-ꜥnḫ wꜣḥ.n=f m ḏr.wt tm rḏi̯ ḥr mw=f: "Er belud sein Gespann mit Gefangenen, er legte den Illoyalen auf/in die ḏr.t" (m ḏr.wt muss hier aufgrund der Länge des direkten Objektes nach vorn gezogen worden sein; andernfalls müsste man ein propagandistisch unmögliches *"er blieb in den Händen des Illoyalen" übersetzen). Zayeds Gleichsetzung von ḏr.t und ꜥ und die Überlegung, der in der Beischrift genannte Illoyale sei derjenige auf der Deichsel, lehnte P. Der Manuelian, Studies in the Reign of Amenophis II, Hildesheim 1987 (HÄB 26), S. 79 mit Anm. 173 ab; diese Figur sei s.E. eine Dekoration des Wagens. Der Manuelian vermutete vielmehr als Referenzobjekt die hinter dem Wagen herlaufenden Gefangenen, die m ḏr.wj: "an den Seiten" des Wagens zu denken seien (vgl. die Memphisstele Amenhoteps II., Urk. IV, 1304,12).
Th. Ritter, in: ZÄS 117, 1990, S. 60-62 kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei ḏr.wt um den Speichenkranz des Wagens gehandelt haben wird: Er ist mehrfach vorhanden (pluralische Schreibung des oEdinburgh), enthält Lederverschnürungen (pAnastasi) und muss bei der Herstellung gebogen werden (pBoulaq IV, Lehre des Ani). Gardiners Deutung als "Kummet" lehnte er aufgrund fehlender archäologischer wie ikonographischer Belege ab. J.F. Quack, Die Lehren des Ani. Ein neuägyptischer Weisheitstext in seinem kulturellen Umfeld, Freiburg (Schweiz) 1994 (OBO 141), S. 125 mit Anm. 3 schlug dagegen "Achse" vor und verwies auf levantinische Achsnägel mit Göttinnendarstellungen sowie die Gleichsetzung der Achsen mit den beiden himmlischen Töchtern des Anu im Assyrischen (hierbei handelt es sich aber um die Achsen des Sternbildes Großer Wagen, E. Reiner, in: JNES 19, 1960, S. 27, wohingegen der ägyptische Streitwagen natürlich nur eine Achse besitzt). Das Amenhotep-Relief, auf dem ḏr.wt determinativlos ist, strich Quack von der Liste der Belege und vermutete hierin ein ähnliches Bild wie in pAnastasi II 5,3: tꜣy=k wrry.t hnn.tj m ḏr.wt: "Dein Streitwagen biegt sich vor (scil. abgeschlagenen feindlichen) Händen."
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