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Jy-m-ḥtp: Auf der DZA-Nr. 29.921.170 ist der Name mit einem t vor dem Determinativ von jy geschrieben. Die Abschrift bei Müller, Liebespoesie, Tf. 13 spricht aber eher für eine Lesung als doppelte diagonale Linie.
sḏdw=tj: Das Verb sḏd kann auf Papyri der 19. und 20. Dynastie mit w-Schleife oder Pluralstrichen geschrieben werden (vgl. DZA 29.919.970). Ob es sich im vorliegenden Fall um eine Endung oder eine "überflüssige" Schreibung des Hieratischen handelt, muss zunächst offen bleiben, zumal die grammatische Struktur dieser Passage noch umstritten ist. Es gibt folgende Interpretationsmöglichkeiten (eine Deutung des tj als Partikel ist m.E. aus semantischen Gründen auszuschließen): a) Relativform, b) Partizip, c) Stativ, d) Verb der Suffixkonjugation.
a) Nach Fox, Study of Antef, S. 409 ist sḏdw=tj eine Relativform mit =tj anstelle von =tw. Diese Graphie des Indefinitpronomens ist im Neuägyptischen durchaus belegt, vgl. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig 1933, § 270. =tw kann zwar bei neuägyptischen Relativformen vorkommen (fünf Belege bei Erman, ebd., § 387), aber dieser Gebrauch ist relativ selten (J. Cerny, S.I. Groll, A Late Egyptian Grammar; Rome 1984, S. 480). Im Mittelägyptischen wäre diese Konstruktion ein Ausnahmefall, merkt doch Schenkel an (Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift; Tübingen 2005 (6. Auflage), S. 113, Anm. 5), dass das Indefinitpronomen nur in der Suffixkonjugation und nach Rang-III-Partikeln erscheint.
b) Möglich wäre auch eine Deutung als passivisches Partizip im erweiterten Gebrauch: sḏdw.tj. Im Mittelägyptischen ist eine derart geschriebene Endung nur bei dem in seiner Existenz umstrittenen prospektivischen Partizip ohne Suffixpronomen belegt (vgl. Schenkel, ebd., S. 266, Anm. 1 oder J.P. Allen, Middle Egyptian. An Introduction to the Language and Culture of Hieroglyphs; Cambridge 2004 (8. Auflage), S. 326). Liegt hier ein prospektivisches Partizip vor, ist dieses unabhängig und parallel zu md.wt gebraucht ("die Worte ... und das, was gesagt werden wird/soll ..."), da diese Form nur im Singular auftritt (Schenkel, ebd., S. 265, Abb. 10 - md.t kann zwar auch im Singular mit Pluralstrichen geschrieben werden, aber inhaltlich liegt eindeutig ein Plural vor, so dass es nicht das Bezugswort des Partizips sein kann). Da inhaltlich allerdings eine generelle oder allenfalls präteritale Aussage vorliegen muss und keine prospektivische, ist diese Form auszuschließen. Im Neuägyptischen ist eine entsprechende Graphie für ein passivisches Partizip, zumindest nach Erman, nicht belegt.
c) M. Malaise, J. Winand, Grammaire raisonnée de l'égyptien classique; Liege 1999 (AegLeod 6), S. 441, § 713 führen eine Stativendung der 3. Person Plural feminin an, die wie die hier vorliegende Silbe mit den Zeichen tj-j geschrieben wird. Sie fügen der Endung die Anmerkung "très rares en m.-ég." bei, führen aber keine Belege auf. Im Neuägyptischen ist die Endung tj nur im Singular belegt (Cerny/Groll, ebd., S. 196). Auch die Interpretation als "indem sie gesagt wurden ..." wäre demnach ein grammatischer Ausnahmefall.
d) P. Vernus, Sagesses de l'Égypte pharaonique; Paris 2001, S. 47 versteht die Sentenz als selbständigen Hauptsatz: "Si on s'exprime, c'est entièrement à travers leurs expressions [...]". Inhaltlich wäre der Satz dann eine Parenthese, es sei denn, man versteht ihn als virtuellen Relativsatz. Solche Relativsätze treten zwar fast ausschließlich bei undeterminierten Bezugsworten auf, wie es die beiden Namen nicht sind (Namen sind immer determiniert), aber es gibt auch einige wenige Fälle, in denen das Bezugswort bereits determiniert sein kann (Gardiner, Egyptian Grammar, § 198, v.a. das 2. Beispiel). Nach Eigennamen können Umstandssätze generell attributiv verwendet werden (Schenkel, ebd., S. 282-283).
sDd.wt ist auf der DZA-Nr. 29.921.170 unter den Belegen für das i.d.R. maskuline sDd (Wb IV 395, 13-18) aufgeführt. Es wäre auch möglich, das Wort als substantiviertes passivisches Partizip mit Suffixpronomen ("ihr Gesagtes") oder als substantivierte Relativform ("das, was sie sagen") zu verstehen.
sḏd.w{t} ist auf der DZA-Nr. 29.921.170 unter den Belegen für das i.d.R. maskuline sḏd (Wb IV 395, 13-18) aufgeführt. Es wäre auch möglich, das Wort als substantiviertes passivisches Partizip mit Suffixpronomen ("ihr Gesagtes") oder als substantivierte Relativform ("das, was sie sagen") zu verstehen.
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