Satz ID IBYBMHKnG0WchEvip7TPRD8QWPg



    substantive_masc
    de
    Exkremente, Kot

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    substantive_masc
    de
    Krokodil

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Kot eines Krokodils.
Autor:innen: Ines Köhler; unter Mitarbeit von: Lutz Popko, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 28.08.2015, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • „Krokodilskot“: Guitier, in: BIFAO 101, 2001, 232 erwähnt, dass Kot, „tojours à visée contraceptice“, immer wieder angewendet worden sei, verweist aber konkret nur auf DrogWb 285, das (seinerseits wieder nur unter Verweis auf Gesenius, Empfängnisverhütung, 1995, S. 4 [non vidi]) nur den Gebrauch von Elefantenkot „bei den Arabern“ zum Zweck der Verhütung nennt. Konkret im Fall des Krokodilskots von Kah 21 erwägt Guitier eher einen magischen Grund für die Verwendung: Das Krokodil sei u.a. ein Tier des Seth; und weil dieser ein Gegner der geordneten Welt und damit auch der (menschlichen) Natur sei, könnte der Kot eines sethischen Tieres als empfängnisverhütend aufgefasst worden sein.

    Bezüglich des in Kah 21 ebenfalls verwendeten Pflanzenbreis erwägt Guitier, ebd., 228 die Möglichkeiten, (a) dass dieser eine antibiotische Wirkung gehabt haben und dadurch der septischen Natur des damit vermischten Krokodikots entgegengewirkt haben könnte, oder (b), dass der Pflanzenbrei eine ähnlich klebrige Wirkung gehabt haben könnte wie das von Dioskurides in einem Empfängnisverhütungsmittel genannte Gummiharz und schlicht das Eindringen des Spermas verhindert haben könnte. Seine Ausführungen hat jedoch einen Schwachpunkt: Die von ihm angenommene klebrige Natur hängt einzig vom Vergleich mit dem Gummiharz des Dioskurides ab. Dieser unterliegt aber dem Missverständnis – hervorgerufen durch die Standardübersetzung „mucilage“, „Pflanzenschleim“ –, dass ḥsꜣ ein gummiartiges, zähflüssiges Pflanzenprodukt ist. Die Droge ḥsꜣ scheint aber eher ein künstliches Produkt zu bezeichnen, das aus Getreidekörnern oder Brot (d.h. Brotstückchen?) hergestellt werden kann, s. DrogWb 368. Ein ḥsꜣ-Teig wird auch bei Szenen der Brotherstellung genannt; im Grab des Djehutihotep in Deir el-Bescheh aus dem Mittleren Reich ist bspw. im Zusammenhang mit Brotherstellung eine Frau abgebildet, der jri̯.t ḥsꜣ: „ḥsꜣ machen” beigeschrieben ist, s. Newberry, El Bersheh I, Taf. 25. Es handelt sich vielleicht um eine Art Getreidebrei oder Teig. Dieser mag zwar auch klebrig sein, aber das wäre neu zu prüfen. Dies gilt ebenso für die hypothetische antibiotische Wirkung.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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(Vollzitation)
Ines Köhler, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBYBMHKnG0WchEvip7TPRD8QWPg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYBMHKnG0WchEvip7TPRD8QWPg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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